28.02.1962 – Papas Kino ist tot!

Am 28. Februar 1962 wurde während einer Pressekonferenz bei den 8. Westdeutschen Kurzfilmtagen in Oberhausen von 26 Regisseuren und Filmemachern eine Erklärung abgegeben, worin “Papas Kino” für tot erklärt wurde.

Dieses Datum gilt gemeinhin als “Geburtsstunde des Jungen Deutschen Films” und stellt eine Trendwende der deutschen Filmkultur nach dem 2. Weltkrieg dar.

Bis 1962 dominierten Heimat- und Schlagerfilme im deutschen Kinoangebot; Edgar Wallace Verfilmungen waren seit 1959 fester Bestandteil des Programms geworden und Karl May Adaptionen warfen bereits ihre Schatten voraus.

Man wollte eine Gegenbewegung schaffen, die sich mehr am europäischen Markt orientierte und nicht an den gängigen Hollywood-Klischees.

Der sog. “Autorenfilm” wurde geboren. Drehbuchautor und Regisseur in Personalunion waren nun auch aus finanziellen Erwägungen gefragt.

Erste Erfolge der neuen Bewegung waren die Filme “Schonzeit für Füchse” (1966, von Peter Schamoni), “Wilder Reiter GmbH” (1966, von Franz Josef Spieker) und vor allem “Zur Sache, Schätzchen” (1967, von May Spils mit Uschi Glas).

In den 1970er Jahren stieg das internationale Ansehen der neuen Filmemacher-Generaiton und erlebte schliesslich den Durchbruch mit Produktionen wie “Der amerikanische Freund” von Wim Wenders (1977) oder den Filmen von Rainer Werner Fassbinder.

Auch musikalisch hatten die “neuen Filme” etwas zu bieten.

Gegenläufig zu den herkömmlichen Soundtracks erklang nun Musik anderer Art; bspw. Filmmusik von Peer Raben.

Für viele Experten markiert Fassbinders Tod im Jahre 1982 auch das Ende des sog. “Neuen Deutschen Films”.



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