Titel(Deutsch)Was ist schon typisch Mädchen?
Titel(Englisch)What's a girl gotta do?
AutorHolly Bourne
VerlagUsborne Publishing LTD
GenreYoung Adult
Seiten432 Seiten
Meine Bewertung3,5/5
Inhalt
Lottie hat sich vorgenommen einen Monat lang jede Form von Alltagssexismus zu thematisieren bzw. die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Dafür macht sie einen Vlog, auch wenn ihre Eltern absolut dagegen sind. Schließlich steht das Vorstellungsgespräch an der Cambridge-Uni bevor und genau dieser Vlog könnte das gefährden. Zusätzlich kommt sie mit Will nicht zu recht, der aber die Aufgabe hat den Vlog zu filmen. Wird sie das alles wirklich durchziehen können?
Review
Das hier ist der dritte und letzte Teil der Reihe rund um die Spinster-Girls. Leider ist es bei der deutschen Fassung als zweiter Teil angegeben, obwohl es somit Spoiler auf den eigentlichen zweiten Teil enthält.
Wie der Titel und der Klappentext des Buches schon verraten dreht sich hier alles um Feminismus. Teilweise war es einen Ticken zu viel, aber da es sich um Teenager handelt konnte man gut über ihr Verhalten hinwegsehen. Damit möchte ich jetzt ihre Taten nicht rechtfertigen, schließlich ist vieles nicht legal oder gerade so am Rande der Legalität, jedoch wirken die Taten wie halt von Personen in diesem Alter begangen und geben dem Ganzen somit Authentizität. Es ist vor allem schön, dass es auch mal ein Jugendbuch zu diesem Thema gibt. Es werden viele auch kleine Alltagsdinge aufgegriffen und Lottie ist sehr konsequent was diese betrifft.
Um ehrlich zu sein war ich von Anfang an nicht so begeistert von Lottie, denn sie ist einfach nur laut und wenn man es genau nimmt rotzfrech. Ihr Verhalten erwartet man eher von einer 13-jährigen und sie scheint oft absolut keine Impulskontrolle zu besitzen. Und dadurch bringt sie nicht nur sich selbst und ihre eigene Zukunft(Studium an der Cambridge-Universität) sondern auch die von anderen mehrfach in Gefahr. Im Laufe des Buches macht sie eine ziemliche Charakterentwicklung durch, denn ihr Handeln zieht nicht nur einmal negative Konsequenzen nach sich. Und das ist auch der Punkt den ich äußerst wichtig finde: Wenn sie eine reale Person wäre, dann würde sie auch keinen Freifahrtschein bekommen. Und genau das wird hier gezeigt. Es ist zwar schön auch mal solche Hauptprotagonisten zu haben, jedoch fand ich stellenweise die Konsequenzen zu lasch. Wobei ich es gut finde, dass andere ihr wie oft den Spiegel vorhalten und es nicht einfach unter den Teppich gekehrt wird.
Bezüglich Lottie fand ich es schön, dass sie auch verletzliche Seiten hat und sie scheinbar diese mit ihrem vorlauten Verhalten zu verstecken versucht. Und es ist vollkommen okay mal nicht zu 100 % sicher zu sein und zu seiner eigenen Unsicherheit zu stehen und genau das zeigt das Buch.
Was ich total irritierend fand beim Lesen ist, dass gefühlt ständig Alkohol getrunken wird. Die meisten Protagonisten sind unter 18 und kommen aber vollkommen ohne Probleme an Alkohol in Bars. Es ist jetzt nicht total unrealistisch, jedoch wäre die Handlung auch vollkommen ohne diese Szenen ausgekommen und es gibt schon genug Bücher, die übermäßigen Alkoholkonsum als vollkommen okay suggerieren. Es gibt mehrere Szenen in denen die Protagonisten sehr stark betrunken sind oder wo einfach nur Seiten lang Alkohol getrunken wird.
Fazit
Wer Emetophobie hat sollte besser einen Bogen um das Buch machen.
Oft war mir Lotties Verhalten einfach ein bisschen zu viel des Guten und so habe ich dann eher mit den Augen gerollt und Lesepausen einlegen müssen, damit ich das Buch nicht einfach abbreche. Vor allem das mit dem Alkohol ist mir negativ aufgefallen und oft viel es mir wirklich schwer darüber hinwegzusehen. Letztendlich ist es ein Buch für Teenies ab 14 Jahren und ja Lottie wird als die Partygängerin angepriesen, die immer mal wieder mit anderen Jungs schläft. Jedoch ist es an manchen Stellen einfach ein bisschen zu viel des Guten und so bekommt man in der zweiten Hälfte das Gefühl als wären der Autorin die Ideen ausgegangen.
An sich hat das Buch auf alle Fälle einen hohen Unterhaltungsfaktor und die Autorin schafft es wichtige Themen auf eine lockere Art und Weise zu vermitteln. Aufgrund der Kritikpunkte kann ich nur auch nur 3,5 Sterne vergeben, da mir mit dem Thema Alkohol einfach zu leichtfertig umgegangen wird. Vor allem wenn man bedenkt, dass eins der Thema in Teil 2 Alkoholismus war.
Booktalk zu "Am I normal yet?"(Teil 1)
Kurzrezension zu "How hard can love be?"(Teil 2)