Wie viel Kleidung braucht ein Mensch?

In den Weiten des Internets bin ich über die Aktion Modeprotest – Aktion Klamottenkur 5.3. – 20.4.2014 gestolpert.

Der erste Schritt in Richtung nachhaltigem Konsum ist weniger Konsum. Das gilt auch für die Klamotten im Kleiderschrank. Schaffst du es, deine Garderobe für sieben Wochen auf 50 Kleidungsstücke zu reduzieren? (Zitat: Modeprotest.de)

Vorgeschlagen wird, sich während der Fastenzeit von 5. März – 20. April 2014 auf 50 Kleidungsstücke (inkl. Unterwäsche, Schuhe, Mantel und Accessoirs) zu beschränken.

Das hat mich dazu veranlasst, über meine Bekleidungsgewohnheiten nachzudenken. Wäre das schwierig für mich? Wie viele Klamotten brauche ich wirklich?

Daraufhin habe ich meine Finger zu Hilfe genommen und gezählt. Dabei auch nicht den Sport vergessen, für den ich zusätzlich Klamotten und Schuhe brauche. Und die Handschuhe und die Haube und den Schal und die Hausschuhe, die ich tragen, auch die habe ich gezählt und als ich bei 40 angekommen bin, musste ich erst einmal länger nachdenken, wie ich meinen “Protestkleiderschrank” auf 50 Stück auffüllen könnte.

Nicht etwa, weil da noch so viel Bedarf da war, sondern weil ich eigentlich schon alles hatte, was ich brauche. Also habe ich ein bisschen Luxus dazu gepackt wie meinen Bademantel und die Anzahl der Socken und Unterhosen habe ich dann auch erhöht.

Das führt uns direkt zur Frage – wie viele Klamotten braucht man wirklich?

Mein Partner ist ein richtiger Minimalist, in seiner Junggesellenzeit hatte er genau eine Waschmaschine voll Kleidung – wenn alles getragen war, hat er gewaschen und alles stand wieder zur Verfügung.

Auch Lisa vom Blog “Experiment Selbstversorgung” hat sich mit dem Thema in der vergangenen Woche auseinander gesetzt. In ihrem Beitrag Kleiderschrank minimalistisch erzählt sie uns, wie sie ihre gesamte Kleidung auf 2 Kisten reduziert hat.

Der Beitrag wie entrümpeln dich reich macht – anders, als du jetzt vielleicht denkst von Sandra auf ihrem Blog “ganzichselbst” hat mich aufgerüttelt. In einer sehr intensiven Nachtaktion hat sie ihren Kleiderschrank neu organisiert und der im Beitrag aufgezählte Inhalt lässt mich wirklich an mir selbst zweifeln.

In meinem Beträgen “Typisch Frau – nichts anzuziehen Teil 1., Teil 2. und Teil 3. habe ich Euch darüber erzählt, wie ich meinen Kleiderschrank entrümpelt und neu organisiert habe. Ich habe stark reduziert, aber so wenig ist das eigentlich nicht, was geblieben ist.

Vielleicht weniger, als bei durchschnittlichen Konsumenten, aber da ginge doch viel mehr. Oder besser gesagt viel weniger, wie andere vorleben.

Die Frage “Wie viel Kleidung braucht ein Mensch?”

…war Teil eines Projektes des AM7 “Textilökologie, Verbraucherschutz und Nachhaltigkeit” des Bachelorstudiengangs Materielle Kultur: Textil an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

 

Hast Du schon einmal durchgezählt?

Gestern habe ich gezählt, wie viele Kleidungsstücke ich habe und es sind wirklich viel, viel mehr, als ich gedacht habe.

Hast Du Deine Kleidungsstücke schon einmal durchgezählt? Ich kann noch nicht einmal eine Zahl nennen, weil ich geschockt wieder aufgehört habe zu zählen, als ich mich deutlich im 3stelligen Bereich befand.

Es wurde mir bewusst, dass ich wirklich viel, viel mehr habe, als ich brauche.

Übrigens – Sandra hat in ihrem extrem minimalistischen Kleiderschrank, den ich echt beängstigend finde, genau 108 Stück inkl. Schuhe und Unterwäsche.

Was nützen viele Gedanken, wenn darauf keine Handlung folgt?

Für mich steht fest, dass ich mit diesem Thema noch bewusster umgehen und meinen Kleiderschrank langsam aber sicher weiter reduzieren möchte.

Die große Entrümpelungsaktion liegt 6 Monate zurück. Danach ist viel geschehen, ich habe mich verändert und meine Bedürfnisse sind daher auch anders.

Im April wird es im Nachbarort wieder einen Kleidertauschmarkt geben, wo ich meine nicht mehr benötigte Kleidung verschenken kann. Bis dahin möchte ich in einem zweiten Durchgang noch genauer hinschauen, was ich wirklich brauche (inkl. Upcycling-Material). Alles andere wird verschenkt oder in mein Depot eingelagert.

Meine Komfortzone

Ich möchte mich bei dieser Aktion aber auch nicht selbst vergewaltigen, weil andere mit viel weniger auskommen. Das ist mir gerade sehr wichtig noch zu ergänzen.

Nachdem ich sehr temperaturempfindlich bin, trage ich bei jedem Wetter andere Kleidung. Da sind teilweise sehr feine Nuancen, die für mich einen großen Unterschied machen.

Zum Beispiel trage ich im Winter ausschließlich Cordhosen und fast ausschließlich Rollkragen. Sobald es ein bisschen wärmer wird (wie z.B. jetzt) steige ich aber auf Jeans oder einfach Stoffhosen und Langarm-Shirt um. Im Sommer brauche ich von 3/4-Shirts über Kurzarm bis hin zu ärmellosen Shirts bzw. Blusen alles, weil ich da echt zickig bin. Mir ist sehr leicht zu kalt aber auch sehr leicht viel zu heiß.

Der entscheidende Punkt für mich ist, dass ich nichts Neues mehr kaufe und das verwende, was ich habe.

Fortsetzung folgt demnächst…


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