Windenergie-Potenziale müssen besser genutzt werden

Nach der VDMA-Strommix-Studie werden sich in Deutschland die Windenergiekapazitäten bis 2030 verdreifachen und in Europa sogar verfünffachen. Der Anteil der Stromproduktion aus Windenergie wird dabei in der EU auf 23 Prozent und in Deutschland auf 33 Prozent ansteigen. „Um diesen Ausbau auch wirklich Realität werden zu lassen, müssen die Hemmnisse beseitigt werden, die den Einsatz unserer neuesten Turbinentechnologie verhindern“, betont Thomas Richterich, Vorsitzender der Windbranche im VDMA und Vorstandsvorsitzender der NORDEX SE, anlässlich des HUSUM WindEnergy-Tages in Berlin.

Die Onshore-Windenergie wird in Deutschland zukünftig durch das Ersatzanlagengeschäft, das sogenannte Repowering dominiert. Über 30.000 Megawatt werden bis 2030 ihr „Lebensende“ erreichen und durch neue Anlagen ersetzt. EU-weit werden bis 2030 sogar über 100.000 Megawatt ersetzt werden müssen. Moderne Anlagen nutzen nicht nur das Windangebot besser aus, sondern sie lassen sich auch viel besser in das Netz integrieren und stabilisieren es. „Der Einsatz dieser Anlagen und damit wirtschaftlich sinnvolle Investitionen scheitern in vielen Fällen an administrativen Hemmnissen, insbesondere durch Höhenbegrenzungen und pauschale Abstandsregelungen. Dadurch ist es nicht möglich, das Potenzial der innovativen neuen Windkraftanlagen in Deutschland auszuschöpfen. Hier wäre eine flächendeckende Anwendung des Repowering-Leitfadens der Bundesregierung notwendig“, so Richterich.

Auch müssen bis zu 10.000 Megawatt an Bestandsanlagen in Deutschland nachgerüstet werden, um das Stromnetz zu stabilisieren und für den weiteren Zubau an Stromerzeugungskapazitäten zu optimieren. „Leider können bis Jahresende nur maximal 3.000 Megawatt netztechnisch optimiert werden, da es zu Verzögerungen auf Zertifizierungsseite kam. Die Nachrüstungsfrist im Erneuerbare-Energien-Gesetz muss deshalb dringend um ein Jahr verlängert werden, da solche Nachrüstungen mit einem entsprechenden Zeitvorlauf erfolgen müssen“, fordert Richterich.

Der Anteil der Offshore-Windenergie wird nach der VDMA-Strommix-Studie in Deutschland von derzeit 60 Megawatt bis auf 25.000 Megawatt in 2030 wachsen. „Die Offshore-Windenergie ist ein neues Wirtschaftsfeld mit einem riesigen weltweiten Wachstumspotenzial. Aber auch hier gilt es, im Inland die Weichen für die weitere Erfolgsgeschichte dieser jungen Branche richtig zu stellen, damit wir im internationalen Vergleich unsere Spitzenstellung mit deutscher Wertschöpfung halten und ausbauen können“, betont Rüdiger Schaaf, Vorstandvorsitzender der SIAG Schaaf Industrie AG.

„Hochkritisch für die Offshore-Branche ist das derzeit noch fehlende Offshore-Stromnetz. Hier müssen die Clusteranschlüsse der Windparks im Meer durch die Netzbetreiber als auch durch die Bundesnetzagentur vorangetrieben werden. Der Netzanschluss der Windparks ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und erfordert strategische Planung, denn ohne Netz gibt es keinen Offshore-Strom und keine Offshore-Industrie“, so Schaaf.

Die noch unterentwickelte Verknüpfung der Offshore-Windenergie mit der Maritimen Wirtschaft bietet enorme Chancen für eine nachhaltig positive Entwicklung der strukturschwachen Küstenregionen Deutschlands. „Das deutsche Engagement lohnt sich daher doppelt. Es wird nicht nur in eine neue Technologie investiert, sondern es entstehen vor allem auch neue Arbeitsplätze. In diesen Zeiten wäre es nicht zu verantworten, wenn sich das politische und gesellschaftliche Engagement nicht auch in Arbeitsplätzen im Inland niederschlagen würde. Offshore-Windenergie in Deutschland ohne deutsche Wertschöpfung im Bau von Turbinen, Fundamenten, Verkabelung oder Spezialschiffen, wäre definitiv ein Irrweg“, resümiert Schaaf.


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