„Nur Du, und nur Ich“ von Christian Uetz (Jg. 1963) ist ein verdammt merkwürdiges Büchlein, das in der Form nur bei Secession erscheinen konnte. Im Herbst 2010 gegründet, hat sich der Verlag von Christian Ruzicska (vormals Tropen Verlag) und Susanne Schenzle mit nur zwei Programmen bereits einen sehr guten Namen gemacht. Secession veröffentlicht Bücher von zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Autoren in Neuübersetzungen sowie neue Literatur, die sich etwas traut und dem Leser einiges zumutet. Der Verlag wird so zu einem Auffangbecken für Autoren, für die sich trotz ihrer literarischen Qualitäten im Literaturbetrieb niemand zuständig fühlt, die aufgrund des Zeitgeists durch den Raster der Verlagslandschaft fallen.
Womit wir bei Christian Uetz wären. Der Schweizer Lyriker und Spoken-Word-Poet ist ein Unikum, wie man bei einem Auftritt im Vestibül des Burgtheaters vor zwei Jahren feststellen konnte. Der Mann entblößt sich mit seinen Texten und tritt als Performer dem Publikum zu nahe. Ähnliches gilt auch für „Nur Du, und nur Ich“, seinen ersten Roman, den sich sein bisheriger Verlag Suhrkamp offenbar nicht antun wollte. / Sebastian Fasthuber in Falter : Woche 22/2011 vom 25.5.2011 (Seite 23)