Werden bald viele Menschen im Winter wegen steigender Heizkosten frieren müssen?

Waermebild

Die gelben und roten Farbfelder in der Thermografie-Aufnahme verdeutlichen, dass jede Menge Energie verloren geht: Schwachstelle ist die Dämmung der Außenwände. (Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

In der Diskussion um die Strompreise wird als Argument gegen die Energiewende häufig eine Energiearmut genannt, bei der die Menschen sich ihre Stromrechnung nicht mehr leisten können. Angeblich wurden schon über 600.000 Menschen deshalb der  Strom abgestellt. Wenn diese Menschen ihre Stromrechnung nicht bezahlen können, werden sie vermutlich im Winter bald frieren müssen. Denn Energie bezieht sich nicht nur auf den Strom, auch die Heizkosten wollen bezahlt werden.

Bei den Heizkosten verhält sich die Interessenlage aber völlig anders als beim Strom. Hier gibt es keine Einspeisevergütung für erneuerbare Wärme, nur unstetige wackelige Förderungen, die von der Politik nach Interessenlage beliebig geändert werden. Auch bei der Energieeffizienz ist man von der Förderung abhängig, wobei noch erschwerend hinzu kommt, dass Eigentümer, bzw. Vermieter, nicht die Heizkosten bezahlen und daher wenig Interesse haben an niedrigen Heizkosten. Allein durch Druck aus dem Markt, um die Vermietbarkeit der Immobilie zu erhöhen, werden Eigentümer aktiv und beginnen sich für eine energetische Modernisierung zu interessieren.

Keine guten Nachrichten

Die Steigerung der Heizkosten hat gar nichts mit der Energiewende zu tun. Das Gegenteil ist sogar der Fall, wer nichts unternimmt und das oder die Gebäude nicht energetisch modernisiert, ist mehr von höheren  Heizkosten betroffen, als derjenige der aktiv wird. In der vergangenen Woche hat Cornelia Daniel im Blog der Ritter-Gruppe ecoquent-positions von Preissteigerungen beim Heizöl von 69,7% seit 2005 geschrieben und alleine in diesem Jahr ist mit Preiserhöhungen von weiteren 10% zu rechnen. Es wird nicht besser, bis zum Jahr 2020 ist bei Heizöl und Gas mit weiteren Steigerungen um 50% zu rechnen.

Energieeffizienz und Energieeinsparung muss in der Politik dringend eine höhere Priorität bekommen, gerade aus sozialen Gründen, anders ist die Entwicklung der Heizkosten auch nicht mehr zu ändern. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) hat errechnet, dass im Jahr 2020 die Heizkosten für eine 70 m²-Wohnung weit über 1.000 Euro betragen könnten.  Zwischen 2010 und 2011 habe der Preis für Heizöl allein in einem einzigen Jahr im Schnitt um 24,5 Prozent zugelegt. Die DENEFF beruft sich auf aktuelle Daten und Prognosen aus dem Heizspiegel der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online.

Für die bereits genannte 70m²-Wohnung würde das bei gleichbleibender Energiemenge bedeuten, dass die Brennstoffkosten von durchschnittlich 800 Euro (Heizöl, Jahr 2011) konservativ geschätzt auf 1.280 Euro im Jahr 2020 steigen würden. Bei Erdgas stiegen diese Kosten im Jahr 2020 auf 940 Euro, für Fernwärme werden für eine Wohnung dieser Größe im Schnitt 1.390 Euro fällig. Damit entwickeln sich Brennstoffpreise zudem als Inflationstreiber und schwächen die Kaufkraft. Langfristig könne diese Entwicklung nur durch mehr Energieeffizienz gebremst werden, die Politik muss hier umgehend reagieren, bevor hohe Heizkosten den Spielraum für Energieeffizienzinvestitionen wie Gebäudesanierungen massiv einschränken, so die DENEFF.

Die bisher diskutierten Änderungen im Mietrecht sind vielleicht ganz nett für Vermieter, aber wird deshalb ein Vermieter mehr in eine energetische Gebäudesanierung investieren? Hier darf man skeptisch sein, so uneinig wie die Experten sind, nach dem Bericht bei energie-experten.org.

Es fehlt die konsequente Effizienzpolitik

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF):„Heizkosten sind der Löwenanteil der Energierechnung. Steigende Brennstoffpreise treiben immer mehr Mieter in die Energiearmut und Hausbesitzer in die kalte Enteignung. Die aufgeregte Strompreisdiskussion blendet das völlig aus. Gleichzeitig lässt die Politik die Steuerförderung von Gebäudesanierungen und Baustandards links liegen und vernachlässigt wichtige Chancen für Effizienzdienstleistungen im Mietrecht und bei der Ökosteuer. Der Ausbruch aus der Energiekostenspirale gelingt nur durch eine konsequente Effizienzpolitik.“


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