50 Jahre James Bond - kein Grund zum Feiern

50 Jahre James Bond - kein Grund zum Feiern
Im Januar 1962 begannen auf der Insel Jamaika die Dreharbeiten zu Dr. No - dem ersten James-Bond-Film. Derzeit bereitet man unter dem Titel Skyfall den 23. und gewiss nicht letzten Film vor. Damit sind die Abenteuer des britischen Geheimagenten die am längsten laufende und kommerziell erfolgreichste Filmreihe der Welt. Leider - muss man sagen, denn die britisch-amerikanischen Produzenten verbreiten ein primitives Menschenbild, das überall auf der Welt, insbesondere unter jungen Menschen eine negative Wirkung entfaltet.
Worum geht es in der Reihe? Vordergründig um einen Superhelden, der das Böse bekämpft und dem Guten zum Sieg verhilft. Um dieses Ziel zu erreichen, ist Bond mit viel Geld, schnellen Autos und Waffen aller Art ausgestattet. Und: Er besitzt die Lizenz zum Töten. Wenn er auftritt, fallen seine Gegner reihenweise tot um - und Frauen fallen reihenweise in sein Bett. Das Ganze ist natürlich nicht ernst gemeint, Bond ist eine literarische und eine filmische Figur. Dennoch werden über Bücher und Filme Inhalte verbreitet, Gefühls- und Gedankenmuster werden eingeübt, bewusst und unbewusst.
Welche Inhalte überträgt die James-Bond-Reihe?
1. Das Prinzip Spaltung.
Die Welt ist gespalten in einen guten und einen bösen Teil. Der Geheimagent und seine Auftraggeber stehen auf der Seite des Guten, also auf der Seite des Westens, des Kapitalismus, der Freiheit, der Gerechtigkeit usw. Die anderen stehen auf der Seite des Bösen, also auf der Seite des Kommunismus, des Terrorismus, des Faschismus, der Unfreiheit, der Ungerechtigkeit usw.
2. Das Prinzip Kampf.
Die beiden Seiten bekämpfen einander, wobei die Bösen selbstverständlich immer angefangen haben und immer schuld sind. In jedem Film gibt es einen Schurken, der die Welt erpressen, versklaven oder vernichten will. Weil die Bedrohung so gewaltig ist, ist in diesem Kampf alles erlaubt. Bond darf spionieren, einbrechen, verführen, stehlen und morden, er darf einen Menschen töten und er darf hunderte Menschen töten, denn alles geschieht im Namen des Guten.
Was bewirkt das beim - vor allem jugendlichen - Publikum?
1. Angst entsteht.
Menschen, die immer wieder an das Prinzip Spaltung erinnert werden, halten irgendwann selbst Ausschau nach dem Guten und dem Bösen, dem Wertigen und dem Minderwertigen in ihrer Welt. Und sie werden fündig. Sie entdecken Mitmenschen, die andere Überzeugungen haben als sie, die anders aussehen, andere Sprachen sprechen usw. Damit bestätigt sich - scheinbar - das Prinzip.
2. Kritisches Denken wird vermieden.
Zu Beginn jedes Bond-Films bekommt der Geheimagent einen Auftrag von seinem Chef M. Bond hinterfragt diesen Auftrag nicht. Er fragt nicht, was den Schurken dazu bringt, die Welt zu bedrohen. Vielleicht ist er in einer Welt aufgewachsen, in der es legitim ist, die eigenen Überzeugungen mit Gewalt durchzusetzen. Bond fragt auch nicht, was die Helfer des Schurken dazu bringt, bei dem Plan mitzuwirken. Vielleicht ist einfach nur die nackte Existenznot. Bond tut das, was man von ihm erwartet, er führt den Auftrag aus und tötet seine Gegner.
Und so folgt auf den 23. Film der 24. Film. Und in der wahren Welt folgt auf eine Krise die nächste Krise. Auf den Kampf gegen den Kommunismus folgt der Kampf gegen den Islamismus. Was kommt als nächstes? Fragen Sie M.

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