Wohnmobilstellplatz von Montrésor (Indre-et-Loire)

Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse,

heute richte ich mich an alle, die demnächst mit dem Wohnmobil oder einem autark ausgestatteten Wohnwagen in Frankreich auf Urlaubsachse sind.

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Wohnmobil-Urlaubsglück in Frankeich (bei Schloss Cheverny)

Wir lieben das freie Campen auf Wohnmobilstellplätzen

Im vergangenen Mai haben wir während unseres Frankreichurlaubs etwa die Hälfte der Nächte nicht auf einem Campingplatz, sondern auf einem Wohnmobilstellplatz oder auch Parkplatz verbracht. Nur zur Erinnerung: Wir reisen nicht mit einem Wohnmobil, sondern mit PKW und Wohnwagen. Unser Wohnwagen hat es allerdings im wahrsten Sinn des Wortes in sich, denn es handelt sich um einen komplett autark ausgestatteten Wohnwagen Westfalia Columbus. Von der Ausstattung her ist der Columbus einem Wohnmobil gleichwertig, weil wir ebenfalls einen geräumigen Wasser- und separaten Wassertank (beides winterfest), ein Bad mit Dusche, Waschbecken und natürlich WC, ein Solarpanel auf dem Dach für die Energieversorgung, einen 12 V Umformer, eine Alde Warmwasserheizung und vieles mehr haben. Somit können wir, wenn wir denn möchten, auf Campingplätzen nächtigen, müssen es aber nicht. Ganz ehrlich ziehen wir sogar die Atmosphäre auf den meisten Wohnmobilstellplätzen vor, weil es dort noch weniger verkrampft zugeht. Außerdem sind mir noch keine Gartenzwerge und ähnliches anscheinend unverzichtbares Campingschmuckzubehör der Dauercamper auf Wohnmobilstellplätzen begegnet.

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Wohnmobilstellplatz von Montrésor

Der Wohnmobilstellplatz in Montrésor

Einer der Wohnmobilstellplätze, den wir im vergangenen Urlaub aufgesucht haben, war der geräumige Stellplatz in Montrésor. Den hatten wir in einer Broschüre der Touristikregion Indre-et-Loire bzw. Touraine entdeckt und entsprechend angefahren. Überhaupt haben wir im Mai festgestellt, dass es sich auf jeden Fall lohnt, den regionalen Offices de Tourisme einen Besuch abzustatten und sich dort mit Infomaterial zu versorgen. In den meisten Broschüren über die jeweilige Region sind auch die dort vorhandenen Campingplätze sowie Wohnmobilstellplätze aufgeführt.

Weil Montrésor, wie wir in unserer Broschüre lesen konnten, zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählt, beschlossen wir, diesem Schatz in der Touraine auf unserer Rückreisetour einen Besuch abzustatten.

Gut zu finden, gut ausgestattet und gut beleuchtet

Der Wohnmobilstellplatz ist gut ausgeschildert und durch einen davor angebrachten Kreisverkehr auch für große Wohnmobile gut zu erreichen. Die Stellplätze sind asphaltiert, sodass man bei Regen nicht im Matsch versinkt. Nachts wird der Platz durch Straßenlaternen beleuchtet, was einem ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit verleiht. Tagsüber hat man einen schönen Panoramablick auf das Schloss. Der nächstgelegene Bäcker sowie der Wochenmarkt und das Office de Tourisme mit einem kleinen Laden, in dem lokale Spezialitäten angeboten werden, befinden sich im Ortskern, den man in gut 5 Minuten zu Fuß erreichen kann (und sollte, weil die Gassen dort sehr eng sind).

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Entsorgungsstation.
Wasser und Entsorgen umsonst.

An der gut zu erreichenden Ver- und Entsorgungsstation kann man sich kostenlos mit Frischwasser eindecken. Auch die Entleerung der WC-Kassetten muss dort nicht bezahlt werden. Seinen Müll wird man am besten nicht in dem kleinem Mülleimer, der sich neben der Versorgungstation befindet, sondern im großen Container unterhalb des Platzes los.

Alles in allem ist dies ein Stellplatz, wo man es sehr gut zwei bis drei Nächte oder solange die Batterie mitspielt aushalten kann. Für Wohnwagengespanne gibt es jedoch einen kleinen, aber entscheidenden Haken. Der Platz ist ausweislich (nicht zu übersehendes Schild an der Einfahrt) für Wohnwagen verboten! Wir haben wir es geschafft, dort trotzdem unterzukommen?

Übernachten unter dem wohlwollenden Auge der lokalen Polizei

Als wir  am frühen Abend am Wohnmobilstellplatz ankamen und das Verbotsschild dort entdeckten (darüber gab es in unserer Broschüre keine Info), waren wir natürlich erst einmal enttäuscht. Leider findet man auch in Frankreich immer häufiger Stellplätze, auf denen Wohnwagen ausdrücklich nicht erwünscht sind (zu dem Thema hatte ich bereits hier etwas geschrieben). Nach einer ausgedehnten  Besichtigung der Gärten von Schloss Villandry waren wir müde, hungrig und fühlten uns reif für die Dusche. Auch die Hunde nörgelten, weil sie fast den ganzen Tag im Wohnwagen (während wir auf Besichtigungstour waren) und in ihrer Box im Auto verbracht hatten. Der nächste Campingplatz lag 10 Kilometer entfernt und war bestimmt schon geschlossen. Vom nächsten Wohnmobilstellplatz waren wir noch weiter entfernt. Vielleicht wären dort Wohnwagen ebenfalls nicht willkommen? Außerdem wollten wir am kommenden Tag unbedingt das hübsche Örtchen Montrésor besichtigen.

Was macht man in einem solchen Urlaubsnotfall? Man wendet sich an die örtliche Polizei, deinen Freund- und Urlaubshelfer. Die Polizeistation von Montrésor liegt nur ca. 300 m vom Wohnmobilstellplatz entfernt, sodass wir schnell dort an die ebenfalls bereits geschlossene Pforte pochten. Der diensthabende Beamte kam uns jedoch schon entgegen und fragte, wie er uns helfen könne. Nachdem wir ihm unser Dilemma geschildert hatten, warf die inzwischen dazugekommene Kollegin ein, dass der Wohnmobilstellplatz nicht von der Polizei, sondern von der Gemeinde verwaltet wird. Im Bürgermeisteramt war jedoch an einem Freitagabend natürlich niemand mehr zu erreichen.

Der Chef de Police outet sich als Campingfan

Die beiden Polizisten meinten, man solle die Sache pragmatisch sehen: Der Wohnmobilstellplatz biete nicht nur Wohnmobilen Unterschlupf, sondern wäre auch gleichzeitig der größe Parkplatz in Montrésor und damit lang genug für unsere etwa 13 m Gespannlänge. Ihrem Ermessen nach dürften wir dort parken, die Nacht verbringen und von dort aus am folgenden Morgen zu Fuß in den Ortskern aufbrechen.

Nun, das hörte sich doch schon mehr als positiv an. Derweil war auch der Chef de police (ich habe nicht in Erfahrung bringen können, ob er Bruno heißt…) eingetroffen. Er bewunderte unseren Wohnwagen (“une caravane superbe”) und wollte wissen, ob er wie ein Wohnmobil ausgestattet ist. Also vor allem, ob er einen Abwassertank hat. Was wir mit gutem Gewissen bejahen konnten.

So verabschiedeten wir uns von den netten Polizisten und nächtigten entspannt und “avec la bénédiction de la police“, wie die Polizistin meinte, als einziger Wohnwagen zwischen einem guten Dutzend Wohnmobilen.

Unsere Erkenntnisse

Was haben wir aus dieser Episode gelernt? Freundliches Fragen lohnt sich immer. Zweitens ist es in ähnlichen Situationen wichtig zu betonen, dass der Wohnwagen einen Abwassertank hat und wir unser Brauchwasser nicht hemmungslos in die freie Natur entsorgen. Was die Camperehre ja eigentlich sowieso verbietet. Leider gibt es jedoch in den letzten Jahren immer mehr Camper, die ihr Abwasser und vor allem ihre Chemietoiletten einfach so in den nächsten Bach oder an die nächste Böschung kippen. Wir sagen klipp und klar: Das tut man nicht! Weder im Urlaub in Frankreich noch sonstwo!

Allen, die demnächst mit ihrem Wohnmobil oder Wohnwagen nach Frankreich aufbrechen wünsche ich Bonne route und schöne Ferien.

Demnächst werde ich in einem weiteren Beitrag berichten, was es alles im hübschen Montrésor zu entdecken gibt.

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Blick vom Wohnmobilstellplatz auf Château Montrésor

Heike Kügler-Anger


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