36. Int. Schlittenhunderennen in Liebenscheid

Das Wochenende vom 14. bis 15.01.2017 stand bei uns komplett im Zeichen des Zughundesports. Wir wollen nach Liebenscheid. Warum wir gleich an beiden Tagen den weiten Weg nach Liebenscheid auf uns nehmen wollen: Es liegt Schnee!
Mit 535 Metern über NN liegt Liebenscheid anscheinend so hoch, dass Frau Holle in den letzten Tagen ordentlich zu tun hatte und die weißen Flocken sogar liegengeblieben sind. Für uns bedeutet das, dass wir unser erstes Schneerennen besuchen können.

Das ist doch mal was besonderes! Für uns zumindest, denn vom Schnee haben wir in diesem Winter noch gar nicht so viel gesehen und dann gleich ein Schlittenhunderennen mit richtigen Schlitten. Das wollten wir ausnutzen! Dennis wollte wieder Fotos machen und diesmal hatten wir auch wieder tatkräftige Fotounterstützung dabei: Jan war mit von der Partie. Zu Dritt macht die Sache auch einfach noch mehr Spaß – und man kann sogar eine Fahrgemeinschaft bilden. Samstag hat sich das Hiking Dogs Mobil in Richtung Liebenscheid begeben und am Sonntag hat Jan uns durch die Gegend kutschiert- auch mal ganz nett 😉

An beiden Tagen hat uns der Wecker um kurz vor sechs geweckt und wir haben ein schnelles, aber reichhaltiges Frühstück hingelegt. Die Jungs konnten und durften wir nicht mitnehmen, denn es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man seinen Hund bitte nicht mitbringen soll!
Kann man ja auch verstehen, denn die eigenen Hunde lenken die Gespanne ja nur ab. Nachdem die Vierbeiner versorgt waren, haben sich die Zweibeiner in das Auto gepackt und Kamera, Essen, warme Getränke und eine Unmenge an Handschuhen, Schals und Mützen haben Platz im Kofferraum gefunden.
Jan wurde dann schnell zu Hause eingesammelt und ebenfalls im Auto verstaut und schon konnte es richtig losgehen: Knapp zwei Stunden sollte die Hinfahrt dauern. Mit der Abfahrtszeit um 08:00 Uhr und einem geplanten ersten Starter beim Rennen um 10:30 Uhr haben wir ja eigentlich noch genug Zeit. Sollte man so denken! Es kam dann doch anders, als man denkt. Anscheinend haben wir eine Umleitung kurz vor Liebenscheid übersehen, denn plötzlich standen wir vor einer Baustelle und kamen nicht weiter. Die Ortsdurchfahrt nach Liebenscheid war gesperrt.
Was nun?
Dany befragte schnell einen anderen Online-Kartendienst, denn unser Navi kennt die Baustelle nicht und möchte immer, dass wir „bitte wenden“…

Mit etwa 30 Minuten Verspätung schafften wir es dann aber doch noch zum angepeilten Parkplatz. Bereits hier sieht man, dass das Rennen schon zum 36. Mal veranstaltet wird und alles hervorragend organisiert war.
Der Parkplatz war schön vom Schnee befreit, Feuerwehrmänner standen an vier Bierzeltgarnituren bereit und kassierten die 3,00 € Eintritt pro Person und den einen Euro für das Parken ab. Man bekam sofort die Eintrittsbändchen in die Hand gedrückt und wurde auf dem Parkplatz eingewiesen. Sehr schön! So gefällt uns das, eine gute Orga macht bei solchen Events immer viel aus.

Wir stopften uns schnell in die warmen Jacken, haben Mützen und Handschuhe angezogen und schnallten die Rucksäcke um, denn bereits von weitem können wir die ersten Gespanne durch die weiße Landschaft fahren sehen. Durch den Schnee stapften wir los: Nach ca. 5 Minuten Gehzeit kamen wir dann auch beim Veranstaltungsgelände an und machen erstmal große Augen.
Denn das ist bei weitem die größte Veranstaltung im Bereich des Zughundesports, die wir bisher besucht haben: Neben kalten und warmen Getränken bestand auch noch die Möglichkeit, sich in der Mehrzweckhalle bei Kaffee und Kuchen aufzuwärmen. Für die Kinder ist drinnen eine Hüpfburg aufgebaut und diverse Foodtrucks waren über das Gelände verteilt.
Sogar einen kleinen Bereich mit Ständen, an denen z.B. Stofftiere (natürlich Huskys) gekauft werden konnten, gab es.
Dany hat dann auch zugeschlagen und ein Stirnband erstanden- ein kleines Souvenir muss eben sein.
Ein weiteres Highlight des Rennwochenendes war mit Sicherheit die (in der Mittagspause durchgeführte), Vorführung der BRH Rettungshundestaffel am Rothaarsteig e.V.

Da es ordentlich geschneit hat, fand das Rennen nicht mit Wagen oder Scooter statt, sondern mit Schlitten und Skiern. Es war mit -2° C zwar ziemlich frisch, aber solange man in Bewegung war und noch ordentlich was zu gucken hatte, ging es ganz gut. Außerdem waren wir ja auch entsprechend gut gekleidet…gute Outdoourbekleidung lebe hoch 🙂
Start und Ziel waren dicht beieinander, so dass man da auch eigentlich immer Action geboten bekam und erst gar nicht wusste, was man sich zuerst anschauen sollte. Abgesehen davon lagen überall im Stakeout natürlich noch die nordischen Hunde herum und gucken sich das muntere Treiben der Besucher interessiert an. Die Hunde konnte man ja auch nicht ignorieren und wir mussten dann auch mal kurz schauen gehen: Sie sind schließlich die Stars der Veranstaltung! Ohne die Hunde geht hier mal gar nix 😉

Das Starterfeld beim Rennen bestand aus internationalen Teams aus den Niederlanden, Belgien, Polen und Deutschland. Erwartet wurden zwischen 40 und 60 Gespannen mit etwa 120 Schlittenhunden. Ausgetragen wurde das Rennen in 15 Kategorien:

  • Skandinavier Damen und Herren (SD & SH): Hier wird auf Langlaufskiern mit maximal 3 Hunden gestartet. Damen fahren eine 7 km und die Herren eine 8 km lange Strecke.
  • Kategorie D1, D2, D3: Gespanne mit max. 2 Hunden fahren über eine Strecke von 7 bis 9 km
  • Kategorie C1, C2, C3: Gespanne mit 3 bis 4 Hunden. Es wird in zwei Gruppen gestartet. In der ersten Gruppe starten die Huskys und in der zweiten Gruppe starten Alaskan Malamute, Grönlandhunde und Samojeden über eine Strecke von 8 bis 10km.
  • Kategorie B1, B2, B3: Gespanne mit 5 bis 6 Hunden fahren über eine Strecke von 8 bis 12km
  • Kategorie A: Gespanne mit 7 bis 8 Hunden fahren über eine Distanz von 14 km
  • Tourenfahrer: Je nach Witterungsbedingungen über eine Distanz von 18 oder 20km
  • Kategorie O: Gespanne mit mindestens 9 Hunden über 20 km
  • Kategorie Happy Dog Race (HDR): Hundeveterane (zwischen 9-14 Jahren) starten über eine Distanz von 7 bis 9 km

Aber da wir schon spät dran waren und Sonntags auch nochmal herkommen wollten, wollten wir zu allererst ein bisschen weiter den Trail entlang gehen und uns einen schönen Fotospot suchen. Denn für Fotos war es am Start bereits zu voll. Den Start der Gespanne wollten wohl die meisten Besucher sehen. Bereits hier merkte man aber auch, dass man in etwas bergigeren Gefilden unterwegs ist, denn es ging, für unsere nierderrheinischen Verhältnisse, ganz gut bergauf. Und das auch noch auf Schnee –  machte die Sache nicht leichter. Das sah man auch an den Gespannen, die zum Teil nur ganz langsam den Berg hinauf kamen und die Musher dann dabei auch ordentlich in Schwitzen kamen, da diese schieben und mitlaufen mussten. Ein paar Bilder haben wir an dieser Stelle gemacht und dann entschieden, dass wir für die spektakulären Bilder irgendwo hin müssten, wo es eben ist oder besser noch bergab geht, damit die Hunde auch Tempo machen können.

Wir liefen also weiter an der Strecke entlang und nach knapp 20 Minuten hatten wir dann unseren perfekten Spot gefunden! Es gab dort eine lange Gerade, an der es auch bergab ging. Dort haben wir uns, so gut es eben ging, häuslich niedergelassen.
Jan und Dennis haben die Kameras wieder ausgepackt und sofort mit den ersten Tests für die richtige Einstellung begonnen. Dany hat den Camcorder startklar gemacht, denn von dem Schneerennen wollen wir auch ein kleines Filmchen machen (Dieses wird es später hier im unteren Bereich des Berichtes noch zu sehen geben). Die Gespanne kamen zügig hintereinander und so wurde es auch nicht langweilig. Für einen Kaffee, Tee oder ein Milchbrötchen zwischendurch hat es dann aber trotzdem noch gereicht. Da wir mitten auf einem Feld (auf einem Berg) standen war es immer mal wieder sehr windig. Aber was soll man machen? Die Bilder wollen geschossen werden und es ist schon ziemlich cool die Gespanne im Schnee zu bestaunen.
Wenn man mal ein paar Schritte auf und ab ging, dann war es auch wieder ok. Die Finger waren für Dany hauptsächlich das Schlimmste, denn mit dicken Handschuhen lassen sich leider keine kleinen Knöpfe drücken und so musste man immer mal wieder aus den Handschuhen raus. Jan hatte gar keine Handschuhe mit dabei, aber zum Glück hatte Dany mit drei (!) Paar Handschuhen vorgesorgt und so konnte ein Paar an Jan abgetreten werden 😉 Frieren sollte ja keiner!

So haben wir dann bis knapp 12:30 Uhr die Gespanne an uns vorbeifliegen gesehen- manchmal auch einen Musher, den es vom Schlitten gefegt hat (Passiert ist aber nie etwas- wieder rauf auf den Schlitten und weiter! Respekt! Musher sind halt ein hartes Völkchen 😉 ).
Dann war eine kurze Mittagspause. Die haben wir dann auch zum hin und herlaufen, aufwärmen mit Kaffee und für einen kleinen Snack genutzt. Bis ungefähr 14:30 Uhr sind die Gespanne gestartet.
Nachdem die Ausrüstung wieder verstaut war haben wir uns auf den Rückweg zur Mehrzweckhalle gemacht. Kurz mal rein schauen und vielleicht etwas trinken. Das war der Plan. Diesen haben wir dann auch kurzerhand in die Tat umgesetzt und uns noch mit Anja und Stefan getroffen. Denn Stefan ist mit Jacky und Anny auch an den Start gegangen. Bei einem Glühkirsch haben wir uns dann noch einen Rennbericht aus erster Hand anhören können. Das war dann schon der Samstag.

Sonntag ging es genau so los wie am Samstag: Früh aufstehen, frühstücken, Gassi gehen, nur diesmal wurden wir von Jan zu Hause abgeholt – Netter Service, denn so haben wir ca. 20 Minuten mehr Zeit uns und die Jungs zu organisieren. Die Fahrt konnten wir diesmal schneller hinter uns bringen, denn wir kannten jetzt ja das Baustellenproblem. Aber siehe da: Am Sonntag stand da ein Umleitungsschild 😉

Nachdem wir wieder unseren Eintritt und die Parkgebühr bezahlt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zur Strecke. Am Sonntag wollten wir den ersten Teil des Rennens wieder an der coolen (im wahrsten Sinne des Wortes) Stelle von Samstag fotografieren. In der Mittagspause wollten wir dann runter zum Startbereich. Hier gab es eine gute Stelle, bei der die Hunde vom Start aus genau auf uns zu gerannt kamen.
Wenn dort noch nicht besetzt wäre, dann könnten Jan und Dennis auch noch einige Bilder mit den ganzen Menschen drum herum machen. Das würde bestimmt auch ganz gut aussehen. Gesagt getan. Und so verging der Vormittag auch wieder sehr schnell.
Nach einigen technischen Schwierigkeiten mit seiner Kamera konnte Jan (zum Glück! )mit einer nur 30 Minütigen Verspätung auch endlich Bilder schießen.
In der Pause trafen wir noch Johanna und Markus und zusammen verbachten wir dann den Rest des Renntages im Startbereich. Und wir hatten sogar Glück, denn der Platz, den wir uns ausgeguckt hatten, der war noch frei! Den Tag beendeten wir natürlich wieder mit einem Glühkirsch 😉

Unser Fazit: Das Rennen war super organisiert und es hat irre viel Spaß gemacht. Ein richtiges Schlittenhunderennen im Schnee zu sehen, das war schon was! Wer die Möglichkeit hat, der sollte sich das definitiv mal anschauen gehen! Es lohnt sich!

Was uns zwischendurch mal mehr und mal weniger geärgert hat, müssen wir hier aber auch noch erwähnen: Im Vorfeld der Veranstaltung wurde auf allen Plakaten und Hinweisschildern darum gebeten den eigenen Hund daheim zu lassen. Finden wir auch ok, wie schon gesagt. Wenn dann doch aber der eigene Hund mitgebracht wird, dann sollte man sich aber doch ein bisschen an die Spielregeln halten. Wir haben zum Teil Leute angesprochen, die ihren Hund an der Flexileine geführt haben und die Hundehalter darum gebeten, dass sie ihr Tier bitte nicht AUF (!) dem Trail laufen/ spielen lassen sollen. Wenn einer der Schlittenhunde in ein Loch tritt, dann kann er sich übel verletzen und auch der Schlitten könnte umkippen, oder was auch immer. Einen verständnislosen Blick und die Frage „Ist das schon der Trail?“ später kann man dann nur mit dem Kopf schütteln, denn: „Nein, die fünf Gespanne die hier eben vorbeigekommen sind, die haben sich nur verfahren und der Schnee hat sich selber in Pistenform gepresst….“. Das haben wir dann leider öfters erlebt und das hat uns ziemlich gestört.

Dann haben wir am Sonntag auch noch das ein oder andere Erlebnis der dritten Art gehabt. Die Startgerade war komplett mit weiß-rotem-Flatterband abgesperrt. Wozu ist eine Absperrung gut? Richtig! Sie ist dazu da, damit etwas, was nicht betreten werden soll, abgesperrt werden kann und es somit nicht betreten werden kann. So in der Theorie!
In der Praxis haben sich viele Leute nicht dran gehalten.
Als Beispiel: Am Start steht ein Gespann, bestehend aus 6 bis 8 Hunden, einem Schlitten und natürlich einem Musher. Der Kommentator verkündet durch die Lautsprecher, dass es noch eine halbe Minute bis zum Start ist. Ab 10 Sekunden zählt er runter. Sogar dann, 10 Sekunden (!) bevor ein Gespann startet, klettern Erwachsene Menschen durch das Flatterband und gehen mal entspannt über den Trail auf die andere Seite! Das muss doch nun wirklich nicht sein. Die andere Seite kann man auch erreichen, indem man bis hinter den Start geht und dann den Berg wieder ein kleines Stück hinauf läuft. Ist aberanscheind für Viele ein zu großer Umweg…
Viel schlimmer fanden wir es, dass Eltern ihren Kindern (Schätzungsweise zwischen 7-12 Jahren) das auch erlaubt haben. Im schlimmsten Fall wären die Kinder von einem startenden Gespann umgefahren worden! Sowas wollen wir nicht sehen und so ein Verhalten muss wohl auch nicht sein. Wir wollen hier jetzt auch gar nicht groß schimpfen, aber manchmal fehlen uns einfach die Worte wie gedankenlos manche Menschen handeln.
Sicher, es war nur ein kleiner Teil der Besucher, alle anderen haben sich vorbildlich verhalten, aber wenn etwas passiert, dann kann es im schlimmsten Fall sein, dass die Veranstalter einfach kein weiteres Schlittenhunderennen organisieren. Und das wäre doch wirklich schade….


Info: Die Bilder und der Film werden in Kürze fertig sein. Wir werden euch entsprechen informieren!


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