Willst du mein Sandkastenfreund sein?

 "Willst du einfach mein Sandkastenfreund aus Kindertagen sein? Wir haben uns aus den Augen verloren und sind uns dann in Berlin wieder begegnet? Dann klingt das alles nicht so strange!" 
Was tust du, wenn dir jemand direkt so sympathisch ist, dass dir unheimlich wird? Du schickst zwar eine SMS an deine beste Freundin mit der Bitte, nach dir zu suchen falls er doch ein Axtmörder ist. Doch insgeheim ist dir bewusst, dass er weder mordet, noch klaut oder kidnapped. Was du tust ist klar: du lässt ihn bei dir einziehen, eröffnest einen fetten WG-Blog und setzt dich in zwei Jahren auf die Bahamas ab. 

So weit, so weird. Fangen wir von vorne an: Gott erschuf die Welt und der Hipster Instagram. Vor einem Jahr wusste ich nicht, was das ist und wunderte mich nur über den komischen Namen, den doch keiner richtig schreiben kann. 12 Monate später habe ich deswegen einen Kerl an der Backe, der Dortmund-Fan ist und mehr Schuhe hat, als ich. (Ja Mama, das geht!). Und ich wollte das auch so, also irgendwie zumindest. Mister Bald-Mitbewohner ist so eine zwielichtige Internetbekanntschaft, vor denen dich sogar Amy&Pink warnt. Du kennst ihn nicht, außer vielleicht sein tägliches Mittagessen dank besagter App. Warum du ihm bei Instagram folgst, kannst du heute nicht mehr sagen. Über Freundesfreundesfreunde wahrscheinlich, dank irgendeiner Verlinkung halt. Das ist schon etliche Mittagsessen- und Duckfacefotos her, du hast das längst vergessen. Bis Montag! 

Montag, der Wecker holt dich aus deinen Träumen von Ed Westwick im OnePiece am Set von Gossip Girl. Erste Amtshandlung im Bett: Handycheck. Web 2.0 will bedient werden, auch wenn die Augen noch verschwommen sehen. Bevor du dich selbst mit verschlafenem Knautschgesicht bei Instragram zur Schau stellst, haste plötzlich 4 neue Follower (oder wie auch immer man das nennen mag.). Einer davon ist er. Dein Gehirn hängt noch in Ed Westwicks Brustbehaarung fest und du denkst so: "Leben, du famoses Biest! Woher kenn ich den zum Henker?". Zwischen der Dusche und dem Käsetoast fällt dir ein, dass dir der Kerl halt mal bei Instagram über den Pandaphone-Bildschirm lief. Ein nächster Check: Er kommt also aus Berlin, mag deine Handyhülle und hat irgendwas kommentiert. Du kommst vom Dorf, da lernt man höflich zu sein also schreibste zurück. Das geht hin und her, du vergisst meistens das "@" Zeichen und er findet's scheiße. Dann sieht er deine Antworten nicht, aber er soll sich mal nicht so anstellen, dieser komische Unbekannte mit der teuren Kamera und der gut sitzenden Frisur. Ihr schreibt noch eine Weile weiter, ist ja nichts dabei.

Dienstag, der Wecker will diesmal, dass du Ryan Gosslings Lippen verlässt. Wiederwillig lässt du sein Gesicht los - Handycheck. Neue Mail bei Facebook - von IHM. Du siehst auf den ersten müden Blick nur irgendwas von wegen "ich hasse Menschen, die..." auf dem Bildschirm und fragst dich, was du nun schon wieder angestellt hast. Und dann liest du, dass er Menschen nicht mag, die Leute bei Facebook anschreiben und zulabern. Nun ist er selbst dieses eine Mal nicht besser, soso. Ihr kommt ins Gespräch, ist ja alles nur ne Netzbekanntschaft, die kommen und gehen wie die guten Blaubeer-Muffins bei Starbucks. Dienstagmittag weist du in etwa was er so macht in Berlin, dass seine Kamera wohl mehr kostet als dein Auto und dass er nen ziemlich guten Musikgeschmack hat. Ein paar Stunden später rennt ihr durch die Nacht, seid cooler als Casper & Lena es jeweils sein werden und trinkt Bier in deinem WG-Zimmer. Ihr feiert mit deiner Mitbewohnerin in der Rockdisco bis es hell wird, natürlich Textsicher. Scheiß auf den einsetzenden Platzregen, is eh dunkel. 

Mittwoch, der Wecker klingelt kaum, dass du eingeschlafen bist. Keine Zeit für einen sexy Traum, dafür für die blöde Wahrheit: Ein Bier weniger wäre wohl besser gewesen. Egal, die Nacht war klasse, nur dein Zimmerboden klebt nach verschüttetem Bier. Du gehst zu Arbeit, er geht zur Arbeit und deine Mitbewohnerin darf ausschlafen nach der letzten Nacht. Ihr schreibt weiter bei Whats App und fragt euch, was zur Hölle da passiert ist. Vorgestern war er ein kleines Viereck in einer Handy-App. Und jetzt sagt er dir gerade, dass er ausziehen muss/will/wird und von dir aus so viel einfacher zur Arbeit kommt. Natürlich suchst du mit deiner Mitbewohnerin ausgerechnet in zwei Wochen einen neuen Mitbewohner. Mittlerweile hast du eintattoowierte Lachfalten, schüttelst pausenlos den Kopf und schreibst zurück, dass er einziehen kann. Deine Mitbewohnerin mag ihn und seine XBox auch, bald gibt es also faule Fernsehdates zu dritt mit Kellogs und schummrigem Licht. Es passt einfach alles zusammen, ihr werdet ab Anfang September für sechs Wochen WG-Buddies! Natürlich nur freundschaftlich, ist ja klar!

Oh und natürlich Blog-Partner mit einem monstermäßig fettem Dreier-WG-Blog. Da kommt alles drauf, was so zwischen Hello Kitty Toasts und Pyjama-Partys abgeht. Die Idee kommt von euch beiden - was auch sonst. Und heute, am Donnerstag, sitzt du mit deinem Laptop auf dem Bett und schüttelst mal wieder den Kopf. Darüber, dass dir noch kein ultrageiler Blogname für das Projekt eingefallen ist. Und vielleicht auch ein bisschen darüber, ob der Spruch auf deinem Tattoo auf dem Innenarm mal wieder recht hatte...
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