#296 Bücherregal - Noah

#296 Bücherregal - Noah

TitelNoah

AutorSebastian Fitzek

VerlagBastei Lübbe Audio

GenreVerschwörungsthriller

Seiten561 Seiten bzw. 432 Minuten

Meine Bewertung#296 Bücherregal Noah4,5/5


 Inhalt
Zu gerne würde Noah wissen wer er wirklich ist. Er verbringt sehr viel Zeit mit einem Obdachlosen und teilt dessen Schlafstätte. Dieser hatte ihn aufgelesen und gesund gepflegt und ihm dem Namen aufgrund eines Tattoos auf seinem Handballen gegeben. Doch Noah sind diese Informationen nicht genug und deshalb versucht er herauszufinden wer er wirklich ist. Und während dieser Suche erfährt er, dass er Teil einer riesigen Verschwörung ist, die sich als Ziel gesetzt hat die Menschheit auf ein in ihren Augen für die Erde tolerierbare Größe zu reduzieren. Doch was hat es damit auf sich?
Review
Erst einmal möchte ich vorweg anmerken, dass es hier einige sehr verstörende und brutale Szenen gibt.
Der Hauptteil in diesem Buch nimmt eine Verschwörungstheorie ein, die ja auch im Zuge der Covid-19 Pandemie wieder in ähnlicher Form aktuell wurde. Die Idee an sich ist keine neue und es gibt unzählige Bücher über Pandemien, jedoch hat mich bisher "Noah" am meisten zum Nachdenken angeregt.
Oft habe ich beim Hören eine Pause eingelegt, da die genannten Informationen einfach nur erdrückend sind. Vieles wusste ich schon im Vorfeld, schließlich werden solche Themen wie Ausbeutung auf denen der Wohlstand in der westlichen Welt beruht in vielen Romanen und Sachbüchern thematisiert und es gibt sehr viele gute Dokumentationen darüber. Aber es in so einem Umfang in einem Unterhaltungsroman anzutreffen und schonungslos mit der Lebenswirklichkeit der Betroffenen konfrontiert zu werden ist noch einmal etwas anderes. Und wenn Fitzek was schafft, dann ist es einem zu verdeutlichen wie schlimm das alles ist. Mir kam das jetzt auch alles nicht wie ein erhobener Zeigefinger vor, immerhin wurde ja nur berichtet und nicht ständig hervor gehoben wer daran Schuld hat. Es ist halt alles etwas komprimierter und persönlicher als in vielen nüchtern erzählten Berichten in Sachbüchern bei denen man meist nur mit abstrakten Zahlen konfrontiert wird. Und die genannten Zahlen in dem Buch entsprechend der Realität, was das alles noch erschreckender macht.
All diese schweren Themen werden aus der Perspektive von verschiedenen Charakteren erzählt, die all ihre eigene Sicht auf die Dinge haben und somit ihren eigenen Stempel beim Erzählen draufdrücken. Genau das finde ich gut gelungen und es ist interessant zu erfahren die Charaktere das alles erleben und was sie darüber denken.
Wie gewohnt gibt es auch wieder viele Cliffhanger und so fiel es mir oft schwer den richtigen Moment zu finden um mal eine Pause beim Hören einzulegen. Es ist auf jeden Fall immer spannend zu erfahren wie sich die einzelnen Handlungsstränge beeinflussen und wie sie nach und nach zu einem zusammen verwoben werden.
Mein einziger Kritikpunkt ist das viel zu konstruiert wirkende Ende. An sich ist es wirklich meckern auf hohen Niveau, schließlich hat mich der Thriller ansonsten gut unterhalten und überzeugen können. Aber trotzdem ziehe ich dafür einen halben Stern ab, da es mir einfach zu überspitzt und in die Länge gezogen war.
Fazit
Das alles ist sehr gesellschaftskritisch und es ist gut, dass diese Themen immer wieder in den Fokus rücken. Denn seien wir mal ehrlich: Zu oft verdrängt man diese und versucht sich mit dem Gedanken zu trösten, dass das System kein Umdenken und erst recht keine Umstrukturierung zulässt. Und deshalb finde ich es auch immer wieder schön auf Bücher zu stoßen, die einen zum Nachdenken anregen und einen noch einmal daran erinnern, dass auch kleine Veränderungen eine große Wirkung haben können.
Da es sich um mein erstes Hörbuch handelt möchte ich zu dem Aspekt nicht groß etwas schreiben, da mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. An sich ist es wirklich schön ausgearbeitet und mir hat es gefallen wie Simon Jäger beim Sprechen bestimmte Stellen betont oder seine Stimme verstellt hatte. Lediglich als er seine Stimme versucht hatte ganz dunkel zu verstellen empfand ich es als unangenehm, was aber vielleicht auch an meinen billigen Kopfhörern lag.

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