Wer verdient an den Windrädern?

Wie Kapitalanleger mit dem Ofenrohr ins Gebirge gucken.
Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln, so heißt es. Das auch manch Bauer ein Windrad betreibt bzw. seinen Grund und Boden an Windradbetreiber verpachtet, soll hier keine Rolle spielen.
Hier geht es um Windparks, die als geschlossener Fonds konzipiert sind.
Die Finanzbranche ist immer auf der Suche nach Kapitalanlageprodukten. Ziel ist es, üppige Provisionen zu kassieren. Es gibt geschlossene Immobilienfonds, Schiffsfonds und eben auch diese Windkraftfonds etc. Dabei wäre schon die Konstruktion eines geschlossenen Fonds einen Artikel wert. Den vielleicht später.
Bei Windparkfonds geht es darum, mehrere Kapitalanleger zu finden, um einen Windparkfonds gemeinsam zu finanzieren und aus dem Betrieb einen Ertrag zu erwirtschaften.
Ein geschlossener Fonds ist prinzipiell eine gute Sache. Können doch so Projekte finanziert werden, die ein Einzelner kaum stemmen kann. Es kommt auf die Konstruktion des Fonds an.
Wenn Sie nach Windkraftfonds googlen, springen Ihnen Anzeigen entgegen wie, „6 % - 12 % Rendite“, „ölologisches Investment“, etc.
Als ehemaliger Insider für geschlossene Fonds kann ich Ihnen nur einen Rat geben, bevor Sie sich an einem geschlossenen Fonds beteiligen, lassen Sie das Angebot von einem Fachmann prüfen. Und als zweiten Rat, niemals in einen Windkraftfonds investieren! Warum niemals Windkraftfonds? Ganz einfach. Niemand kann für ausreichend Wind eine Garantie abgeben.
Wer verdient nun an den Windrädern?
Geht man chronologisch vor, als erstes der Projektentwickler. Er plant den Windpark.
Der Windgutachter, der eine Einschätzung zu dem zu erwartbaren Windaufkommen an dem ausgewählten Standort abgibt.
Der Hersteller der Generatoren.
Der Hersteller des Windkraftrades.
Das Unternehmen, welches die Windräder aufstellt.
Das Unternehmen, welches die Windräder wartet und Instand hält.
Steuerberater und Rechtsanwälte.
Die Verkäufer der Fondsanteile.
Die kreditgebende Bank.
Hier möchte ich kurz unterbrechen, um auf meinen ausführlichen Beitrag
Windenergie ist eine kostspielige Luftnummer
zu verweisen, der das Thema aus Sicht des Stromverbrauchers behandelt.
Zu den oben genannten Profiteuren muß man noch die Lieferanten, Erbauer und Betreiber von z.B. Gaskraftwerken nennen, ohne die kein Windrad Strom ins Netz einspeisen kann.
Ab wann verdient der Kapitalanleger?
Hier kann ich mich nur sehr vorsichtig äußern. Sehr häufig ist diese Kapitalanlage ein Verlustgeschäft für den Anleger.
Doch die Liste der Verdiener geht noch weiter.
Geht der Kapitalanleger leer aus, wird häufig ein Rechtsanwalt eingeschaltet. Es gib Kanzleien, die sich auf das Thema Windkraftfonds spezialisiert haben. Meistens ist aber ein Kapitalanlagebetrug nicht nachzuweisen. Dreh- und Angelpunkt bei Windkraftfonds ist das Windgutachten!
Nebenbei möchte ich noch eine Bemerkung los werden. Werden von den Netzbetreibern Windräder abgeschaltet, obwohl sie Strom liefern, um die Netzstabilität aufrecht zu erhalten, so werden diese produzierten Strommengen trotzdem vergütet!
Allein dieser Punkt wäre ein eigener Artikel wert.
Um das bisher Geschriebene an der Realität zu messen, habe ich mir einen Windparkfonds rausgesucht. Dieser ist aus einer Vielzahl von Suchergebnissen zufällig ausgewählt.
Windpark Krempel II
Eckdaten des Windparks
Nennleistung (Kapazität)
6.500 kW
prognostizierter Energieertrag
11.142.410 kWh/Jahr
mittlere Windgeschwindigkeit auf Nabenhöhe
6,90 m/s
Inbetriebnahmedatum
26.10.1999
Und hier nun die prospektierten Werte zu den Ist-Werten. Stand 2004 (Daten sind aus der verfügbaren Leistungsbilanz. Für spätere Jahre war keine LB mehr zu finden(?))
Wer verdient an den Windrädern?
Was sofort ins Auge fällt, es gab bis 2004 keine Ausschüttung! Die Kosten für Betrieb und Wartung und Instandhaltung fielen auch höher aus! Dies ist kein Extrembeispiel, sondern trifft leider auf sehr viele Windkraftfonds zu.
Die tatsächlichen Einnahmen hinken gewaltig hinter den prognostizierten hinterher. Auch das ist bei sehr vielen Windkraftfonds der Fall.
Werfen wir nun einen Blick auf die Strom- bzw. Windausbeute:
Wer verdient an den Windrädern?
Zur Erinnerung, der prognostizierte Energieertrag liegt bei 11.142.410 kWh/Jahr.
Obwohl das Windangebot in 2000 bei 100 % lag, wurden dennoch nur 9.810.000 kWh produziert. Von 2000 bis 2010 wurden die 11.142.410 kWh niemals auch nur annähernd erreicht.
Ich nehme auch an, das bisher keine Ausschüttung stattgefunden hat. Auch das ist bei Windkraftfonds keine Seltenheit.
Berlin, den 4. Mai 2011. Am 2. Mai weihte die Bundeskanzlerin an der Ostsee den ersten kommerziellen Offshore-Windpark Deutschlands, „Baltic 1“, ein. Windkraft liegt im Trend der Energieerzeugung. Doch es geht hier nicht nur um Strom. Immer mehr Anleger investieren ihr Geld in Windkraftfonds. Doch Vorsicht: Manch ein Fonds erweist sich als wenig rentabel. Rechtsanwalt André Felgentreu hat sich dazu am 1. Mai in der „Welt am Sonntag“ geäußert.
„Anleger warten vergeblich auf Geld aus Ökofonds“
Unter dieser Überschrift wird ein konkreter Fall geschildert. Der Anleger hatte sich im Jahre 2001 mit 30.000 EUR am Windpark Lüdersdorf in Brandenburg beteiligt. Die zehn Windräder dieser Anlage sollten bis zu 8 % Rendite pro Jahr erbringen. Doch bis heute bekam er keine Ausschüttung. Der Prospekt der WKN Windkraft Nord Beteiligungs-GmbH sah eine jährliche Leistung des Windparks vor, die nie erreicht wurde. Der Ertrag blieb so gering, dass die Einnahmen nur zur Schuldentilgung bei der Bank reichten.
Der geschilderte Fall ist leider kein Einzelfall. Tausende Anleger anderer Windkraftfonds warten vergeblich auf ihre versprochenen Renditen. Und mit jeder neuen Windkraftanlage drohen - bei falscher Kalkulation und unter ungünstigen Umständen – Insolvenzen, Zwangsversteigerungen und letztlich für den Anleger ein Totalverlust seiner Einlage.

Gansel Rechtsanwälte
Die Anleger haben sich also im wahrsten Sinne des Wortes an einem Windei beteiligt.
Und derer gibt es viele. Zahlreiche Windkraftfonds sind schon in Insolvenz gegangen und das trotz der hohen EEG-Förderung.
Vom Winde verweht!
Falls Sie solche Erfahrungen gesammelt haben, schreiben Sie mir an:
[email protected]
Alle Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
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