50 Jahre ARD-Studio Prag

Mit einer Feierstunde im historischen Lobkowicz-Palais der Deutschen Botschaft in Prag begingen MDR und Deutschlandradio am Mittwoch das 50. Jubiläum des ARD-Studios Prag. Auf Einladung der Intendanten Karola Wille (MDR) und Willi Steul (Deutschlandradio) kamen rund 150 Gäste aus Medien, Politik und öffentlichem Leben zusammen, darunter auch zahlreiche ehemalige Prager Korrespondenten.

Am 1. Mai 1964 war mit Sven Schürenberg der erste ARD-Korrespondent in Prag akkreditiert worden. Gerade in den 70er und 80er Jahren waren die ARD-Korrespondenten für den tschechoslowakischen Widerstand eine wichtige Brücke in den Westen. Daran erinnerte auch der Hauptredner des Abends, der ehemalige tschechische Premierminister und Ex-Dissident Petr Pithart: “Die freie Information alleine reicht nicht, um den Wandel anzustoßen – aber sie hat ihn beschleunigt. Ich bin sicher, der Weg für unser Land wäre schwieriger gewesen, wenn es nicht Sendungen aus dem Westen gegeben hätte – und wenn nicht viele Leute diese auch gehört und gesehen hätten.”

Am Tag vor der Jubiläumsfeier hatte MDR-Intendantin Karola Wille mit dem Generaldirektor des Tschechischen Fernsehens, Petr Dvorák, ein Kooperationsabkommen zur Vertiefung der Zusammenarbeit beider Anstalten unterzeichnet. Wille würdigte in ihrer Ansprache die brückenschlagende Funktion der Medien: “Mehr denn je kommt es darauf an, ein verlässlicher und glaubwürdiger medialer Begleiter für die Menschen in einem zusammenwachsenden Europa zu sein. Und dafür stehen wir auch mit dem ARD-Studio hier in Prag.”

Ein Leitthema des Abends war der anstehende 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution. Die Ereignisse in der Prager Botschaft im Herbst 1989 spielen gerade in den Erinnerungen der Deutschen eine besondere Rolle.

Deutschlandradio-Intendant Willi Steul erinnerte daran, dass der harte Kampf um die Freiheit lange Jahre ein zentrales Thema der Berichte aus Prag gewesen sei. ARD-Chefredakteur Thomas Baumann, selbst ehemaliger Prager Korrespondent, verlas schließlich eine Grußbotschaft von Hans-Dietrich Genscher, der seine Teilnahme an dem Abend kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen hatte absagen müssen. Genschers Grüße erklangen nur wenige Schritte von dem Balkon entfernt, von dem der damalige Bundesaußenminister am 30. September 1989 Tausenden ostdeutschen Botschaftsflüchtlingen ihre bevorstehende Ausreise verkündet hatte – ein Augenblick, der, eingefangen von der Kamera des ARD-Studios Prag, inzwischen im kollektiven Gedächtnis der Deutschen zu einem emotionalen Symbol den Wende geworden ist.

“25 Jahre Friedliche Revolution” und damit auch 25 Jahre Medienfreiheit sind das zentrale Projekt des trimedial ausgerichteten Medienhauses MDR für 2014. Im Mittelpunkt der ganzjährigen Berichterstattung in TV, Hörfunk und im Internet stehen die Zeitzeugen von damals, Ereignisse und Hintergründe der Friedlichen Revolution, die Veränderung der Lebenswirklichkeit der Deutschen seit 1989, aber auch die Entwicklungsprozesse in Osteuropa. Am kommenden 1. Mai wirft der MDR in seinem Fernsehprogramm u. a. einen Blick nach Polen und Tschechien, in den Sendungen “Nachbar, wie geht’s – Der deutsch-polnische Familiencheck” (17.00 Uhr) und “Heute im Osten unterwegs – Von Bad Muskau ins Bäderdreieck” (18.05 Uhr). www.ard.de /www.mdr.de


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