WOODSTOCK. Ich wollte Jimmy Hendrix genauer auf die Finger sehen!

WOODSTOCK. Ich wollte Jimmy Hendrix genauer auf die Finger sehen!
Gestern nacht habe ich von Woodstock geträumt. Joe Cocker spielte seine Luftgitarre , und seine brutal raue Blus-Stimme korrespondierte mit dem lächerlichen Falsett zweier Grease Band- Mitglieder: "With a Little Help from My Friends". Die Hilfe von Freunden konnten alle gut brauchen: die Veranstalter, denen das friedliche Musikfest wegen des Massenansturms über den Kopf zu wachsen drohte, und die Blumenkinder, die in rhythmischen Beschwörungsgesaengen den einsetzenden Regen zu stoppen versuchten. Ich war selber wieder jung und träumte mit ihnen von "peace and music" und sah, wie die Bilder zu Musik wurden. Richie Havens engagierte sich mit grossem Stimmaufwand für "Freedom" und schwitzte seinen orangefarbenen Kaftan total durch. Und habe ich die Blues- Kanone Bobby "Bear" Hite mit seiner "Canned Heat" je wieder so gut und durchdringend gehört wie in diesem Traum? Joan Baez, die damals schon aus Protest gegen jede Form von Militarismus keine Steuern zahlte und lieber ins Gefängnis ging , sang engelsgleich hoch und irdisch tremolierend a capella den Gospel " Swing Low Sweet Chariot". Und einen zynischeren, weil vortäuschend fröhlichen Anti-Vietnam-Song wie der "I-Feel-Like-I'm-Fixin'-To-Die Rag" von Country Joe McDonald hat es nicht mehr gegeben. Zwischendurch träumte ich auch von jungen Menschen, die sich verbal gegen die Autorität der Eltern auflehnten und doch brav Schlange standen, um nach Hause zu telefonieren. Der überirdisch gute Alvin  Lee mit "Ten Years After",  Janis Joplin, deren Blues ein einziger Hilfeschrei nach noch mehr und noch intensiverem Leben war und Carlos Santana mit seiner offen gezeigten Liebesbeziehung zur E-Gitarre wühlten mich noch im Traum auf. Am Dienstag, um drei Uhr früh, wachte ich auf, weil ich mich sehr ärgerte, dass der doch offensichtlich von Musik besessene , mit der Musik noch in der Szenen-Montage  atmende Regisseur Michael Wadleigh des Kultfilms "Woodstock"  just das unbeschreiblich spektakuläre Gitarren-Solo von Jimi Hendrix als Sound-Kulisse für den optischen Woodstock-Kehraus - das 243 Hektar große Gelände des Farmers Max Yasgur in White Lake bei Bethel glich einer Müllhalde -  missbrauchte. Ich wollte doch dem Gitarrengott genauer auf die klangzaubernden Fjnger sehen! Und ich ärgerte mich über den ORF, der statt des Original-Abspanns mit der "Woodstock"-Hymne von "Crosby, Stills, Nash and Young" nur ein Standbild brachte. Zurück in der Realität weiss ich jetzt: "Woodstock" war wirklich nur ein Traum.

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