Zweiter Sonntag im März mit Rückblick-ein ganz normaler Tag

Karla übt auf dem Klavier ein Stück von Tschaikowsky und verzweifelt. Der Gatte verscheucht sie vom Klavier um mit Julius ein Stück für Cello und Klavier einzuüben.

Ich sitze am Reader.

Anna schreibt mich auf Whats App an: „Kannst du mich von Citti abholen? Mit dem Bulli? Hab das Fahrrad mit, aber schaffe es sonst nicht mehr zum Kurs.“

Sie hat ihre Geldkarte vergessen.“

Ich suche ewig in ihrem Zimmer, der Gatte findet die Karte.

Der Bulli quetscht sich durch dicht geparkte Strassen. „Bin da“, schreibe ich.

Bei Citti werden Enten in Tüten verkauft.

Während Anna ihr Fahrrad in den Bus packt, sehe ich mir das Regal im Buchladen an. Lutz Seiler habe ich schon, bei Marianengraben zögerte ich, nehme den Fuchs in die Hand, legte ihn wieder weg.

Kein Buch heute, ich versuche meine Impulsstörung beim Buchkauf in den Griff zu bekommen. Anna kauft sich Schullektüre auf englisch.

Karla schreibt: „Hilfe finde kein Kostüm für die Faschingsparty!“ Könnt ihr schnell eins kaufen?!“ Anna schreibt, sie hätte noch zehn Minuten und würde ihr helfen. Der Gatte antwortet, die Faschingskostüme im Keller seien aus der Kinderzeit und die sei ja nachweislich vorbei.

Zuhause angekommen verschwinde ich an den Reader. Jedenfalls versuche ich es. „Können wir los?“, fragt Anna.

„Wohin?“

„Ich schaff das nicht mit dem Fahrrad zum Kurs, das Faschingskostüm von Karla hat so lange gedauert.“ Karla steht grell geschminkt auf der Treppe. Das Outfit ist beeindruckend.

Ich überführe Anna mit dem Bulli ans andere Ende der Stadt. „Den Rest mache ich mit dem Fahrrad“, sagt sie versöhnlich.

Zuhause angekommen setze ich mich an den Reader.

„Mama?“, kann ich dir den Text vorlesen?“ Karla hat Feuer gefangen beim Lesen eines Textes, der die Frage nach Gott beinhaltet, bzw. dessen Existenz in Frage stellt. Sie sagt er sei geschrieben von einem dreizehnjährigen Mädchen. Wenn dem so ist, dann hat diese Jugendliche eine intellektuelle und sprachliche Hochbegabung.

„Wie kann Gott, wenn es ihn gibt, so viel Leid zulassen?“ Was ist Schicksal und was ist mein Weg?“ Ich kann versuchen aufzuzeigen wo man suchen kann, finden müssen sie allein. Ich höre zu.

Ich habe mich vorerst für Yoga mit Adrienne entschieden. (gefunden bei Vorspeisenplatte). Es knackte und knirschte an allen Schaltstellen, die Nackenschmerzen sind weg. Die Arthrose im Fuß nervt.

Anna fragt ob ich sie zum Babysitten fahren könne. Und vorher könnten wir doch noch kurz einkaufen. Der Kuchen von Frische Brise sei so lecker gewesen und morgen sei Cheatday beim Zuckerfasten.

Karla ist zurück und setzt sich sofort ans Klavier. „Sch… ist das schwer.“ Aber schön.“ Später singt sie etwas von Birdy und begleitet sich mit einfachen Akkorden selbst. „Wir haben jetzt Nachbarn“, sage ich. „Seit heute. Wir sollten nach zwanzig Uhr nicht mehr üben.“

Julius kommt spät am Abend von seinem Angrillen. „Es war spukig am See“ sagte er, „wir meinten Wolfsheulen gehört zu haben.“

„Das sind Wolfshunde“, sage ich. „Wenn der Wind gut steht, hört man sie bis zum See.“

Heute gibt es einen Familienausflug. Wir sehen die Känguruhchroniken. Habt einen schönen Sonntag.


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