Die NZZ am Sonntag wird nicht die einzige Zeitung sein, in der die Ankunft des Siebenmilliardsten Erdenbürgers heute Montag angekündigt wird (s. hier). Der globale Bevölkerungszuwachs ist ein Megaproblem und wird es in Zukunft noch mehr werden (vor Jahren erzählte mir ein deutscher Entwicklungshelfer schockiert von einer Diskussion unter Regierungsvertretern, welche HIV/AIDS als willkommenen Beitrag zur Reduktion der Weltbevölkerung bezeichneten; Zynismus pur…!).
In der NZZaS wird in einem Artikel kurz diskutiert, welche Faktoren das Bevölkerungswachstum nachweislich eindämmt. Der zweitgenannte Faktor ist für mich neu: In Brasilien soll eine TV-Serie Frauen zu weniger Kinder motiviert haben, weil ihnen am Fernseher ein kinderarmer Lebensstil gezeigt wurde, den sie gerne nachahmen möchten. „In gewissen Ländern“, so ein Experte, „können auch Medien eine Bildungsfunktion übernehmen.“
Der erstgenannte Faktor überrascht nicht und hat ebenfalls mit Frauen und Bildung zu tun: Je gebildeter die Frauen sind, desto weniger Kinder wollen sie, weil „sich gebildete Frauen stets für weniger, dafür gut ausgebildete statt für viele Kinder entscheiden.“ Es gibt sogar einen expliziten Zusammenhang zwischen Alphabetisierungsrate einerseits und Rückgang der Geburtenrate anderseits. – Jetzt müssen die entscheidenden Stellen nur noch besser begreifen, dass Alphabetisierung nachweislich am besten in der Muttersprache geschieht…