Am ersten Schneetag dieses Winters gibt es heute einmal einen kleinen Bericht über meine 30 Tage vegan im letzten Jahr:
Noch vor einiger Zeit galten Veganer immer als die Spaßbremse, als diejenigen, die es mit ihrer Einstellung ein wenig übertreiben würden. Heute hat man eine ganz andere Sicht auf die tierproduktfreie Küche, denn sie ist immer mehr zum Trend geworden.
Vegane Kochbücher sind mittlerweile Bestseller, Bioläden werden von mehr und mehr Menschen angelaufen und vegane Restaurants sind in den großen Städten vermehrt vorzufinden.Dieser Trend sollte auch an mir nicht vorbei gehen und so entschied ich mich dafür, im Oktober für 30 Tage auf tierische Produkte zu verzichten. Das ganze Projekt bedeutete für mich erst einmal: Lesestoff muss her! Und so kam ich zu Attila Hildmanns „Vegan for Fit. Die Attila Hildmann 30-Tage-Challenge“ und Rüdiger Dahlkes „Peace Food – Das vegane Kochbuch“.
Attila Hildmann, der in Deutschland als der Vegankoch Nr. 1 gilt, setzt in seinem Buch zusätzlich auf kohlenhydratarme Gerichte. Die 30-Tage-Challenge bedeutet natürlich veganes Essen, Kohlehydrate werden reduziert und viel Sport. Mein Ziel sollte es nun aber nicht sein 5 Kilo in den 30 Tagen abzunehmen und so lies mich Rüdiger Dahlke aufatmen, als ich feststellte, dass in seinem Kochbuch Kartoffeln, Nudeln und Reis nicht verbannt wurden. Auch im Internet ist mittlerweile eine so große Palette von veganen Rezepten zu finden, dass hinsichtlich der Kochvorschläge nichts schief gehen konnte.
Der nächste Schritt lautete nun: die Grundausstattung muss her! Wir reden hier nicht von Salat, Tomaten und Gurken, hier geht es um Mandelmus, Cashewmus, Agavendicksaft, Sojajoghurt, Sojamilch, Amaranth und vielem mehr. Dass der Einkauf im Bio-Laden eine günstige Angelegenheit war, kann man nicht behaupten.
Und dann ging der ganze Spaß auch schon los und fing damit an, dass ich zwei Sorten vegane Kekse gebacken habe – ohne Süßes geht’s eben nicht. Dank der Kekse und der, auch in normalen Lebensmittelgeschäften erhältlichen Soja-Puddings war ich in der Richtung schon einmal versorgt.
Auch das Frühstück konnte abwechslungsreich gestaltet werden: Soja-Joghurt mit Früchten und/oder gepoppten Amaranth, Shakes mit Obst und Sojamilch, Brot mit veganer Margarine, veganem Aufschnitt oder veganem Brotaufstrich.
Zum Mittagessen gab es in den 30 Tagen dann wirklich alles Mögliche. Natürlich dominierten Gemüse und Salat, aber Nudeln aus Hartweizengries, Kartoffeln, Reis, Tofu, Falafel usw. standen ebenfalls auf dem Plan.
Abends gab es dann meistens Brot, Gemüse, Salat oder Suppe.
Aber ich will mal ehrlich sein: die ganze Aktion hatte auch ihre Schattenseiten. Lässt man sich auf das tierproduktfreie Leben ein ist man dazu gezwungen seinen Tag von Beginn an zu planen: „Wo bin ich heute? Was kann ich da essen? Sollte ich mir lieber etwas mitnehmen und wenn ja was?“ Auch jedes Mal auf ein Neues zu überlegen, ob man das jetzt wirklich essen kann, wird auf Dauer anstrengend. Der Restaurantbesuch beginnt mit einem verzweifelten Blick auf die Speisekarte und umso größer ist die Freude etwas ohne tierische Produkte gefunden zu haben.
Nach meinen 30 Tagen vegan wollte ich dann aber unbedingt Frühstücken gehen und so traurig es klingen mag, aber ich war enttäuscht. Ich hatte eine Geschmackexplosion erwartet, die leider ausfiel.
Als Fazit kann ich sagen, dass das Ganze eine tolle Erfahrung war, die viele neue Eindrücke und viele leckere Rezepte mit sich gebracht hat. Vegan leben ist möglich, aber für mich dann einfach doch zu anstrengend. Vor denjenigen, die sich dazu entschieden haben, ihr Leben lang vegan zu leben, vor denen zücke ich dennoch meinen Hut.
Auf meinem Blog werde ich ab jetzt immer wieder Mal ein veganes Rezept posten und hoffe natürlich damit auch diejenigen von der veganen Küche zu begeistern, die bisher noch eher skeptisch waren.
Einen schönen Sonntag
Alina