10. Tag
Langsam wandelte sich die Vegetation und wir fuhren durch eine Busch- und Steppenlandschaft. Kurz vor Alice Springs überquerten wir den südlichen Wendekreis. In der kleinen Fußgängerzone der Stadt besuchten wir ein Didgeridoo-Geschäft. Diese Instrumente bestehen aus dem ausgehöhlten Stamm eines kleinen Eukalyptusbaums. Das Besondere ist, dass dabei Termiten fast die ganze Arbeit erledigen. Da sie das Sonnenlicht meiden, fressen sie nur das Holz im Inneren und lassen die äußeren Schichten unangetastet. Man muss also nur im Outback bei den verschieden Eukalyptus-Arten diese hohlen Stämme finden, am einen Ende mit Bienenwachs ein Mundstück formen, am anderen Ende den Hohlraum bis auf eine dünne Außenwand erweitern und fertig ist der Didgeridoo. Es gibt ihn in verschiedenen Tonlagen und Stärken, wobei sich Tonart D am Besten für Anfänger eignet und die dickeren Instrumente schwieriger zu spielen sind, da man mehr Luft benötigt.
Nach einem abendlichen Rundblick vom Anzac Hill über die Stadt, besuchten wir bei Terry eine Einführungsstunde im Didgeridoo spielen. Der Grundton wird durch die ans Mundstück gepressten Lippen erzeugt, die man mit wenig Luft vibrieren lässt. Darüber hinaus kann man durch Bewegungen der Zunge, in der Kehle erzeugte Laute oder auch ohne Lippenbewegung gesprochene Worte den Ton variieren. Am Ende erklärte uns Terry auch warum die Australier so undeutlich sprechen. Durch das Vieh und die zahlreichen Kängurus gibt es im Outback Unmengen von Fliegen und damit man beim Sprechen nicht versehentlich eine davon verschluckt, lässt man am besten die Zähne aufeinander. Nur die Sydney-Sider sprächen anders, weil es dort ja nicht so viele Fliegen gebe.
Vom Anzac Hill hat man einen guten Rundblick über Outback-Metropole Alice Springs im roten Zentrum von Australien.
