TitelWho the fuck is dracula?
AutorSebastian Wotschke
VerlagIndependently published
GenreHumor/Horrorkomödie
Seiten72 Seiten
Meine Bewertung4/5
Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei dem Autor für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares über das Portal https://rezi-suche.de/
Inhalt
Nach dem ihr WG-Mitbewohner ausgezogen ist, begeben ich Clarissa und Ruben auf die Suche nach einem neuen Mitbewohner. Durch Zufall trifft Ruben auf Ludwig und Clarissa ist hellauf begeistert von seinem Verhalten. Er wäre der perfekte Mitbewohner, wenn da nicht so eine kleine Sache wäre. Für Ruben ist es schwer genau das zu verdrängen und Ludwig als neuen Mitbewohner zu akzeptieren.
Review
Der Autor verwendete eine authentische Wortauswahl/Sprache als Phillip mit Ruben über Frauen spricht. Man kann hiervon halten was man will, aber eine angemessenere Umgangssprache passt einfach nicht zu den beiden Charakteren.
Es gibt einige wirklich sehr witzige Stellen. Hier werden sehr typische Klischees bedient über Langzeitstudenten, Arbeitslose und Vampire. Bei einem Kurzroman mit so einem Cover ist auch nichts anderes zu erwarten. Immer wieder spielt der Autor mit genau diesen Klischees.
Je nach Herkunftsland der einzelnen Vampire variiert auch die Bezeichnung dieser. Das ist ein sehr liebevolles Detail, dass leider viel zu wenig Beachtung findet in anderen Romanen.
Die Vampire leben mit den Menschen zusammen und nicht alle sind begeistert davon.
Zu Beginn wird Ruben als "scheißenblöd" beschrieben und das umschreibt auch viele seiner wirklich absurden Reaktionen. Die Handlung wird aus seiner Sicht von einer dritten Person erzählt. Ich musste wirklich oft den Kopf über ihn schütteln, denn er ist der stereotypische Langzeitstudent, der voller Vorurteile ist und ziemlich egozentrisch handelt.
Der Schreibstil ist locker und es ist als würde jemand die Geschichte zum Beispiel in der Kneipfe erzählen. Die Charaktere menscheln und so kommen viele Alltagssituationen vor.
Die dialoglastigen Stellen fand ich schwer zu folgen, da wenig Begleit- bzw. Nebensätze das ganze auflockern.
Fazit
Dieser Roman ist mit seinen 72 Seiten kurzlebig und schnell durchgelesen. Mich hat er gut unterhalten und vor allem fand ich das Ende gelungen, auch wenn der Anfang ja schon darauf hindeutet. Immer wieder kommt schwarzer Humor zum Einsatz, auch wenn dieser ruhig öfters hätte vorkommen können. Es ist mal etwas anderes als das was man so gewohnt ist.
Die Gruppe der Vampire kann man auch auf andere Gruppen beziehen gegen die gehetzt wird und wo Leute zum Äußersten bereit sind. Es ist erschreckend wie "normal" sich das liest und wie abgestumpft man mittlerweile ist. Genau das regt zum Nachdenken an, denn der Autor weist einen nicht mit erhobenen Zeigefinger daraufhin.