Witz und ganz viel Begabung in Bratislava

Hallo meine Lieben,

es ist wieder soweit und die Montagspost liegt im Briefkasten. Heute habe ich die bunteste Mischung, die ein Mensch in sich vereinen kann. Zu Gast ist heute Nina von Timbaru.
Nina lernte ich über unsere neue Community Bloggerhausen kennen und was soll ich sagen, ich finde Sie nicht nur total lustig, nein Sie ist auch künstlerisch begabt und hat viele spannende Geschichten zu erzählen. Sie lebt in der Slowakei und das ist schon aufregend genug. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall und jetzt stell ich euch Nina ein bisschen genauer vor.

Viel Spass.

Timbaru

Liebe Dani,
Ich heiße Nina und lebe seit fast einem Jahr mit meinem bulgarischen Mann und meiner siebenjähriger Tochter in Bratislava. Meinen Blog timbaru habe ich ursprünglich als Nähblog ins Leben gerufen. Als dann der Umzug bevorstand, war mir klar, dass ich auch über unser Leben in der Slowakei schreiben würde. Neben dem Nähen und dem Leben im Ausland veröffentliche ich außerdem meine literarischen Versuche auf meinem Blog. Das alles unter einem Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Doch es macht mir Spaß und man lernt tolle Leute kennen.

In dem Sinne: Vielen Dank, dass ich heute bei Dir zu Gast sein darf.

1. Eine Halbfinnin ist verheiratet mit einem Bulgaren und lebt in der Slowakei… Wie kam das?

Ich erzähle mal die Kurzversion: Mein Vater hat mit zwei Freunden Urlaub in Finnland gemacht. Dort trafen sie drei Finninnen. Nun gibt es verschiedene Versionen, darüber wie es weiterging. Doch ein halbes Jahr später hielt mein Vater im Winter beim Lachsgrillen um die Hand meiner Mutter an. Ein Jahr später war die Halbfinnin geboren.
Meinen Mann habe ich in der Disco kennengelernt. Ein Bekannter von mir sagte damals: “Was soll das schon geben? Ich will doch meinen Partner nicht in der Disco kennenlernen.“ Vielleicht nicht, doch wir sind seit fast 13 Jahren zusammen und seit 11 Jahren verheiratet.
Vor ungefähr einem Jahr kam mein Mann nach Hause und fragte, ob wir bereit wären mit in die Slowakei zu gehen. Seine Firma bot ihm dort einen guten Job an. Bereit waren wir, wenn auch nicht begeistert.

2. Wie fühlst du dich in der Slowakei und wie läuft Slowakisch lernen?

Ich fühle mich hier immer besser. Langsam kenne ich mich hier gut aus und dennoch gibt es immer wieder viel zu entdecken. Mittlerweile haben wir ein Auto und erkunden auch die Umgebung, was wirklich spannend ist. Wir haben schnell gute Freunde und Bekannte kennengelernt.
Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich hier wirklich zu Hause fühlen werde. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass ich weiß, dass unser Aufenthalt hier begrenzt ist. Trotzdem war es mir wichtig, zumindest etwas Slowakisch zu lernen. Ich mache einen Kurs bei der Volkshochschule und bin dort zweimal die Woche für 2,5 Stunden. Das ist echt anstrengend. Die Grammatik hat es in sich, wobei ich (noch) gut zurechtkomme. Für´s Vokabeln Lernen  müsste ich mehr Zeit investieren. Ungewöhnlich finde ich, dass Namen mit dekliniert werden. So wird aus einem Carlo schnell mal ein Carla. „Chakam Carla.“ Heißt also nicht „Ich warte auf Carla.“, sondern „Ich warte auf Carlo.“

3. Du kannst ja sooo schön malen, wie kam das?

Uh, danke. Ich finde gar nicht, dass ich sooo schön malen kann. Also danke für das Kompliment. Wie es dazu kam, kann ich Dir gar nicht genau sagen. Vielleicht durch meine Mutter, die selber malt, oder meinen Vater, der eine Galerie hatte, als ich klein war.

4. Das Nähen ist auch eine große Leidenschaft für dich und ich möchte wissen wie ich das lernen kann? Ich bin blutiger Anfänger und was sind deine 3 Tipps für mich?

Ich lerne am besten durch „Abgucken“. Bücher lese ich gerne, und sie haben mir auch viel geholfen. Doch im Prinzip habe ich das Nähen durch youtube-Videos gelernt. Vor allem die Nähvideos von Ina vom Blog pattydoo haben mir sehr geholfen. Das wäre auch mein Tipp Nr. 1 für Dich.
Tipp Nr. 2: Ich empfehle Dir am Anfang ein paar günstige Stoffe zum Üben oder für Probestücke zu besorgen. Oder nimm alte Bettlaken. Dann tut es nicht so weh, falls man ein Nähwerk doch mal verhunzt.

Tipp Nr. 3: Was mir beim Nähen nicht viel Spass macht, ist das Stoff zu schneiden und das Bügeln. Doch beides ist das A und O für einen Näherfolg. Je sorgfältiger Du den Stoff zuschneidest und zwischen den einzelnen Nähschritten bügelst, desto sicherer wird Dein Nähprojekt ein Erfolg.

5. Hast du deine Kreativität auch beruflich genutzt und wenn nicht, würdest du gerne und in welchem Beruf?

Das beantworte ich mit einem klaren Jein. 😉 Ich habe jahrelang in einem Unternehmen, Schulungen und Trainings gegeben. Dabei konnte ich mich dann am Flipchart etwas austoben. Kurz bevor wir in die Slowakei gezogen sind, hatte ich in Deutschland ein Gewerbe angemeldet, weil ich bei Dawanda einen Shop eröffnen wollte. Dazu ist es dann nicht gekommen. Für eine Trainerkollegin habe ich ein Fachbuch illustriert und für ihre Trainings ein Arbeitsblatt entworfen.

Mein großer Traum war es allerdings schon immer ein Buch zu schreiben und selbst zu illustrieren.

Timbaru

6.Was gibt es denn bei euch zu essen?

Mein Mann ist der eigentliche Koch bei uns. Ich liebe sein Tarator, eine kalte Joghurtsuppe. Er macht außerdem einen einfachen, leckeren Salat. Und sonntags verwöhnt er uns mit Pfannkuchen. Ich mag die bulgarische Variante mit Schafskäse und Honig.

7. Wie war der Umzug für dein Kind?

Es war hart für sie. Sie musste sich vom Kindergarten auf Schule umstellen und das alles in einem fremden Land. Dabei war für sie ganz klar gewesen, dass sie mit ihrer Freundin in eine Klasse gehen würde. Stattdessen sind wir weggezogen und zwei Wochen später war dann die Einschulung hier an der deutschen Schule. Wir hatten das Glück, dass wir bereits in der ersten Woche ein Mädchen aus ihrer Klasse kennengelernt haben, die auch gerade aus Deutschland hierher gezogen war. Ich glaube, dass es die Situation für beide vereinfacht hat. Dass dann noch die Großeltern zur Einschulung kamen, war auch gut. So hat sie gemerkt, dass wir nicht am Ende der Welt sind. Dennoch hat sie immer wieder großes Heimweh.

8. Die Finnen sind ja bekannt für ihren trockenen Humor der selten verstanden wird, erzähl mir doch mal einen Witz?

Haha, sehr witzig. Jetzt im Ernst? Okaaay. Wirklich? Du wolltest es so 😉 Ich erzähle mal den ersten Witz, den ich auf Slowakisch verstanden habe. Unsere Lehrerin erzählt gerne Witze. In der Regel geht es um Polizisten.
„Sagt der eine Polizist zum anderen: „Dieses Jahr fällt Silvester auf einen Freitag.“ Antwortet der andere: “Na, hoffentlich ist es dann nicht der 13.“

9. Hast du dir das Bloggen genauso vorgestellt?

Im Großen und Ganzen schon. Ich habe allerdings nicht mit so viel Zeitaufwand gerechnet.

10. Was gefällt dir am besten in der Slowakei?

Dass die Menschen hier im Bus nicht nur alten Menschen, sondern auch meiner Tochter einen Platz frei machen, wenn sie mit ihrem Schulranzen die Bahn oder den Bus betritt. Genauso selbstverständlich wird auch schwangeren Frauen ein Platz angeboten. Das finde ich schon sehr beeindruckend.

11. Was sagt dein Mann dazu, dass du bloggst?

Dazu möchte ich einfach folgenden Dialog wiedergeben:
„Schatz, ich beantworte geraden Fragen für ein Interview von einer anderen Bloggerin. Was sagst denn du dazu, dass ich blogge?“
„Huh?“

„Wie schreibt man das?“

„H…u…h…“ (Anm. Man muss es Amerikanisch aussprechen. ;))

„Super. Danke.“

12. Was machst du nur für dich?

Ich habe eine Playstation, eine xBox und eine Wii. Bekommen wir Besuch, denken die meisten, dass das die Konsolen meines Mannes sind. Doch die kleine Zockerin bin ich. Ich komme allerdings kaum noch dazu.

Ich war dieses Jahr bei einem blogst-Workshop in Hamburg. Ich bin einen Tag früher angereist und war shoppen. Das habe ich auch nur für mich getan. Es war toll.

13. Was bedeutet dein Kind für dich?

Mein Kind bedeutet für mich, jeden Tag neuen Herausforderungen gestellt zu sein. Es lehrt mich meine Grenzen. Grenzen, die ich bisher nicht kannte. Es fordert mich heraus, mich selbst zu hinterfragen und weiter zu entwickeln. Ein Kind zu haben, ist ganz anders und viel schwieriger als ich jemals gedacht habe. Meine Tochter ist die Liebe meines Lebens.

Liebe Nina, ich danke Dir. Ich bin jetzt eine treue Leserin und gespannt auf weitere Abenteuer von euch.

Wer von Nina jetzt auch nicht mehr genug bekommen kann, der kann bei

Facebook:  (hier gibt es dann schon mal Behind-the-Scenes- Berichte zu neuen Nähprojekten) und

Instagram: (hier gibt es tägliche Kaffeenachrichten, Bilder von Bratislava, etc.)

vorbeischauen.

Wer war von euch schon mal in Bratislava???Oder in Finnland??? Oder Bulgarien???
Erzählt mir von euren Urlaubsgeschichten.

Wir lesen uns nächsten Montag wieder.

Eure Glucke

Alle Bilder wurden mir von Timbaru zur Verfügung gestellt.


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