Was ich jetzt eigentlich so mache

Seit einer Woche bin ich aus dem Urlaub zurück, und so langsam gewöhne ich mich wieder ein. In dieser Woche ist schon eine Menge passiert, und ich versuche mal, die Veränderungen zu beschreiben, die es bei mir gegeben hat.

Am vergangenen Dienstag war ich als neues Mitglied bei der
Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Richtsberg. Ich hatte mir in den letzten Monaten fest vorgenommen, mich künftig auch mehr politisch zu engagieren, und zwar auch hier in meiner Stadt, obwohl das bislang eigentlich weniger zu meinen bevorzugten Betätigungen gehörte. Bei den Sitzungen fällt mir immer wieder auf, wie wenig ich bislang in den Stadtteil eingebunden war, in dem ich lebe, und vermutlich wird sich das auch nur teilweise ändern. Aber ich habe ein Betätigungsfeld für mich gefunden. Die Mitglieder des Ortsvereins wählten mich zum Referenten für Öffentlichkeitsarbeit, und binnen eines halben Jahres hoffe ich, für den Ortsverein eine Webseite auf die Beine stellen zu können. Natürlich ist es nicht ganz einfach, als blinder Mensch in einer größeren Runde von Sehenden ernst genommen zu werden. Viele Menschen glauben offenbar, durch die Blindheit sind die Fähigkeiten naturgemäß etwas beschränkt, und wenn man etwas vollbringt, was für andere selbstverständlich ist, ist das eine große Besonderheit, die sich sicher nicht schnell wiederholt. Nun habe ich nichts dagegen, für meine Arbeit gelobt zu werden, aber nicht wegen meiner Behinderung, sondern weil meine Arbeit hoffentlich gut ist.

Am Mittwoch war dann Lagebesprech an der Reihe, und wir sprachen über den Mordfall Lübcke, die Mission der Sea Watch und das europäische Personalpoker. An diesem Nachmittag kam ich endlich dazu, die Pressemitteilung über die SPD-Vorstandswahl anzufangen. Leider musste ich bis Freitag früh mit der Veröffentlichung warten. Es fehlte ein Foto, und die Genehmigung meiner Ortsvereinsvorsitzenden stand noch aus.

Mittwochabend fand eine Sitzung der Ohrfunkredaktion via Teamtalk statt. Diejenigen, die den Ohrfunk immer mal wieder hören, werden bemerkt haben, dass wir unsere Infosendung Zeitzone in die Sommerpause geschickt haben, weil wir Personalprobleme haben und ein neues Sendungskonzept erarbeiten wollen. In 10 Sitzungen wollen wir diese Arbeit durchführen, und am Mittwoch fand die erste Sitzung statt. Die musste vor- und nachbereitet werden, und ich hoffe sehr, dass wirklich etwas Positives daraus entsteht.

Dieser gestrige Freitag zeigt die Vielfalt meiner Arbeit ganz deutlich. Zuerst korrigierte und veröffentlichte ich die Pressemitteilung der SPD
Richtsberg
, die dankenswerterweise von Franz-Josef Hanke auf marburg.news veröffentlicht wurde, obwohl sie so spät eintraf. Er erteilte mir auch eine – allerdings unnötige – Lehrstunde in Journalismus, denn die Aktualität der Meldung war eigentlich schon nicht mehr besonders groß. Andererseits ist die Wahl des Ortsvereinsvorstandes etwas, was man auch noch drei oder vier Tage später bekantgeben kann, sie gilt ja immer noch.

Gerade hatte ich die Veröffentlichung hinter mich gebracht, da rief Franz-Josef an und meinte, die HU Hessen sollte eine Presseerklärung über den Taser-Einsatz der hessischen Polizei veröffentlichen. Schon 2 Menschen sind bei der Verwendung der Elektroschockpistolen gestorben. Es war reiner Zufall, dass ich gerade zu diesem Zeitpunkt von diesem Einsatz gelesen hatte und dabei war, mich darüber zu informieren. Ich hatte denselben Gedanken gehabt wie Franz-Josef. Wir erstellten aufgrund einer von ihm gemachten Vorlage eine Presseerklärung mit dem Titel Tödliche Taser: Hu Hessen gegen den Einsatz von Elektroschockern. Diese Dinger gelten ja zu unrecht als weniger gefährlich als Feuerwaffen. Schwierig ist die Tatsache, dass zumindest in einem Fall den Beamten selbst kein direkter Vorwurf zu machen ist. Sie mussten sich gegen eine Schusswaffe verteidigen und wählten das ihrer Meinung nach weniger tödliche Mittel. Man könnte es sogar eine besonnene Entscheidung nennen. Das ändert aber nichts daran, dass der Taser, wenn er nicht als Kontakt-, sondern als Distanzwaffe eingesetzt wird, für mich eine Art von Folter darstellt, die selbst bei sachgemäßer Handhabung zu schwerwiegenden Schäden führen kann.

Direkt im Anschluss besuchte mich ein Vorstandskollege der SPD, wir planten die Übernahme und den neuen Aufbau der Domain und der Webpräsenz der SPD am Richtsberg. Rund anderthalb Stunden saßen wir zusammen und kamen gut voran. Das wird ein hartes Stück arbeit, aber ich bin recht zuversichtlich.

Dass ich nun für die SPD auch einen Teil meiner ehrenamtlichen Tätigkeit aufwenden will, schadet natürlich in gewisser Weise meinem Engagement beim Ohrfunk. Ich muss meine Zeit aufteilen, denn ich will nicht mehr als bis jetzt ehrenamtlich arbeiten, sondern meine Zeit gerecht aufteilen. Ich hoffe, dass mir das gelingen wird.

Gestern Abend übertrug ich technisch für den Ohrfunk die erste von zwei Live-Shows vom Louis-Braille-Festival in Leipzig, das an diesem Wochenende stattfindet. Ausnahmsweise gab es mal überhaupt keine technischen Probleme, und es war eine Routinearbeit. Aber Ohrfunk, SPD und HU waren gestern in meinem Arbeitstag alle vertreten, und ich habe mir in den letzten Wochen öfter Gedanken darüber gemacht, dass es vielen Menschen so geht, die sich ehrenamtlich engagieren. Bis vor Kurzem habe ich mich eigentlich immer auf den Ohrfunk allein konzentriert, und für dieses Projekt habe ich ziemlich viel gearbeitet. Meine Aufgaben dort sind vielfältig. Automation, Technik, Webseite, Newsletter, Podcast, politischer Redakteur, Musiksendung Candlelight, technisch für Hörspielsendung zuständig, manchmal Chef vom Dienst, immer mal wieder eine
Literaturecke, einmal im Monat technisch für eine Klangfarbensendung verantwortlich. Da musste ich schon ganz viel Zeit investieren. Jetzt kommt meine Arbeit als Öffentlichkeitsreferent der SPD hinzu, die ich ernst nehme. Was meine Tätigkeit für die HU angeht, so stand sie von Anfang an unter keinem guten Stern, und es ist auch nicht ganz einfach, neben einem Energiebündel wie Franz-Josef ein eigenes Profil zu entwickeln. Doch diese drei Organisationen werde ich künftig unterstützen, so gut mir das möglich ist.

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