Wenn Abstauber alles mögliche bekommen …

… nennt man das ABAM: Abstauber Bekommen Alles Mögliche. „Erfunden“- oder besser gesagt so benannt – hat diese Fütterungsform ein Tierarzt. Vor etwa 3 1/2 Jahren beschrieb Dr. Rückert, der wegen seiner oft kontroversen Ansichten vielen in der „Hundeszene“ bekannt ist, in einem Blogartikel eine revolutionäre Fütterungsmethode für den Hund. ABAM war geboren. Und für viele Hundehalter war ABAM tatsächlich, wie von ihm versprochen, das Ende ihrer Sorgen rund um den Futternapf.

Wenn Abstauber alles mögliche bekommen …

ABAM bedeutet das Ende von komplizierten Futterplänen, das Ende von zeitraubender Suche nach DEM EINEN perfekten Hundefutter, das Ende von Sorgen um eine Mangelversorgung, das Ende von der Angst, etwas falsch zu machen. Das Ende von einer heute oft verbreiteten dogmatischen Herangehensweise an das eigentlich so einfache Thema Hundeernährung.

Was bekommen Abstauber?

Abstauber bekommen – wie schon gesagt – alles Mögliche. Das bedeutet, alles was wir Menschen essen (bis auf wenige Ausnahmen) und alles was der Hund gut verträgt, das darf er auch fressen. Das ist genau das, was der Hund schon seit tausenden Jahren tut. Genau darauf ist der Opportunist Hund angepasst. Und genau diese Fähigkeit war auch einer der wichtigsten Gründe, weshalb er des Menschen bester Freund wurde.

Als Grundgerüst geben viele Abamer ihrem Hund Fertigfutter. Das „böse“ Fertigfutter sorgt dafür, dass man keinen Gedanken daran verschwenden muss, ob der Hund auch wirklich alle Nährstoffe bekommt, die er benötigt. Das ist natürlich eine Art „Luxus“ der heutigen Zeit, vor rund 100 Jahren noch hat sich niemand Gedanken gemacht, ob im Hundenapf wirklich alle wichtigen Nährstoffe landeten. Da hatten die Menschen aber auch noch ein anderes Verhältnis zu Nahrungsmitteln.

Der natürliche „Verbund“

Die Ernährung richtete sich weitgehend nach den Jahreszeiten, so dass sie entsprechend vielfältig in ihrer Nährstoffzusammensetzung war, was auch den Hunden zugutekam. Das Leben folgte noch den natürlichen Rhythmen, gegessen und gefüttert wurde, was man HATTE, eher nicht was man WOLLTE. Hunde bekamen weitgehend das, was übrig war oder das, was die Menschen nicht aßen. Daran passte sich ihr Organismus an, was aber logischerweise auch zu regionalen Unterschieden darin führte, woran der Hund angepasst war.

Wenn Abstauber alles mögliche bekommen …

Heute leben die meisten Menschen nicht mehr in diesem natürlichen „Verbund“. Gegessen wird nicht mehr, was grad geerntet werden kann, sondern was man möchte. Der Speiseplan folgt keinen natürlichen Gegebenheiten mehr, sondern dem Angebot im Supermarkt. Dadurch ist logischerweise auch das natürliche Verständnis dafür, was im Hundefutternapf landen kann, abhanden gekommen. In Ländern, wo noch viele Selbstversorger leben, kann man entsprechend noch ein viel natürlicheres Verständnis dafür, wie man einen Hund unkompliziert füttern kann, finden.

Abgesehen davon gab es aber auch Mangelerkrankungen, die sowohl die Menschen als auch ihre Hunde treffen konnten. Ein Beispiel dafür ist Jodmangel, welcher vor rund 100 Jahren noch – je nach Region wo man lebte – weit verbreitet war. Das Kropfband, das zur bayerischen Trachten gehört, ist ein Relikt aus dieser Zeit. Es sollte entweder den Kropf selbst oder aber die Narben nach einer Kropf-Operation verdecken. Auch bei Hunden war der Kropf bekannt …

Es ist also durchaus legitim, sich Gedanken um die Nährstoffversorgung zu machen. Um dieses „Problem“ auf einfachem Weg zu lösen, kann man Fertigfutter als Basis nutzen und durch alles Mögliche, was in der eigenen Küche anfällt, was man unterwegs selber isst oder auch womit man dem Hund etwas besonders gutes tun möchte, ergänzen.

ABAM und „Clean Feeding“, geht das?

So mancher, der das liest, fragt sich jetzt natürlich, wie das mit einem Clean Feeding kompatibel sein soll …

Auch Clean Feeding „rühmt“ sich damit, dass es kein Fütterungskonzept ist, bei dem es um eine dogmatische Einhaltung von Regeln geht. Es geht eigentlich darum, einen Ansatz zu finden, bei dem man auch auf Nachhaltigkeit und Natürlichkeit eingehen kann. Was das letztendlich heißt, kann aber jeder für sich individuell entscheiden.

Bei der Hundeernährung (oder auch der eigenen) spielen viele Faktoren eine Rolle. Das kann das eigene Verständnis sein, der eigene Anspruch, der Geldbeutel, die gegebenen Möglichkeiten, der Zeitfaktor, der individuelle Hund und vieles mehr.

Man kann auch bei der Auswahl von Fertigfutter auf verschiedene Faktoren achten, z. b. Bio kaufen, Futter mit Insektenproteinen füttern, auf regionale Zutaten schauen. Diese Basis kann man ergänzen durch regionale Zutaten, Fleisch aus möglichst artgerechter Haltung, Resten aus dem Kochtopf, die sonst im Müll landen würden.

Hunde lieben ABAM!

Hunde nehmen die Welt vor allem mit der Nase wahr! All die tollen Gerüche, die von unserem eigenen Essen ausgehen, sind die reinste Folter, wenn man nur zuschauen darf (oder nicht mal das). Für die meisten Hunde ist es ein Fest, wenn sie an den menschlichen Mahlzeiten teilhaben dürfen.

Ob das nun ein „Schluck“ Eintopf zum Trockenfutter ist, ein Stück von der Stulle mit Leberwurst, der Rand von der Pizza, die restlichen Nudeln oder Kartoffeln zum Nassfutter, der beim Frauchen unbeliebte Fettrand vom Kotelett oder ein Mix aus den Gemüseresten im Kühlschrank mit dem Rest Haferbrei von Herrchens Frühstück.

ABAM ist Trend!

Mit ABAM geht ein „Aufschrei der Erlösung“ durch die Hundeszene. Endlich wieder locker mit dem Thema umgehen können. Endlich kein schlechtes Gewissen mehr, wenn man dem Hund etwas vom eigenen „Junkfood“ abgegeben hat. Endlich keine „Geißelung“ mehr durch den Hundefutternapf.

Wenn Abstauber alles mögliche bekommen …

Richtig populär gemacht hat ABAM eine Tierheilpraktikerin, die Hundehalter auch in ihrem Geschäft Cani-Feli in Soest rund um Ernährungsfragen berät. Dörte Renner befasst sich seit mehr als 25 Jahren ausgiebig mit dem Thema Hundeernährung und ist überzeugte „Abamerin“.

Für alle Hundehalter, die ABAM toll finden oder auch gerne kennenlernen möchten, hat sie eine Facebook-Gruppe gegründet, die an Toleranz ihresgleichen sucht. Wer gerne wissen möchte, was so alles in einem ABAM-Futternapf landet, sollte da mal reinschauen. Aber Vorsicht – wer an eine dogmatische Herangehensweise an das Thema Hundeernährung gewöhnt ist, für den könnten die gezeigten Futternäpfe in der Gruppe möglicherweise ein Schock sein.

Meine eigene ABAM-Geschichte

Auch ich habe so ziemlich alle Ernährungskonzepte für Hunde durch (einzige Ausnahme ist Prey, dafür konnte ich mich niemals begeistern). Am Ende war ich bei einer gemischten Frischfütterung angelangt, die die Fütterung von Fertigfutter komplett ausgeschlossen hat. Dann wurde ich krank. Unter „dramatischen“ Umständen, plötzlich und für längere Zeit. Ich war weg, von heute auf morgen. Mein Mann hatte keine Zeit und auch keine Nerven, sich mit einer umständlichen Hundeernährung zu befassen und wusste nicht wirklich, was er tun sollte. Unsere Hündin Lucy, die sich noch in der Regenerationsphase einer Lebererkrankung befand, reagierte mit Verdauungsbeschwerden auf seine „unbeholfenen“ Fütterungsversuche.

Man weiß nie, wie es im Leben kommt und so entschied ich mich nach dieser unschönen Erfahrung in Zukunft so zu füttern, das die Hunde jederzeit und ohne „Fachwissen“ quasi von jedem einfach weitergefüttert werden können. Das war mein Schritt zu ABAM. Seitdem gibt es hier ALLES. Es gibt Dosenfutter (Bio), Trockenfutter (gerne mit Insekten) sämtliche Essensreste, frisches Gemüse, Brot, Pizzarand, Suppe, Käse, Eier, Küchenkräuter, Haferbrei, was auch immer sich gerade anbietet.

Wenn Abstauber alles mögliche bekommen …

Beide Hunde lieben ihr Futter und es ist egal, was gerade in den Napf kommt. Mäkelei gibt es niemals. Höchstens gibt es mal Vorlieben. Wer das Stück Käse auf dem Küchenbrett riecht, gibt sich nicht mit einem Stück Möhre zufrieden.

Was aber das wichtigste ist: es geht ihnen prima damit. Beide sind munter, fit, sehen gut aus, haben weiches Fell, eine gute Verdauung  und – wie schon erwähnt – einen gesunden Appetit. Auch das Gewicht passt und das, obwohl ich nur nach „Augenmaß“ füttere und auch bei den „Nebenbei – Leckereien“ gerne viele Augen zudrücke.

Clean soll es trotzdem nach Möglichkeit sein!

Selbstverständlich schaue ich nach wie vor, dass die Clean-Feeding-Grundsätze im Futternapf Beachtung finden. Das ergibt sich aber sowieso automatisch bei uns, da ich diese Grundsätze natürlich auch bei unserem eigenen Essen berücksichtige.

Individualität zählt!

Ebenfalls eigentlich selbstverständlich – sei an dieser Stelle noch kurz gesagt, dass es auch hierbei nicht darum geht, die EINZIG WAHRE Form der Hundeernährung auf ein Podest zu stellen. Jeder Hundehalter muss den für ihn richtigen Weg finden und nicht zuletzt entscheidet natürlich auch der individuelle Hund, was das Beste ist.

Wenn du jetzt neugierig auf diese revolutionäre Fütterungsmethode bist, kann ich dir, wie schon gesagt, wärmstens die ABAM-Facebook-Gruppe empfehlen – der Name ist Programm.


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