14. weißt du wieviel

Sterne

„weißt du wieviel

das alte kinderlied
die kuchenform der mutter
als sie
für festtage
figuren schnitt
aus mürbeteig
herzen männchen tiere
und sterne
vor allem sterne
viele
(…)
Die süßen plätzchen
verbrannten
in den öfen

weißt du wieviel “

Hans Keilson, 1967 (Keilson, 2005, Werkausgabe Bd. 1, S. 41-43).

In diesem 1967 verfassten, mit Sterne betitelten Gedicht erinnert sich der große niederländische Schriftsteller und Psychoanalytiker Hans Keilson als alter Mann des Kinderliedes Weißt Du, wieviel Sternlein stehen? Er denkt voller Wärme an die Plätzchen, die seine Mutter als Weihnachtssterne gebacken hat: Ihr Leben endete in Auschwitz, gemeinsam mit dem seines Vaters.

Nun, 44 Jahre später, ist Hans Keilson 101 Jahre alt geworden und wird weltweit, insbesondere in den USA, geradezu hymnisch gefeiert. Die New York Times ernannte ihn zum „genius“, seine Romane zu „masterpieces“ – eine tröstende Erfahrung für diesen bescheidenen, trotz seiner verstörenden Erfahrungen lebensbejahenden Autor. Sehr lange war Hans Keilson nur Fachkreisen ein Begriff. Zuflucht suchte und fand der Exilant insbesondere beim P.E.N.-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland dessen Präsident er von 1985 – 1988 war; seit 2006 ist er Ehrenmitglied des Exil-P.E.Ns. / Roland Kaufhold, haGalil



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