Wirbelwind und Schmusekatze – UNTypisch mit Wheelymum

Ju vom Blog Wheelymum.com  ist eine Mama im Rollstuhl und mit chronischer Krankheit. Auf dem Blog gibt es buntes Familienleben mit DIY-Ideen, der alltägliche Wahnsinn mit einem 3 Jährigen Kind und immer wieder kleine Beiträge zur Inklusion oder Eltern mit Behinderungen.

Jus Sohn steht auf Autos. Ja, er hat sogar seine Mama „so lieb wie ein Auto“ – und das ist eine riesige Liebeserklärung. Seine Puppe nimmt er mit auf die Spielzeugbaustelle, wenn sie nicht gerade Mittagsschlaf machen muss. Und ansonsten liebt Junior Glitzer, Klettern, seinen Kaufladen und Kuscheln. Typisch Junge? Nein! Typisch Kind…

Blau und rosa. Bagger und Ponyhof. Rabauke und Zicke. Immer wieder liest man von Klischees, wenn es um Jungs und Mädchen geht. Aber was ist wirklich typisch Junge, typisch Mädchen? Rosa-Hellblau-Falle – trifft das? Wie ist das mit diesem Genderdings? Oder sind alles einfach nur Kinder? Ich stelle in meiner Reihe UNTypisch Jungs- und Mädchenmamas vor, die von den Eigenarten ihrer Kinder berichten. Und ich hoffe dass ich damit zeigen kann: jedes Kind ist anders und Klischees treffen manchmal, aber eben nicht immer zu.

Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de

Drei Dinge, die dich bei deinem Sohn in den Wahnsinn treiben / aufregen / nerven?

  1. Er ist sehr penibel. Leider kann ich dies nicht einschätzen, wann wo diese Eigenschaft einsetzt. Seine Autos müssen z.B. immer in der genau gleichen Rheinfolge geparkt werden. Ist diese falsch, hört man das im gesamten Haus. In der Wohnung herumliegende Bausteine, Schuhe, (…. diese Aufzählung lässt sich beliebig erweitern) stören ihn dagegen überhaupt nicht.
  2. Genau das ist der zweite Punkt. Seine Unberechenbarkeit. Eben ist alles toll und kurz darauf bricht die Welt zusammen. Könnte man zumindest meinen. Bei genauem Betrachten findet man häufig die Auslöser, aber das kann ich auch nur erkennen, weil ich ihn jetzt schon seit über 36 Monaten Tag für Tag dabei begleite.
  3. Er will alles selbst machen. Immer. Naja. So lange er eben möchte. Ihr merkt schon, hier steckt das selbe Schemata dahinter. Beim Selbstmachen geht natürlich auch einmal etwas schief (und das darf es auch) aber an manchen Tagen ist die Laune, wenn etwas nicht geklappt hat, danach einfach zerstört. Und das nervt mich.

Nagellack, Backen, Kochen und Kuscheltiere – eher Yeah oder Neee?

Jep, ja, yeah und yipiyeah. Alles ist toll und von nichts davon kann man genug haben oder machen. Ich selbst benutze keinen Nagellack so kommt er öfters von der Oma mit lackierten Nägeln nach Hause ist ist stolz wie Bolle. Beim Backen und Kochen durfte er mir schon früh helfen. Heute ist es eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Aber nicht nur bei mir in der großen Küche. Er hat einen Kaufladen und dieser ist gleichzeitig seine Küche. Hier bekommt man immer einen Kaffee, etwas Kuchen, eine leckere Suppe oder einen frischen Salat.

Rosa, Pink, und Lila und Glitzer? Gibt’s oder gab es diese Farben bei euch?

Klar. Junior tut sich noch etwas schwer mit dem Benennen der Farben. Bei Lila und Pink klappt das aber bereits sehr zuverlässig. Wenn er einmal bastelt, dann am liebsten mit viel Glitzer. Er hat sich auch Shirts in den Farben ausgesucht und möchte ein Prinzessinenkleid. Wenn wir Blumen holen, und er darf sich eine aussuchen, ist diese IMMER Rosa, Pink oder Lila. Mein Mann verdreht als die Augen, aber why? Farben sind doch für alle da und das Glitzer toll ist, sollte jeder verstehen. Das funkeln der Regentropfen auf der Fensterscheibe ist doch auch beeindruckend.

Spiderman, Ninjago und Star Wars – welche Helden werden bei euch verehrt?

Hier sind wir (noch) ganz unbefangen. Ich fürchte das ändert sich mit dem Kindergarten. Aber bis jetzt, gibt es bei uns keine Stars, Helden oder groß TV. Sandmännchen steht hoch im Kurs und eine DVD von Felix, dem kleinen Hasen. Ansonsten sind wir hier, wirklich noch Neulinge. Das kann von mir aus auch gerne noch so bleiben.

Heimliche Vorlieben für Fillys, Hello Kitty und Co?

Für die Biene Maja. Denn diese ist einfach cool. Und für den kleinen Hasen aus dem Bilderbuch, weißt du eigentlich wie lieb ich dich hab. Ob das jetzt spezielle Jungs – oder Mädchensachen sind, mag ich nicht sagen. Sie gefallen Junior und das gefällt mir.

Als was verkleidet sich dein Sohn gerne?

Bei uns gibt eine Verkleidungskiste mit ein paar Helmen (Bauarbeiter, Feuerwehrmann,..) eine Warnweste, einer Küchenschürze, alten Stöckelschuhen und vielen, vielen Tüchern. Hier das liebste herauszusuchen ist schwierig. Klappergeräusche, wie er sie nennt, sind auf jeden Fall bei den Favorites dabei. Aus den Tüchern werden Kleider, aber auch ein Löwe und dann wird laut gebrüllt.

Aktuelles Lieblingsspielzeug?

Hier wieder typisch Junge. Autos. Immer. In allen Variationen. Autos, Bagger, Laster,… alles und davon viel. Sollte eins fehlen, merkt er das sofort. Und dann seine Stoffpuppe. Die nimmt er dann mit auf die Baustelle und erklärt ihr alles. Dazwischen muss sie heim und schlafen und er spielt dann wieder alleine mit den Fahrzeugen.

So äußert sich die sanfte Seite deines Sohnes…

Er ist total verschmust und sehr sensibel. Seine Fühler hat er überall und bemerkt er irgendwo negative Stimmungen, schlägt sich das sofort auf ihn nieder. Er kann nur schwer mit zu vielen Reizen umgehen und braucht einen sehr geschützten Rahmen, damit er er selbst sein kann. Sanft und fürsorglich kümmert sich um andere und ist zur Stelle. Und kuscheln, kuscheln, kuscheln. Neulich sagte er zu mir: „Mama, ich hab dich so lieb. So lieb wie ein Auto“. Ja das ist eine so große Liebeserklärung, die kann man nicht besser in Worte fassen.

Ist dein Sohn nun typisch Junge?

Typisch Junge, typisch Mädchen. Ich weiß nicht warum es das immer noch so gut. Als er 2 Jahre alt war, kam seine Uroma zu Besuch und wir wollten einen Ausflug ins Feld machen. Er wollte seinen Kinderwagen mitnehmen. Die Uroma hat so lange auf ihn eingeredet, dass dies nicht geht, bis ich endlich dazu kam und dieses Thema unterbinden konnte. Natürlich kann er mit einem Kinderwagen durch die Gegend laufen. Es ist ja auch vollkommen normal das die Papas mit den Kinderwagen oder den Babys in der Trage spazieren gehen. Und das ist gut so. Typisch Junge? Typisch Mädchen? Junior ist laut und schrill. Durcheinander und klar. Er singt und tanzt. Ein Wirbelwind und eine Schmusekatze. Er mag Bücher und das klettern. Er spielt mit dem Ball und malt mit der Straßenkreide. Er hat Autos und eine Puppe. Ich würde sagen typisch Kind.

Vermisst du als Jungsmama eigentlich eine Tochter? Was wäre anders?

Früher dachte ich, ich wäre eine typische (Räuber) Mädchenmama. Jetzt bin ich eine Jungsmama und kann es mir gar nicht anders vorstellen. Eigentlich vermisse ich auch keine Tochter. Sollte ich nochmal ein Baby bekommen, wäre es mir wahrscheinlich vollkommen egal ob ein Junge oder ein Mädchen. Lediglich beim Shoppen wäre ich manchmal gerne eine Mädchenmama. Es fällt mir immer noch schwer: schöne, bequeme, robuste und qualitativ hochwertige Bekleidung für Junior zu finden (und dann hätte ich gerne noch etwas in Farbe). Hier denke ich manchmal, das dies für Mädchen einfacher wäre… Aber auf der anderen Seite ist das Gras ja immer grüner

Vervollständige den Satz mit einer herausragenden Sache: Jungsmama sein ist super weil …

… ich einfach den besten Sohn auf der Welt habe und er mich in seine eigenen Welten mitnimmt.

Liebe Ju, wie du deinen Sohn beschreibst ist einfach wundervoll. Er kann all seine Seite ausleben und einfach – ja, wie du treffend sagst – Kind sein. Vor allem das mit der Puppe finde ich einfach so süß – er wird bestimmt mal ein ganz toller Papa. Und das Leben braucht einfach manchmal Glitzer, so will es das Gesetz. Das gilt auch bei Jungs: Immerhin sind Sammelaufkleber mit Glitzer IMMER die wertvollsten.



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