6. Deutschstunde mit Gerhard Schoenberner

Deutschstunde – Matinee im Literaturhaus Berlin
Mittwoch 3. Oktober, 11 Uhr
„Fazit“ – Lesung und Gespräch mit Gerhard Schoenberner
Moderation: Martin Jankowski

Immer wieder / steht der Mensch auf / erhebt sich / wird niedergeschlagen / erhebt sich wieder / Für jeden Toten / tritt ein Lebender / an seine Stelle / Man kann nicht / alle erschießen

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Der 1931 geborene Berliner Essayist und Publizist Gerhard Schoenberner zählt zu den wichtigsten Vertretern der kritischen Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus. Bekannt wurde Schoenberner 1960 mit dem Buch „Der gelbe Stern. Die Judenverfolgung in Europa 1933-1945“, das bis heute als Standardwerk gilt. Das Thema der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus begleitete seine Arbeit fortwährend,  etwa durch die zwölfteilige Reihe „Film im Dritten Reich“, die er 1969 für die ARD realisierte. Neben zahlreichen beruflichen und ehrenamtlichen Funktionen war Schoenberner von 1973 bis 1978 Leiter des Deutschen Kulturzentrums in Tel Aviv (des späteren Goethe Instituts). Seit 1976 Mitglied des westdeutschen P.E.N.-Zentrums, war er von 1991 bis 1995 dessen Vizepräsident und Writers in Prison-Beauftragter. Schoenberner war zudem Gründungsdirektor der Gedenkstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ und Mitinitiator der „Topographie des Terrors“. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt Schoenberner das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.
Als neueste Veröffentlichung von Gerhard Schoenberner erschienen im Jahr 2012 Prosagedichte unter dem Titel „Fazit“. Ton und Form der Gedichte erinnern deutlich an persönliche und subjektive Mitteilungen. Thematisch stehen Unfreiheiten, Kriegserfahrungen und die Möglichkeiten des dichterischen Sprechens ebenso im Vordergrund wie positive Erinnerungen an Landschaften und Personen. Das Erscheinen des Gedichtbandes wurde von einer Vielzahl positiver Rezensionen begleitet. So beurteilt Martin Walser die Gedichte in der ZEIT als „reine Literatur“: „Mir ist keine Literatur in deutscher Sprache bekannt, (…) die den Gedichten Schoenberners vergleichbar wäre.“ Fritz J. Raddatz nennt die Gedichte Schoenberners: „das Allerbeste – perfekt rhythmisierte Protokolle gesellschaftlicher Verwerfungen wie psychischer Erschütterungen.“

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Martin Jankowski, geb. 1965, lebt seit 1995 als freier Schriftsteller in Berlin. Er war Mitorganisator des internationalen literaturfestivals berlin und ist Vorsitzender der Berliner Literarischen Aktion, die neben internationalen Aktivitäten seit Jahren auch Berliner Literatursalons ausrichtet. Jankowski hat neben Essays und zeitgeschichtliche Sachbüchern auch Erzählungen und einem Roman veröffentlicht, aktuell den Gedichtband „sekundenbuch“ (Leipzig 2012).


Berliner Literarische Aktion e.V.
Kastanienallee 2
D – 10435 Berlin



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