Warum Felix Sturm nicht gegen mich boxen will

Felix Sturm hat Angst vor mir. Er will nicht gegen mich antreten, weil er weiß, dass ich ihn in der zweiten Runde KO schlagen würde und ihn damit als Weltmeister der WBA entthronen würde. – Das ist natürlich vollkommener Unsinn. Die Gründe, die ich dafür anfüge, dass es zu keinem WM-Kampf zwischen Sturm und mir kommen wird, sind aber vermutlich genauso zutreffend wie die, die Sturm für das Nichtzustandekommen des Rückkampfes mit Matthew Macklin angibt.
Sturm (39 Kämpfe, 36 Siege, 15 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO, 1 Unentschieden), der amtierende Super Champion der WBA im Mittelgewicht, vermutet hinter der zweimal schon geplatzten Vertragsunterzeichnung für den Rückkampf folgende Gründe: „Er hat beim ersten Mal keinen sauberen Kampf geliefert und kam immer mit seinem Kopf auf mich zu. Ich bin mir sicher, dass er seine eigenen Chancen in einem Rückkampf als gering einschätzt. Er ist ein toller Kämpfer aber er ist nicht gut genug um mich zu schlagen. Wenn er sich beweisen will, soll er den Vertrag unterschreiben und wir testen es im Ring“
Also für mich klingt das so, als würde Sturm versuchen, die Öffentlichkeit Glauben zu machen, Matthew Macklin (31 Kämpfe, 28 Sieg, 19 durch KO, 3 Niederlagen, 1 durch KO) hätte Angst vor ihm und scheue das Risiko. Nach meiner Einschätzung hört sich das ähnlich glaubhaft an, wie die Vorstellung, Sturm könnte vor mir Angst haben.
Sturm hat sich selber in die Defensive gedrängt. Er kündigt an, die Besten boxen zu wollen, und dann holt er sich immer nur, wie ich finde, zweitklassige Gegner. Er stilisiert sich als Leonidas, der Spartaner König, der sich einer riesigen Übermacht entgegenstellt und ist doch selber einer der größten und mächtigsten Veranstalter. Er lässt sich als zukünftige Legende feiern und kann dann nur sehr umstritten gegen einen Macklin gewinnen, der bis dahin nicht zur ersten Garnitur des Mittelgewichts gezählt hat. Sturm hat erst durch seine schwache Leistung den „starken“ Macklin erfunden.
Der Ire pokert hoch. Er will für seinen nächsten Kampf vermutlich sehr viel mehr Geld, als er für seinen letzten Kampf bekommen hat. Angeblich hat er für seinen letzten Kampf 180.000 Euro bekommen. Seine Verhandlungsposition ist jedoch sehr gut. Er weiß, dass Sturm ihn sehr viel dringender braucht als er ihn – zumal jetzt, wo klar ist, dass es einen Kampf gegen Sebastian Sylvester (39 Kämpfe, 34 Siege, 16 durch KO, 4 Niederlagen, 2 durch KO, 1 Unentschieden) nicht geben wird. Macklin kann nun gegen jeden Mittelgewichtsweltmeister in der Welt antreten, denn er ist in der Wahrnehmung außerhalb Deutschlands derjenige, der Sturm klar besiegt hat und dann um diesen Sieg von dem großen und übermächtigen Veranstalter Sturm gebracht worden ist. Macklin hat ja auch Zeit. Er könnte auch zwei leichtere Aufbaukämpfe vor heimischem Publikum absolvieren und sich als der „wahre WBA Weltmeister“ feiern lassen. Diese Situation müsste Sturm bekannt vorkommen. Schließlich wurde er nach seinem Kampf gegen Oscar De La Hoya genauso vermarktet.
Sturm wird Macklin sicherlich nur dann zu einem Rückkampf nach Deutschland bringen, wenn er richtig tief in seine Tasche greift. Aber genau daran ist doch wohl sein Vorsatz, gegen die Besten zu boxen, bis jetzt immer gescheitert.
© Uwe Betker



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