Wie ich zum Schreiben kam

Eigentlich ist es eine traurige Geschichte. Wer mir auf Instagram folgt, hat den Beitrag vor wenigen Wochen vielleicht gesehen: Zwanzig Jahre ist es her, dass ich meinen Vater verloren habe. Da war ich elf. Man sagt, Kinder trauern anders. Sie versuchen, relativ schnell wieder Normalität herzustellen. Natürlich war trotzdem alles anders. Trauer ist etwas, das mich seitdem begleitet. Und die immer wieder zum Vorschein kommt. Die mein Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen kann.

Wie ich zum Schreiben kam

Mein Ventil – damals wie heute: Schreiben.

Ich startete mit Gedichten und fand darin eine Ausdrucksform, meinen Gefühlen einen Raum zu geben, der sich nicht nach Tagebuch anfühlte, für mich aber einen ähnlich therapeutischen Wert hatte. Sie halfen mir, meine Gedanken zu kanalisieren, mich selbst zu erden und herauszufinden, was gerade in mir vorging. Sie waren meine Worte, wenn ich dachte, keine Worte finden zu können. Sie waren da, ohne laut ausgesprochen werden zu müssen. Ich konnte mich ausdrücken, ohne etwas laut sagen zu müssen. Das half.

Und dann entdeckte ich, dass ich mich auch einfach hinaus schreiben konnte, raus aus meiner Realität, hinein in eine Geschichte, in ein Abenteuer, in Fantasiewelten, Hirngespinste und Wolkenschlösser. Ich fand Gefallen daran und war stolz auf das, was ich zu Papier brachte – und entdeckte ein Talent.

Es entstand eine Fan-Fiction basierend auf Herr-der-Ringe-Charakteren (auf die ich rückblickend vielleicht nicht ganz so stolz bin) und immer mehr Gedichte, in denen ich mich ausprobierte, in denen es nicht mehr allein darum ging, Gefühle zu verarbeiten, sondern mit Worten und Formen zu spielen. Ich plante und plottete sogar meinen ersten Roman, den ich tatsächlich auch über mehrere Jahre bearbeitete und beinahe fertig geschrieben hätte. Die Story ist immer noch gut, wenn ich es mir recht überlege, und vielleicht mache ich irgendwann noch ein Jugendbuch daraus. Wer weiß.

Dann hatten wir tatsächlich „Kreatives Schreiben“ als Thema im Deutschunterricht und auch meine Lehrerin entdeckte mein Talent.

Und Talent soll man fördern.

Meine Deutschlehrerin legte mir nahe, in den Sommerferien in eine einwöchige Ferienakademie für den literarischen Nachwuchs zu fahren – eine Woche voller Workshops und Anleitungen von erfahrenen Autoren plus Jugendherbergsfeeling und Vollverpflegung. Und das Highlight: Eine Lesung am Schluss vor all den Eltern, die ihre Kinder wieder einsammelten.

Ab da fuhr ich jedes Jahr in die Ferienakademie. Für einige Jahre. Ich lernte viel, ich schrieb viel, ich knüpfte außergewöhnliche Freundschaften, die durch das Schreiben verbunden waren. In manchen Jahren schrieb ich in der Akademie-Woche so viel wie im ganzen Jahr nicht. Aber das war nicht wichtig. Denn das, was ich schrieb, war längst dem Ventil entwachsen und entfachte meinen Humor, meine Liebe zu Wortspielerei und ich fand Gefallen an Kurzgeschichten.

Buchprojekte gab es lange nicht. Studium, der Einstieg in den Job – all das ließ das Schreiben für eine Weile beinahe gänzlich in den Hintergrund treten. Aber nie ganz. Schließlich schrieb ich zu der Zeit schon meinen Blog, und dort fanden immer mal wieder auch Kurzgeschichten ihren Platz.

Und dann wuchs auch endlich wieder der Wunsch, wirklich mal einen Roman zu veröffentlichen und wirklich Autorin zu werden. Ein Wunsch, der nie weg war, nur leise. Aber nun war er lauter als je zuvor und seitdem arbeite ich daran.

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