38. Wohin geht die Lyrik?

Danach werden Dichter oft gefragt. Die einfache Antwort ist: nirgendwohin. Das kann nicht stimmen, denken Sie. Sie haben so viele Gedichte gelesen, in denen Dichter im Wald spazierengehen, im Heu herumrollen oder gar die Hölle besichtigen. Stimmt. Trotzdem ziehen die Dichter selten die Hausschuhe aus, selbst wenn sie im Krieg kämpfen. Homers Blindheit reicht als Beweis. Jeden dieser Augenzeugenberichte von Griechen und Trojanern, die sich gegenseitig abschlachten, ebenso wie die wundervollen Abenteuer des Odysseus im Mittelmeer hat Homer geträumt, während er darauf wartete, daß seine Frau das Essen aufträgt.

Klar bestreiten das manche Dichter. Hier in den Vereinigten Staaten sprechen wir mit Ehrfurcht von authentischer Erfahrung. / Charles Simic, New York Review of Books

 



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