“Ich habe finanzielle Hilfe beantragt, um meinem Sohn Pablo einen Rollstuhl zu kaufen. Man sagte mir, dass ich darauf eineinhalb bis zwei Jahre Jahre warten muss”, sagt Vater Joaquín kopfschüttelnd und verbittert. Er nimmt mit seinem Sohn, der an einer Gehirnlähmung leidet, an dieser Demonstration gegen die Kürzungsprogramme der Madrider Regierung teil. “Wenn es niemand verhindert, sind wir kurz davor, dass jede Behinderung in Spanien zur Katastrophenzone gerechnet werden muss”, steht später im Manifest der Veranstaltung.
Knapp 50.000 Teilnehmer aus dem ganzen Land sind in der spanischen Hauptstadt versammelt. Allein aus Andalusien kamen 100 Busse. Behinderte aller medizinischen Diagnosen protestieren gegen die Sparprogramme der konservativen Regierung, die alle Hilfen um mindestens 15 Prozent gekürzt haben. “Die neue Armut trifft ausgerechnet die Schwächsten der Gesellschaft am meisten”, wettert Luis Cayo Pérez, der Präsident der spanischen Behinderten-Vereinigung CERMI. Die Veranstaltung lief friedlich und in Feststimmung ab, liess aber keinen Zweifel an der energischen Protesthaltung gegenüber der aktuellen Politik.
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