Der 23. April steht weltweit ganz im Zeichen des Buches und des Lesens. Denn dieses Datum feiert man seit 1995 weltweit als den sogenannten Welttag des Buches und des Urheberrechts (engl. World Book and Copyright Day) oder auch nur kurz Weltbuchtag. Grund genug, diesen Anlass endlich auch mit in die Liste der kuriosen Feiertage aus aller Welt aufzunehmen und seine Geschichte mit dem vorliegenden Beitrag zu erzählen. Um was geht es dabei?
23. April – Welttag des Buches und des Urheberrechtes – 1 (c) 2015 Sven Giese
Eine kurze Geschichte des Weltbuchtages
Im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage gibt es wahrlich mehr als genug Einträge rund um das Themenfeld Bücher, Lesen und Literatur:
- Egal ob der Indiebookday am dritten Samstag im März,
- der Internationale Kinderbuchtag am 2. April,
- der Tag des Tagebuchs am 12. Juni,
- der Bloomsday zu Ehren von James Joyce am 16. Juni,
- der Tag der Buchliebhaber (engl. Book Lovers Day) am 9. August,
- der US-amerikanische Lies-ein-Buch-Tag (engl. National Read a Book Day) am 6. September oder
- der Tag der Bibliotheken am 24. Oktober
(…) – es gibt genug wahrlich genug Gründe und Anlässe, das Lesen bzw. das Buch mit eigenen kuriosen Feier- und Aktionstagen gebührend zu ehren. Heute also der Weltbuchtag.
Im Gegensatz zu vielen der zuvor genannten kuriosen Lese- und Buchfeiertage gibt es im Falle des World Book and Copyright Day allerdings sehr konkrete Hinweise darauf, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann er gefeiert wird und warum sich seine Erfinder ausgerechnet für das Datum des heutigen 23. Aprils entschieden haben. Aber der Reihe nach.
Warum der Weltbuchtag am 23. April gefeiert wird
Initiiert wurde der Welttag des Buches und des Urheberrechts von der UNESCO und erstmals am 23. April 1995 gefeiert. Seit 1996 wird der Weltbuchtag auch offiziell in Deutschland begangen. Dabei bezieht sich die Wahl des Datums auf die katalanische Tradition, am Georgstag – eben der heutige 23. April und zugleich Namenstag des dortigen Volksheiligen St. Georg – Blumen bzw. Rosen und Bücher zu verschenken.
Doch damit nicht genug. Denn parallel dazu gibt es noch weitere literarische Bezüge zu diesem Datum, welches zugleich das hypothetische Geburts- und Todesdatum William Shakespeares (vor 1564 – 1616), die Todestage des spanischen Nationaldichters und Erfinders von Don Quijote, Miguel de Cervantes Saavedra (1547 – 1616) und des katalanischen Autors und Journalisten Josep Pla (1897 – 1981) sowie den Geburtstag des isländischen Literaturnobelpreisträgers Halldór Laxness (1902 – 1998) beschreibt. Passt also.
Ob es darüber hinaus einen inhaltlichen Bezug zum ebenfalls heute begangenen Tag des deutschen Bieres, dem US-amerikanischen Nutze-die-Gelegenheit-Tag (engl. Take a Chance Day) oder dem Tag des Kirsch-Käsekuchen (engl. National Cherry Cheesecake Day) gibt, konnte ich im Zuge der Recherchen nicht herausfinden. ?
Warum ein Feiertag für Bücher und das Urheberrecht?
Bücher und Lesen sind wichtige Bestandteile einer lebendigen Schriftkultur und Wissensvermittlung. Ohne den Schutz der Rechte von Autoren ist dies aber nur schwerlich aufrecht zu erhalten und genau auf diese Verbindung zielt der heutige Weltbuchtag und die damit verbundenen weltweiten Aktionen auch ab. Kurzum, es geht darum das Medium Buch, egal ob in gedruckter oder digitaler Form, als ein zentrales und unverzichtbares Instrument zur Bewahrung bzw. Verbreitung von Wissen und der Fähigkeit zu Lesen zu fördern.
In diesem Sinne: Euch allen einen tollen Welttag des Buches. Übrigens wüsste ich auch nicht, was dagegen spricht, den Tag des deutschen Bieres mit dem Weltbuchtag zu kombinieren.
Weitere Informationen zum Welttag des Buches und des Urheberrechtes
- Website der UNESCO zum World Book and Copyright Day (englisch)
- Website des Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Welttag des Buches (deutsch)
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