Wozu bloggen?

ComputerDWas ich mich in der letzten Zeit frage: Wozu das Ganze noch? Also nicht das Ganze im Großen und Ganzen. Das wäre dann doch zu radikal. Aber sollte man sich nicht zwischendurch doch mal fragen, was man tut und wozu überhaupt? Um sich bewusst zu werden, ob man das noch will. Und der Wille ist bei mir so eine Sache. Sehr ausgeprägt das Ganze… Man könnte schon fast meinen, mein Wille hätte es verdient mein zweiter Vorname zu werden. Wäre auf jeden Fall besser als der, den ich jetzt habe. Hatte ich schon mal einen kirchen-kritischen Text geschrieben? Um so lustiger ist es, dass mein zweiter Vorname Maria ist. Hätten meine Eltern schon damals gewusst, was ich heute weiß, hätten sie Humor bewiesen. Und vielleicht etwas ausgewählt, was ähnlich ins Gegenteil geschlagen hätte, wie heute. Gott sei Dank, falls das hier angebracht ist, wurde der zweite Vorname bei der Einbürgerung verschlampt. Vielleicht ist das der Grund dafür, warum ich mich hier so wohl fühle. Und auch dafür, dass meine Eltern vom Heimschmerz geplagt werden, bis sie in den Urlaub fahren – aber das ist eine andere Geschichte.

Warum schreibe ich das jetzt, könnte man meinen? Nun, wie so vieles, weiß ich auch das nicht, auch das nichts Neues. Es ist vielleicht ein Anfang, zu wissen, dass man nichts weiß. Aber ich würde liebend gerne mal in die nächste Stufe übergehen. Oder bin ich im Gegensatz zu allen anderen schon am Ziel angelangt? Ich befürchte nicht, das traue ich mir nicht zu. Es wäre auch irgendwo deprimierend, jetzt schon angelangt zu sein und die Vorstellung, dass man sich am Ende der Reise am Ausgangspunkt befindet, finde ich gruselig. Und ja, ich habe das ein oder andere Selbsthilfebuch in der letzten Zeit gelesen. Es verwirrt und erweitert den Horizont zugleich wie so eine deftige Mahlzeit.

Ich habe es mir das ein oder andere Mal nicht nehmen lassen, zu erwähnen, wie gerne ich diesen Blog schreibe. Aber wenn man so effizienz-orientiert ist wie meine wenig romantisch orientierte Person, dann hätte ich gerne auch Zahlen. Zahlen habe ich jetzt auch, nur keine großen. Und ich hätte gerne mehr Erfolg mit dem Großen und Ganzen, den Durchbruch, falls ein Blog sowas überhaupt haben kann. Vielleicht paaren sich bei mir auch Ehrgeiz und Neid. Ich habe letztens sogar in den Nachrichten – ich gebe zu, es war ausnahmsweise mal nicht öffentlich-rechtlich – einen Beitrag über einen Blog gesehen. Da stellte eine Frau ihr Mittagessen aus – ihr Mittagessen! Das Essen, das sie zu Mittag aß! Vielleicht sollte ich das an dieser Stelle nicht ganz so sehr betonen, kann auch sein, dass auch andere Mahlzeiten dabei waren… Es geht mir dabei um die Idee der Mahlzeit an sich. Eigentlich dann schon wieder cool. Mal was anderes, aber ich glaube so war es nicht gemeint. Als ich dann noch die Zahlen dazu gehört habe, irgendwas mit 300.000 Aufrufen im Monat, wie soll man da nicht neidisch werden? Jetzt habe ich den Recherche-Pfad wohl verpasst… Aber die würden das doch nicht sagen, wenn das nicht stimmen würde, oder? Dat Fernsehen und Lügen, kann ich mir doch nicht vorstellen.

Aber irgendwo da draußen muss es doch die Blogs geben, egal ob mit Tellern oder ohne. Und meiner? Meiner pfff… Dann gibt es noch die ganzen Beauty-Blogs, wo man Hautcremes gezeigt bekommt. Irgendwo habe ich sogar mal gehört, dass sie gefördert werden. Und meiner? Vielleicht sollte ich doch das Thema wechseln, es deprimiert mich doch zu sehr. Wenn mich jemand trösten will, sagt er sowas wie “Er passt halt in keine Nische, in kein Genre.“ Und deswegen wäre es schwierig, auf ihn aufmerksam zu werden. Das Andersartige als ein entfernter Verwandter von klein Scheiße, yeah. Dabei versuche ich immer so lustig zu sein, so selbstironisch, baue irgendwelche Konstellationen ein, Konstellationen von rhetorischen Stilmitteln, deren Namen ich vergessen habe und andere entstehen von sich aus, von denen ich gar nicht weiß, ob sie jetzt besonders sind oder nicht. Ja, sogar ich weiß, dass es noch ein Stückchen hin ist zu Shakespeare. Was ich sagen möchte, ich bin bemüht und ich möchte, dass meine Bemühungen belohnt werden, ist das so schlimm?

Wer weiß vielleicht wird das noch etwas in Zukunft, hoffentlich. Und wenn nicht, könnte ich ja vielleicht noch eine Gesangskarriere anstreben. Wenn ich richtig über die aktuellen Dschungel-News informiert bin, so muss man nicht unbedingt singen können beim Singen, um Prominenz zu erlangen. Ich glaube, dass dieses Maß an Selbstironie von mir niemals erreicht werden kann. Vielleicht werde ich bei diesem Medium bleiben müssen und vielleicht trägt ja der Text hier dazu bei, dass ich den einen oder anderen Klick mehr haben werde, auch wenn es aus Mitleid wäre. So ist ein Klick, immer noch ein Klick und das ist doch das, was im Leben zählt.


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