Wunderbeere – aus sauer wird süß

Die Miracle Berry oder Wunderbeere aus Westafrika enthält passend zu ihrem Namen das Eiweiß Maraculin, das im Fruchtfleisch der Beere enthalten ist und für eine Verschiebung des Geschmackssinns verantwortlich ist.  Forschern ist zum derzeitigen Stand kein anderes Protein bekannt, das den Geschmackssinn so beeinflussen kann.

Miraculin legt sich an die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge an. Beißt man dann zum Beispiel in eine Zitrone wird durch das Protein der Reiz „süß“ ausgelöst. Dieser Effekt könnte sich zum Beispiel für die Getränkeindustrie als sehr spannend herausstellen, da sich Miraculin als kalorienarmes Süßungsmittel verwenden ließe. Auch für Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, könnte der Einsatz der Beere Verbesserungen in der Geschmackswahrnehmung bringen. Oft ist Essen nach einer Chemotherapie fad und metallisch im Geschmack. Die Wunderbeere schafft hier eventuell Abhilfe.

Flavor Tripping

Vor allem in den USA haben sich in den letzten Jahren sogenannte „Flavor Tripping Parties“ zum Trend entwickelt. Mit Hilfe der Beere, die in Tablettenform erhältlich ist und den Geschmackssinn gehörig durcheinander bringt, werden die Parties zum Experimentierfeld. So lässt der Biss in die Zitrone uns nicht mehr das Gesicht verziehen, sondern wird zu einem süßen Erlebnis und man kann auch mal genüsslich an einem Glas Essig nippen.

Derzeit ist der Handel mit der Wunderbeere in der EU nicht zugelassen und würde sie als Novel Food klassifiziert werden, müsste in aufwendigen Studien erst bewiesen werden, dass sie unschädlich ist. Auch die Zuckerindustrie würde sich wohl als starker Gegner der der Beere herausstellen. Bleibt uns nichts anderes übrig als abzuwarten, ob sich das Potenzial der Beere in Europa entfalten darf.

Fotocredit: iStock tang90246

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