Am 9. Februar schrieb der hallesche Schriftsteller Wilhelm Bartsch einen Brief an die Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Manon Bursian. Ein Schreiben, das sich solcherart zusammen fassen lässt: Die Stiftung diene sich selbst mehr als den Künstlern. Der Umgangston sei beleidigend. Kurzum: Lieber von Hartz IV gestützt als von dieser Stiftung gefördert. Den Brief verteilte der 60-Jährige zeitgleich an das Kultusministerium und an die MZ. Angemerkt sei: Der Brief erreichte die Redaktion vor den vorläufigen Prüfergebnissen des Landesrechnungshofes zur Stiftung.
Wilhelm Bartsch ist einer der bedeutendsten und kulturell am meisten engagierten Schriftsteller Mitteldeutschlands. Es gibt keinen zweiten Autor, der über Jahrzehnte in solcher Qualität und Hingabe der Region und ihrem literarischen Nachwuchs gedient hat. Bartsch ist zudem Träger des Landesliteraturpreises. Wenn er also feststellt, dass das Job-Center für ihn die bessere Kunstförderung leiste als die Stiftung, ist das eine Ansage. / Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung
Offener Brief: Sehr geehrte Frau Bursian