Wie man in Kambodscha Autofahren lernt

Auch wenn es nicht immer so aussieht, aber auch Kambodschaner brauchen, wenn sie ein Auto fahren wollen, einen Führerschein. Den können sie ganz problemlos in einer der überall vertretenden Fahrschulen machen, wie man das auch aus anderen Ländern kennt. Welche Unterschiede es aber dennoch beim Erlangen der Fahrerlaubnis gibt, zeigt das Beispiel einer kambodschanischen Bekannten.

Die junge Frau hat erst vor wenigen Wochen einen Führerschein gemacht. Was sie dabei erlebt hat, erklärt, warum viele Kambodschaner Schwierigkeiten mit dem Straßenverkehr im Allgemeinen und mit dem Autofahren im Besonderen haben.

Zunächst hatte sie sich in der Fahrschule angemeldet und die 150 $ Gebühr bezahlt. Sie erfuhr, dass sich der praktische Teil aus 6 Unterrichtseinheiten zu je 20 Minuten zusammensetzt. Zusätzlich wurden ihr Unterlagen ausgehändigt, die den theoretischen Teil enthielten. Dieser muss zu Hause in Eigenregie gelernt werden, theoretischen Unterricht in der Fahrschule wurde nicht angeboten.

Gleich am nächsten Tag nach der Anmeldung ging es mit der ersten Fahrstunde los. Im Wagen saßen zwei Fahrschüler und der Fahrlehrer. Sie fuhren eine wenig belebte Straße hoch und runter, bogen ein paar Mal ab und das wars! Die folgenden Fahrstunden liefen nach ähnlichem Muster ab. Spezialwissen, wie rückwärts Einparken, oder andere Feinheiten des Autofahrens, blieben vollkommen unberücksichtigt.

Stattdessen wurde sie während einer der Fahrstunden, als sie an einer roten Ampel anhalten wollte, vom Fahrlehrer aufgefordert, doch einfach weiterzufahren. Er meinte, das würde nichts machen, weil man ja sehen könne, das alles frei ist. Bei einer anderen Fahrstunde wurde ihr auch erlaubt eine Einbahnstraße in falscher Richtung entlangzufahren, weil das eine Abkürzung zurück zur Fahrschule war.

Nach Absolvierung der 6 Fahrstunden passierte erst ein Mal 3 Wochen lang überhaupt nichts. Dann meldete sich die Fahrschule an einem Sonntagmorgen telefonisch. Man teilte mit, dass nun die theoretische Prüfung anstehen würde, meine Bekannte könne dafür sofort in die Fahrschule kommen. Hierbei handelte es sich um ein Formular, auf dem Fragen beantwortet werden mussten.

Die praktische Prüfung folgte dann nach einer weiteren Woche. Bevor diese begann, konnte meine Bekannte noch 10 Minuten lang, zu Trainingszwecken mit dem Auto hin und her fahren. Die eigentliche Fahrprüfung unterschied sich nicht wesentlich von den Fahrstunden, war nur kürzer gewesen. Am nächsten Tag bekam meine Bekannte bereits den provisorischen Führerschein ausgehändigt und muss nun 4 Wochen auf das Original warten.

Übrigens auf ein anfänglich angebotenes Teegeld, um die Strapazen der Fahrstunden und der Prüfungen zu entgehen, ist die Fahrschule nicht eingegangen.


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