"Who Am I - Kein System ist sicher" [D 2014]


[...] So wie Benjamin "Fight Club" verehrt – in seinem Zimmer knurrt uns Tyler Durden entgegen –, so bewundert Baran bo Odar diesen angeblichen Revoluzzer-Aufschrei, wenn eine von sich eingenommene, zerstreute Montage surreal das (Dark-)Web (mit "Donnie-Darko"-Hasen) überspringt, um die Empfindungen einer angeknacksten Psychose zu umspielen, die von Hackermission zu Hackermission, von Anarchie zu Anarchie hechtet (lustig: ein verunglimpfender Hitler-Werbespot auf einer Wahlversammlung der "NBD"). Zum Ende hin verirrt sich "Who Am I" aber beträchtlich: Der Twistorama-Überfluss quer durch multiple Persönlichkeiten, verblüffende Drehbuchzufälle und einer erst elegant-spröden, später verweichlicht-weinerlichen Superpolizeitussi ("Hack' mal das Zeugenschutzprogramm!") vermag das Vorbild nicht zu kopieren, als auf seine Subversion hereinzufallen. Wo sich "Fight Club" mit dem hineingeschnittenen Penis Tyler Durdens als inszenierte Selbstindoktrination bloß legt und die Durchbrechung medialer Oberfläche universell lehrt, darf Baran bo Odars kleine, schamlose (und davongekommene!) Außenseiterbande eine Seereise antreten, während Benjamin kurz vorher beim Friseur war und sich eine silbrige Frisur färben ließ. Odar wird garantiert nicht mehr zum Godard. 
weiterlesen

wallpaper-1019588
Mit Kindern über gleichgeschlechtliche Liebe reden
wallpaper-1019588
[Comic] Seven Sons
wallpaper-1019588
Momentary Lily: Original-Anime angekündigt
wallpaper-1019588
LUCK LIFE: Band feiert Europapremiere auf der Connichi