Zug um Zug: Lug und Trug

Zug um Zug: Lug und TrugDer pöbel spielt Fuißball, die Eliten spielen Schach, und wer wirklich etwas auf sich hält tut beides. Peer Steinbrück etwa, ein volksnaher Politiker, der gern Klartext spricht, seit der Wähler ihn aufs vorübergehende Altenteil geschickt hat. Der aber gern auch als scharfsinniger Intellektueller wahrgenommen werden möchte, der die Weltläufte durchschaut und - einmal im Kanzleramt angelangt - alles zum Besten regeln wird.
Zug um Zug: Lug und TrugIn Helmut Schmidt, der großen Sehnsucchtsfigur der Sozialdemokratie im Zeitalter Nahles und Wowereit, hat Steinbrück einen Freund gefunden, der ihm nur zu gern in die Kanzlerwaschmaschine helfen würde. Gemeinsam absolvieren die beiden volkstümlichen Tribuneverqualmte Fernsehsendungen, "Spiegel"-Sprechstrecken und ein Buch haben sie auch gemeinsam schreiben lassen. "Zug um Zug" heißt das, und es erklärt, was sonst keiner verstehen könnte: Wie usnere schrecklich komplizierte Welt funktioniert, warum alles so fürchterlich ist, wie es ist, und warum Peer Steinbrück heute das Gegenteil von dem fordert, was er einst als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und oberster Aufseher der WestLB getan hat. Nein, das erklärt es natürlich nicht.
Aber um Schach geht es, das liegt nahe bei zwei Auskennern, die nach vielerlei Chorgesängen von allerlei Medien beide auch ganz prima Schachexperten sind. "Zug um Zug" stürmt die Bestenlisten folglich nicht nur mit einem Schachtitel, sondern auch mit einem Schachtitelbild - aber nein, das tut es natürlich nicht.
Zug um Zug: Lug und TrugDenn mitten in der durch die Lande rollenden Promokampagne für das dynamische Duo, das Buch und die kommende Kanzlerschaft von Peer Steinbrück entlarvte irgendein Korinthenkacker die beiden Dampfplauderer als Schachlegastheniker: Das Bild auf dem Buchumschlag, das Schmidt und seinen Nachfolger tief versunken in eine fröhliche Partie Intellektuellenfußball zeigt, sieht die Buchautoren vor einem Spielfeld sitzen, auf dem so allenfalls Vorschüler eine Partie Bauernschach spielen würden.
Gut zu sehen, wenn man hinschaut: Links vorn auf Großmeister Steinbrücks Seite, wo ein weißen Feld in der Ecke sein müsste, ist das Schachbrett schwarz. Und infolgedessen, weil die beiden Führer der Nation ja wenigstens kein Mühlebrett genommen haben, ist das Feld hinter Schmidts unvermeintlichem Ascher weiß. Obwohl es dort schwarz zu sein hat. Lug und Trug statt Zug um Zug. Der Verlag hat inzwischen reagiert und ein neues Cover entworfen.
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