Wie die Zeitung heißt, erfährt man nicht, nur den Namen der Website, „westen.de“. Merkwürdig eigentlich, ist das geheim? Aber sie müssens selber wissen. Ein Artikel von Daniel Hadrys stellt die Jurymitglieder vom Bachmannpreis einzeln vor, seiner Meinung nach
lässt sich die Jury in bestimmte Typen einteilen, die wir auch aus gängigen Formaten wie „Popstars“ oder „DSDS“ kennen: Die Nette, der Fiesling, der leicht Bekloppte – in solche Schubladen kann der Beobachter auch die Personen auf den Klagenfurter Jury-Stühlen stecken.
Interessant – er sagt uns dann aber nicht, wer zB der „leicht Bekloppte“ ist. ABer sonst so einiges, zB über Alain Claude Sulzer:
Der Schweizer Übersetzer und Schriftsteller Alain Claude Sulzer ist dagegen eher der statische Typ. Und, so raunt sich so mancher Zuschauer böswillig zu, auch in Sachen Kritik-Kompetenz wenig beweglich. So verweigerte er die Beurteilung des späteren Zweitplatzierten Steffen Popp mit der Begründung, dass Popp Lyriker sei und er, Sulzer, nichts mit Lyrik anfangen könne. Er stiehlt sich damit aus der Verantwortung, einen sehr kryptischen und schwierigen Text sezieren zu müssen – nur dummerweise ist genau das sein Job. Popps Text ist keine reine Prosa, sondern eine Mischform und ein erzählerisches Experiment, das sich den üblichen narrativen und dramatischen Mustern entzieht. Doch scheinbar hat Sulzer Angst davor. Er ist der Konservative in der Jury.