Wüstenfüchse

Die Vielfältigkeit Perus ist der pure Wahnsinn. Durchwandern wir vor ein paar Wochen noch den tiefsten Canyon der Welt mit nichts als Bergen um uns herum, marschieren wir ein paar Tage später durch den dichten Regenwald der Inkas und stehen eine Busfahrt später in der Wüste. Echte Wüste. Mit Sanddünen, unbarmherzigen Sandkörnchen und Sonne pur.

Huacachina ist der Touriort schlechthin. Ein Eindruck, der sich nach den ersten paar Minuten während unseres Rundgangs um die auf Fotos so schicke Oase mitten in der Wüste bestätigt. Die Oase ist unsauber, die Restaurants teuer und für eine Nacht im Hostel zahlt man mal eben fast das doppelte vom Normalpreis. Wir beschließen, den ersten Tag am hosteleigenen Pool zu relaxen und buchen für den nächsten Tag eine Buggytour.

15 Personen finden in den monströs erscheinenden, laut brummenden und vor PS nur so strotzenden Strandbuggies Platz. Nachdem wir unsere Dünensteuer bezahlt haben macht der Fahrer das, was er am Besten kann und wahrscheinlich schon sein halbes Leben lang macht. Fullspeed, Düne hoch, Düne runter. Highspeed durch die eindrucksvolle Dünenlandschaft und wieder von vorn. Mega lustig und definitiv eine Erfahrung wert. Kreischende Mädels, kurze Adrenalinschübe, vom Wind verzerrte Gesichter und Natur pur. Wir sitzen nicht in einer Achterbahn irgendwo in nem langweiligen Freizeitpark sondern sind tatsächlich mitten in der Wüste. Keine künstlich hochgezogenen Stahlmonster, nur die natürlich geschaffenen Dünen und wir.

Wüstenfüchse

Was seht ihr da auf diesem Bild?

Ein Snowboard? In der Wüste?

Tatsächlich ist Sandboarding im Tourpaket enthalten. Wir wachsen unsere Boards, legen uns auf die Bretter und rauschen in einem wahnsinns Tempo die bis zu 100 Meter hohen Dünen herunter. Zurück in den Buggy und ab zur nächsten Düne. Wer sich traut und ein wenig Erfahrung mit anderen Brettsportarten hat, kann versuchen, sich im Stand die Dünen herunterzuschießen. Mega spaßig!

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Nachdem wir unsere blauen Flecken gekühlt, die Kameras durchgeblasen und unsere Kleidung ausgeschüttelt haben gehts Richtung Paracas. Man denkt immer, das Leben eines Backpackers besteht ausschließlich aus einem Leben am Strand. Nix da. Seit 7 Wochen strandfrei! Das sollte sich Heute ändern, zurück auf Normalnull. 0 Meter über dem Meeresspiegel. Whatever. Es fühlt sich gut an die frische Brise des Meeres auf der Haut zu spüren, die salzige Luft zu atmen und den frischen Fisch zu riechen. Davon abgesehen ist der Strand in Paracas nicht mega hübsch, aber es zumindest ein Strand.

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Die Ballestas Islands sind das eigentliche Highlight in Paracas. Zusammengepfercht auf kleinen Booten schippern Touris ein paar kleine Inselchen ab, beobachten von mehreren hundert Metern Entfernung Vögelschwärme, die ein oder andere Robbe und im Wasser schwimmende Müllsäcke. Das ist absolut nichts für uns. Wir machen, mal wieder, unser eigenes Ding. Ab zum nächsten Fahrradverleih! In die Pedale tretend begeben wir uns Richtung 'Reserva Nacional de Paracas'.

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Vorbei an einer rot gefärbten Berglandschaft geht es immer weiter Richtung Wüste und der angrenzenden Bucht. Nach etwa einer Stunde erreichen wir den Strand. Wir beobachten riesige Vogelschwärme an diesem exotisch rot gefärbtem Strand. Jeder einzige dieser Vögel versucht im Sekundentakt seinen Magen mit frischen Fisch zu stopfen, kreist über dem Meer und genießt die pure Freiheit.

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Die pure Freiheit genießen auch wir. Keine Vorschriften. Keine Termine. Nur wir, unser Fahrrad und die endlose Weite der Wüste. Wir strampeln weiter, der Himmel wird immer blauer und die Wüste immer trostloser. Bald sehen wir nix mehr außer den Horizont und der Hoffnung, es bald geschafft zu haben.

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Es ist anstrenged. Der Wind bläst mit voller Kraft entgegen unserer Fahrtrichtung. Jennifer ist bald am Ende ihrer Kräfte und durchlebt die letzten Kilometer ganz nach dem Motto:

Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt!

Die letzte und anstrengendste Etappe hat sich aber definitiv gelohnt. Wir erreichen eine Bucht, die naturbelassener kaum sein kann. Die Wellen peitschen im Sekundentakt gegen die Felsen und fressen sich immer weiter ins Gestein. Wir hören keine Stimmen, keine Autos, keine Handyklingeltöne. Nur das Rauschen des Meeres. Wir sind überwältigt. Wir machen Fotos, trinken die letzten Wasserreserven und machen uns auf den Rückweg.

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