Wandlung eines Hippies: “5 Jahre Banker und keinen Tag länger!”

Indien fasziniert ihn, dort will er leben.  Doch dazu braucht er zunächst Geld.  Also beginnt der 23-jährige in der City of London zu arbeiten, zieht erstmals einen Anzug an.  Er hat keine Ahnung davon, doch das kommt schnell.  Er arbeitet für seine Bank fast rund um die Uhr.  Seine gesellschaftlichen Qualitäten sind ausschlaggebend, das Nachtleben entscheidet über das Geschäft.  Striptease-Bars gehören zum Business. Der Hippie wird zum Investmentbanker. Aber nur fünf Jahre, dann will er Schluss machen.

Ende der 90er ist er geldsüchtig.  Kokain hält ihn wach.  Arbeitstage bis zu 18 Stunden.  Er wechselt zur Commerzbank, sorgt für fette Gewinne.  Im Jahre 2000 dann zur Dresdner.  Von “keine Ahnung” zu 120.000 Pfund Gehalt und 500.000 Pfund Bonus in ein paar Jahren.  Der Bonus steigert die Gier, wischt alle Werte aus, jedes Risiko ist plötzlich legitim.  Jetzt kann man sich alles kaufen. Nicht nur Sachen. Auch Menschen.

“Er entwickelte eine faustische Beziehung zum Geld”, sagt sein Vater.  Sein Sohn hatte seine Seele an den Finanzmarkt verkauft.  Die Krise brachte neue und strengere Regeln für die Wall Street.  Viel Geschäft wanderte nach London ab. Die Boys der City fühlen sich jetzt unbesiegbar.  Sie können es sogar mit den grossen Fischen in New York aufnehmen.  Er kauft Aktien, verbreitet Übernahmegerüchte durch die Presse, verkauft die Aktien mit Gewinn.  Manipulation und Falschinformation als Geschäftsmodell.  Kasse machen – egal wie.

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Auf dem Höhepunkt seines Erfolges bekommt der junge Mann etwas, was in London nicht vorgesehen ist: Gewissensbisse.  Eine Journalistin will über sein Leben schreiben, sie will den Dreck der ganzen Geschichte in Buchstaben fassen.  Er stimmt zu.  Die anonymen Kolumnen des “City Boy” sorgen für Gesprächsstoff.  Erstmals packt ein Insider aus.  Falsche Gerüchte, Insiderhandel, die Exzesse der City. London rätselt: Wer ist der Verräter? – Ein Banker ist ausser Kontrolle. Anderson schwankt zwischen Ausstieg und Weitermachen … aber erst noch den Bonus abwarten. Der Bonus, der Bonus ist wichtig, nur der Bonus.

Nach zwölf Jahren vorsätzlichem Betrug ist Schluss. Mit 35 hat er kaum noch Freunde, ist ausgestiegen und reich.  Jetzt kritisiert er das System als Buchautor, ist unerwünschte Person in der City. Er kann es sich leisten – und lebt nun gut von der Kapitalismuskritik.


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