19 Fragen, ob ich als DJ geeignet bin

19 Fragen, ob ich als DJ geeignet binZwanzigtausend Menschen sind gekommen, um dich auflegen zu sehen. Seit gestern ist dein neuester Hit auf Platz Eins in den Charts. Du stehst auf der Bühne und die Menge schreit deinen Namen.

Ist DJ dein großer Traumberuf? Diesen Traum will ich dir überhaupt ausreden. Doch der Weg dorthin wird vermutlich etwas steiniger werden, als du glaubst.

Über den Blogpost “Wie werde ich DJ” bekomme ich viele Fragen gestellt, wie man als DJ am besten den Einstieg schafft. Deshalb möchte ich einen Schritt zurück gehen und stelle dir 19 Fragen, ob du überhaupt als DJ geeignet bist.

In den seltensten Fällen wirst du jede Frage mit einem klaren Ja oder Nein beantworten können. Sehe diese Fragen mehr als Test für dich selbst, ob du langfristig mit dem DJing weitermachen willst.

1. Bist du eine Rampensau?

Als DJ stehst du in der Öffentlichkeit. Alle Gäste werden dich sehr genau beobachten, was du tust und wie du aussiehst.

In den ersten Jahren versteckte ich mich im DJ-Bereich, bis ich die Rampensau in mir entdeckte. Am besten lernst du das Gefühl schon früher lieben, selbst wenn du eher introvertiert und bescheiden bist.

Spätestens wenn dein Name auf Plakaten gedruckt ist, wird es schwer werden, wieder aus der Nummer heraus zu kommen.

2. Wie viel Risiko gehst du ein?

Erfolg als DJ hat auch etwas mit Risikobereitschaft zu tun. Du musst Clubbesitzer fragen, ob du auflegen darfst. Später spielst du Musik, von der du nicht weißt, ob sie bei den Gästen ankommen wird.

Für viele Leute stellt eine Bühne eine Gefahr dar. Sie würden lieber sterben als sich freiwillig auf eine Bühne zu stellen und zu reden.

Dieses Lampenfieber spürt jeder. Allerdings ist die Frage, ob du bereit bist etwas trotz extremer Ängste zu tun. Denn auch der versteckteste DJ-Bereich macht dich angreifbar. Nicht jeder Gast wird gut finden, was du machst. Wie gehst du mit Kritik um?

3. Kannst du mit negativer Kritik umgehen?

Nicht immer fallen die Reaktionen der Gäste positiv aus. Früher oder später wird jemand etwas über dich sagen oder schreiben, das dir gar nicht gefallen wird.

Vielleicht zerreisst dich jemand mit einem Facebook-Kommentar oder schreibt Hass-Kommentare unter deine Youtube-Videos.

Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass mir Gäste ins Gesicht sagen, ich sei ein miserabler DJ. Wie gut kannst du mit negativer Kritik umgehen?

4. Wie viel Macher steckt in dir?

Um als DJ anzufangen, musst du die Initiative in die Hand nehmen und nicht auf andere warten. Bist du jemand, der Sachen anfängt, auch wenn sie keine große Aussicht auf Erfolg versprechen?

Im Endeffekt geht es darum, dich in den ersten Jahren selbst zu motivieren. Denn deine Freunde und Familie werden nicht verstehen, warum dir das Auflegen so viel bedeutet.

5. Wie diszipliniert kannst du arbeiten?

Wenn du schnell Fortschritte machen willst, musst du selbst den Hintern hoch bekommen und jeden Tag üben.

Anfangs musst du sehr viel Zeit in dein DJing investieren und lernen.

Und nachdem du die Grundlagen gelernt hast, warten schon die nächsten Aufgaben auf dich. Denn jetzt musst du dein Selbstmarketing verbessern und dich trotzdem laufend um die Musik kümmern.

Das erfordert viel Disziplin einfach weiter zu machen, trotz Schwierigkeiten und Gegenwind.

6. Hast du überhaupt Zeit als DJ zu arbeiten?

DJing ist Nachtschicht- und Samstagsarbeit. Wenn du das ganze Wochenende zum Entspannen von deinem anstrengenden Job brauchst, dann handelst du dir mit dem Auflegen vor allem Probleme ein.

Außerdem sollte deine Familie, Freundin, Freunde und Kinder deine Pläne unterstützen.
Denn nebenbei benötigst du den Rest deiner Freizeit für Werbung und Social-Media-Aktivitäten.

7. Wie gut kennst du dich mit der Technik aus?

Als DJ musst du auch mal ein Mischpult verkabeln, etwas von Audiosignaltechnik verstehen, nebenbei eine Webseite pflegen oder den Midi-Controller mit der DJ-Software deines Laptops zum Laufen bekommen.

Natürlich ist dieses technische Verständnis keine Voraussetzung fürs DJing. Du solltest jedoch ein Interesse daran haben diese Bereiche zu lernen.

Auch wenn du nicht verstehen musst, wie eine passive Frequenzweiche funktioniert oder was die Abtastrate einer MP3-Datei mit der Klangqualität zu tun hat, es schadet nie über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Kannst du dir vorstellen, deine technische Kenntnisse ständig zu erweitern und andere Leute um Hilfe zu bitten?

8. Bist du eher bescheiden oder ein Egozentriker?

Eine gute Mischung aus Bescheidenheit, Respekt gegenüber anderen Mitmenschen und einem ausgeprägten Ego sehe ich bei vielen erfolgreichen DJs.

Kurzfristig erreichen die großen Prahler-Typen vielleicht mehr Aufmerksamkeit. Aber was ist, wenn Auftraggeber erkennen, dass hinter der großen Klappe nichts steckt?

Ein gesundes Selbstwertgefühl und den Mut dich selbst im richtigen Moment zu promoten führt langfristig zum Ziel. Kannst du dann die Ellenbogen ausfahren, ohne andere zu verletzen?

Dabei bleibt es immer eine Gratwanderung, die richtige Mischung aus Promotion, Bescheidenheit und Selbstbewusstsein zu finden. Das ist nicht einfach. Oft genug habe ich Fehler gemacht.

9. Kannst du dich selbst organisieren?

Musik sortieren, Werbung machen, dich um Gigs kümmern, den Papierkram für dein Gewerbe organisieren. Wie gut kannst du alle Dinge gleichzeitig organisieren?

Viele erfolgreiche DJs, die ich kenne, haben dafür eigene Systeme geschaffen. Manche Aufgaben geben sie sogar an Helfer ab.

10. Wie steht es um deine sozialen Kompetenzen?

Beim DJing und Gigs an Land ziehen geht es darum andere Leute von deiner Person als DJ zu begeistern. Wie gut bist du im Umgang mit anderen Leuten?

Je leichter es dir fällt fremde Personen ansprechen zu können, desto leichter wird es dir fallen nicht nur auf deinen großen Moment warten zu müssen.

Das kannst du lernen, auch wenn du dich nicht als Selbstvermarktungskünstler beschreiben würdest.

11. Willst du dazu lernen?

DJing ist mehr eine Reise. Als DJ wirst du niemals alles wissen, weil sich deine Umgebung ständig ändert. Bist du bereit andauernd dazu zu lernen?

Die ganze DJ- und Musikindustrie steht an vorderster Front der technischen Entwicklung. Nahezu täglich kommen neue DJ-Controller, Tools und Internetdienste auf den Markt, ganz zu schweigen von abertausenden Songs, die jeden Tag veröffentlicht werden. Das erfordert die Bereitschaft weiterhin zu lernen.

12. Wie kreativ bist du?

Wie kreativ kannst du über längere Zeit arbeiten? Findest du auch unter Stress und mentalem Druck noch kreative Lösungen?

Du kannst dir sicher sein, dass Kreativität bemerkt wird, gleichermaßen von Gästen und Veranstaltern.

13. Wie häufig verlässt du deine Komfortzone?

Der risikoarme Bereich deines Lebens wird als Komfortzone bezeichnet. Du umgibst dich mit netten Menschen und musst kein Risiko eingehen. Hier fühlst du dich wohl, weil nichts Unerwartetes passieren wird.

Wachsen und lernen wirst du jedoch nur, wenn du dir angewöhnst deine Komfortzone zu verlassen.

14. Hast du Durchhaltevermögen?

Eine Karriere als DJ gleicht einem Marathon, weil schnelle Erfolge eher zu einem Strohfeuer führen.

Für das DJing musst du anfangs sehr viel Zeit investieren, ohne Erfolge zu sehen. Bist du geduldig genug, um diese Anfangsphase durchzuhalten?

15. Ist Musik deine Leidenschaft?

Bei Musik wird Leidenschaft groß geschrieben. Schließlich dreht sich die Mehrzahl der Songs um das Thema Nummer Eins: die Liebe.

Manchmal wird die Leidenschaft eines DJs zur Musik vielleicht etwas zu sehr betont. Schließlich geht es nicht immer um deine Leidenschaft für eine bestimmte Musikrichtung.

Du könntest ja auch eine Leidenschaft fürs DJing selbst entwickeln. Das kann gegen den DJ-Frust helfen, wenn du Jobs annehmen musst, die nicht deiner Lieblingsmusikrichtung entsprechen.

16. Hast du genügend Energie-Reserven fürs DJing?

Als DJ musst du viel und lange lernen, viel üben und viele Niederlagen einstecken. Kannst du die notwendigen Energiereserven dafür mobilisieren?

Während du deinen Schulabschluss machst, deine Bachelor-Arbeit schreibst oder dich als Notarzt konzentrieren musst, ist bestimmt nicht die beste Zeit als DJ anzufangen.

17. Kannst du noch über dich selbst lachen?

Als DJ solltest du nicht nur verbissen am nächsten wichtigen Schritt arbeiten, sondern auch gelegentlich über dich selbst lachen können.

Schon häufig blickte ich auf Situationen zurück, die ich im Moment als unglaublich wichtig und unabdingbar eingeschätzt habe. Viel besser wäre gewesen, ich hätte mein Verhalten aus der Sicht einer anderen Person betrachtet. Dann hätte ich gemerkt, wie verbissen ich an einer blödsinnigen Idee hänge.

Kannst du dich noch selbst zum Affen machen, sodass deine Freunde und du selbst über dich lachen können? Wie gehst du mit Situationen um, wenn dir etwas saublödes passiert ist. Verprügel dich nicht selbst innerlich dafür. Das Leben geht auch so weiter.

18. Wie ehrlich bist du?

Häufig habe ich erlebt, dass DJs, Clubbesitzer und Veranstalter über Leichen gehen. Für ihren eigenen Erfolg würden sie sogar ihre Großmutter opfern.

Dieses unehrliche Verhalten gefällt mir überhaupt nicht. Deshalb meide ich den Kontakt zu solchen Personen. Auf keinen Fall möchte ich selbst so enden und immer nur an meinen Vorteil denken.

Ich glaube, dass die meisten Menschen ehrlich sind. Von dieser Grundannahme gehe ich aus, bis sich herausstellt, dass jemand nicht ehrlich zu mir gewesen ist.

19. Wie hart willst du dafür arbeiten?

DJ sein ist das Gegenteil eines passiven Jobs als Großgrundbesitzer oder Aktienfonds-Investor. Deinen Erfolg wirst du dir schrittweise erarbeiten müssen, genauso wie die erste Wohnung und das erste Aktienpaket.

Niemand wird dir eine “Gehe-Über-Los-Karte” direkt zu einem Festival-Gig geben oder dich sofort als DJ an 250 Party-Veranstalter empfehlen.

Bist du bereit, hart dafür zu arbeiten?

  • Du wirst Gigs ohne Gage spielen.
  • Niemand wird deinen Namen auf die Plakate schreiben.
  • Und du wirst für leere Tanzflächen die Musik machen.

Die 19 Fragen, ob ich als DJ geeignet bin

Verstehe diese Fragen bitte nicht als Kontrollfragen eines Fragebogens, sondern als Realitätscheck. Du kannst keine Mindestpunktzahl erreichen, ab der du als DJ geeignet bist.

Zu Beginn meiner DJ-Karriere hätte ich bei mindestens der Hälfte der Fragen gesagt: “Auf keinen Fall” oder “Niemals, das würde ich nicht machen”.

Lasse dich nicht von eigenen Zweifeln von deinem DJ-Weg abbringen.

Die meisten Leute werden auch niemals verstehen können, was es dir bedeutet als DJ zu arbeiten. Nach meiner Erfahrung entpuppen sich gut gemeinte Ratschläge von Freunden und Familie häufig als deren Ängste. Davon darfst du ebenfalls dich nicht abhalten lassen. Probiere für dich aus, ob zum Beispiel Lampenfieber wirklich so bedrohlich ist.

19 Fragen, ob ich für den Traumberuf DJ geeignet bin

In diesen Blogposts gehe ich ausführlicher auf viele Idee ein:

  • Wie werde ich DJ? Schritt-für-Schritt vom Anfänger zum ersten Gig
  • 31 Tage Challenge, um als DJ besser zu werden
  • Finde deinen DJ-Coach, Paten oder Mentor finden
  • Die 5 häufigsten Fehler als DJ-Anfänger und wie du sie vermeidest
  • Was mir niemand über Zeitmanagement-Tipps und Kreativität gesagt hat
  • Wie finde ich die richtige Balance aus Leben und Auflegen?
  • Lampenfieber überwinden. Was tun gegen Redeangst und Nervosität am Plattenteller?

Fallen dir weitere Fragen ein, die ich mir stellen könnte, ob ich als DJ geeignet bin? Schreibe deine Frage oder deine Erfahrung bitte als kurzen Kommentar.


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