23. Gottesgedichte

Noch deutlicher spürt man die vorbestimmte Blickrichtung bei Helmut Zwanger, der bisweilen in einen hymnischen Predigtton verfällt. Da „wird der Mensch wahrgenommen als das Gefundene und als der zu Findende“ (dies anlässlich der Worte „fundus und findling“ in einer Zeile bei Ulrike Draesner)da „klingt das Versprechen Gottes auf“ und „Im Akt der Dichtung geschieht das lebensschöpferische Wort“. Nun, dieser Stil ist Geschmackssache. Mir erschiene etwas mehr neugierige Nüchternheit erfreulicher und vielleicht auch der Sache dienlicher.

…  Ärgerlich sind auch manche Deutungs-Schnellschüsse, bei denen man rufen möchte: Halt! Langsam! So überführt Helmut Zwanger einzelne Zeilen von Nelly Sachs umstandslos in Gleichungen:

„Die Erhellten vom Erstlingsmeer“ – das sind die Worte aus der befreienden Exodustradition.

„Die Augen-Aufschlagenden“ – das sind die hellsichtig-prophetischen Wahrheitsworte.

/ Christa Wißkirchen, fixpoetry

Gottesgedichte – Ein Lesebuch zur deutschen Lyrik nach 1945
Karl-Josef Kuschel, Helmut Zwanger (Hg.) 224 Seiten, geb.
ISBN 978-3-86351-006-0  € 22,– Klöpfer und Meyer, Tübingen 2011



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