Von Slow Blogging. Oder: Warum ich langsam blogge


Ein Blog ist meist mehr als nur ein Hobby-Projekt, an dem man ab und zu mal bastelt. Und wenn man keine Lust hat, es einfach mal weg legt. Es ist ein Projekt, das gepflegt werden möchte. In welches man meist viel Herzblut und Zeit gesteckt hat.

Ich verbringe mit meinem Blog gut zehn Stunden wöchentlich, manchmal auch mehr. Und das neben Arbeit, Haushalt, Hobbies und den sonstigen Verpflichtungen, die das Leben für einen bereit hält. Manchmal sind es auch mehr als nur diese genannten zehn Stunden. Besonders dann, wenn es um die Recherche für so manche Beiträge geht.

Als Blogger ist man Mädchen für alles.

Man ist Grafiker, Fotograf, Content-Creator, Koch und vieles mehr. Auch das erfordert wiederum Zeit. Nur leider wird diese Arbeit manchmal nur minder wertgeschätzt.

Dennoch, wer erfolgreich sein will, muss Content liefern, heißt es. Am besten vier oder fünf Mal die Woche ein neuer Beitrag. Um im Gespräch zu bleiben, um Aufmerksamkeit zu erhalten.
Sicher mag das hilfreich sein. Besonders zu Beginn war ich, was das Schreiben neuer Beiträge anging, sehr eifrig. Denn das Thema lag mir sehr am Herzen und so hatte ich dann auch viele Ideen, über die ich schreiben wollte.

Doch irgendwann kann es sein, dass man in Stagnation gerät. Wo es mit dem Erstellen neuen Contents nicht so rund läuft, weil man kreativ ermüdet ist und einfach keine Einfälle mehr hat. Das typische kreative Loch. Oder vielleicht auch eine Schreibblockade.
Oder aber man ist auch mit den selbst aufgestellten Erwartungen immer und X-Mal die Woche neue Beiträge zu liefern überfordert.

Denn auch Bloggen ist sowas wie ein „Job“.

Leser haben gewisse Erwartungen. Die Follower auf den Social Media Kanälen, die es nebenbei zu pflegen gilt. Kommentare wollen beantwortet werden. Man sollte sich vernetzen, Interesse zeigen, präsent sein.
Das kann einen schon mal unter Druck setzen. Besonders wenn man selbst vielleicht merkt langsam an seine Grenzen zu stoßen.

Was wenn man mal eine Pause benötigt? Und nicht ständig präsent sein kann?
Denn als Blogger ist man auch nur ein Mensch.

Gerade, wenn man an diesen Punkt kommt, an dem das kreative Loch mal freundlich „Hallo“ sagt, oder das Leben drumherum mehr Aufmerksamkeit erfordert, kann es schnell sein, dass man dem getackteten Content-liefern nicht mehr so reibungslos hinterher kommt.

Davon abgesehen, mehr ist nicht immer automatisch besser.

Denn was nutzt es, wenn man zwar viele Beiträge verfasst, diese aber nur einer minderen Qualität entsprechen? Auch das Level an Content-Qualität möchte gehalten werden.

Von Slow Blogging. Oder: Warum ich langsam blogge

Darum blogge ich lieber langsam

Slow Blogging bedeutet im Endeffekt, dass es mehr um die Freude an der Sache geht. Um Qualität. Dafür weniger um Masse. Es bedeutet starren Vorgaben den Rücken zu kehren. Und dabei sein eigenes Ding durchzuziehen.
Auch wenn die Welt heute im Sekundentakt mit neuen Impressionen vor sich hin zu hetzen scheint und in Sachen bloggen oftmals geraten wird, möglichst regelmäßig präsent zu sein, wenn man als Blogger erfolgreich sein möchte. Als Slow Blogger macht man nur so viel, wie man neben seiner eigentlichen Arbeit und den sonstigen Verpflichtungen des Lebens schafft. Anstatt Algorithmen und medialer Dauerpräsenz hinterherzueifern, entscheidet man selbst, wie oft man Content für seine Leser erstellen möchte.

Qualität vor Quantität ist das Stichwort.

Einen Blog zu erstellen ist nicht schwer. Es bedarf nur einer Idee und einer Webpräsenz. Das Dranbleiben ist dann wieder eine andere Sache. Denn das erfordert einen langen Atem und immer wieder neue Ideen.
Was ich am Bloggen am meisten liebe ist, dass es meine ganz persönliche Spielwiese ist. So kann ich das was mir Freude bereitet mit einander kombinieren. Sei es das Schreiben, das Fotografieren, das Recherchieren und, damit verbunden, die Möglichkeit meinen Wissensschatz zu erweitern, oder aber auch das Kochen.
Dennoch kann es auch anstrengend sein. Manchmal zumindest. Wie gesagt, der lange Atmen, das Projekt Blog immer wieder von Neuem zu pflegen, das erfordert eine gewisse Ausdauer. Und darunter sollte die Freude an der Sache nicht leiden.

Daher habe ich irgendwann für mich entschieden lieber langsam zu bloggen.

Über die Vorteile des Slow Bloggens:

#1 Mehr Freude und Kreativität

Denn durch langsameres Bloggen bewahrt man sich die Freude an der Sache. Dadurch läuft man nicht Gefahr Angst zu haben den Erwartungen anderer nicht mehr gerecht zu werden oder möglichst immer neuen Content liefern zu müssen.
Vor allem aber hat Kreativität so wieder mehr Spielraum. Denn nicht immer ist man gerade in der Lage sich hinzusetzen und neue Blogartikel zu erstellen. Vor allem dann, wenn man sich gerade in einer Schreibblockade befindet. Oder aber auch, wenn der Ideenreichtum für neue Artikel nachlässt.

#2 Qualität vor Quantität

Langsameres Bloggen hat auch den Vorteil, dass man mehr Zeit für Recherchen hat. Sowie mehr Zeit für schönere Bilder und fundiertere Artikel.
Denn was nutzen viele Artikel, wenn diese der Schnelllebigkeit wegen praktisch wie hingeklatscht sind?
Leser möchten manchmal Hilfe bzw. Inspiration zu gewissen Fragen. Durch fundiertere Artikel hat man als Blogger die Möglichkeit seinen Lesern auch hilfreichen Content zu liefern. Und das ist auch mir stets ein Anliegen. Ich möchte hilfreiche Informationen liefern, der andere bereichert und vielleicht auch zum Nachdenken anregt.

#3 Weniger Druck

Eigentlich logisch. Mehr Zeit bedeutet auch weniger Druck. Wenn man denkt vier Artikel pro Woche liefern zu müssen, kann das schnell mal Leistungsdruck erzeugen. Denn man sollte ja immer präsent sein.
Früher habe ich auch mal regelmäßiger gepostet, dann gab es auch mal diverse Pausen.
Einfach weil die Inspiration fehlte oder andere Dinge damals wichtiger waren.
Heute halte ich es verbindlich.

Ein Artikel pro Woche. Jeden Montag neuer Content.

Jeden Montag gibt es hier einen neuen Artikel. Manchmal können es auch mal zwei in einer Woche sein. Je nachdem wie die Muse gerade vorhanden ist.
Weniger Druck bedeutet auch, dass man auch selbst steuern kann wie oft und regelmäßig Artikel veröffentlich werden. Verbindlichkeit hat hierbei den Vorteil, dass sich die Leser darauf einrichten können wann ein neuer Artikel online geht.

#4 Mehr Inspiration

Schreiben am Fließband kann irgendwann zu einem Blogger´s Block führen. Ein Burnout sozusagen. Und jeder, der schreibt wird mal einer Schreibblockade erlegen sein.
Dem Tief, wenn man einen Satz an den anderen reiht, es aber nur schleppend voran geht. Denn auch Inspiration muss gegeben sein.
Mehr Zeit und weniger Druck bedeutet auch, dass man sich mehr Inspiration einholen kann. Etwas Abstand zum Schreiben kann hierbei manchmal eine Wohltat sein.
Denn Schreiben macht viel mehr Spaß, wenn entsprechende Ideen gegeben sind und sich praktisch wie von selbst ergeben.

Von Slow Blogging. Oder: Warum ich langsam blogge

Eine Sorge, die man als Blogger schnell mal haben kann ist, dass man durch das Veröffentlichen von Artikeln im Schneckentempo Traffic-Einbußen hat. Schließlich ist die Internetkultur sehr schnelllebig. Vom Social Media Buzz ganz zu schweigen.

Doch das stimmt nicht ganz.

Wer seine Zeit in weniger, aber bessere Artikel investiert, gewinnt langfristig an Reichweite und Traffic. Wenn man Content erstellt, der auch in Jahren noch wertvoll ist, wird dieser insbesondere über Google gefunden. Und damit ist man weniger abhängig von gewissen Algorithmen oder kurzlebigen Meldungen in den sozialen Netzwerken, die nach wenigen Minuten oder Stunden schon kaum noch wahrgenommen werden.

#5 Längere Artikel, besseres SEO

Mehr auf Qualität zu setzen hat den Vorteil, dass man detaillierteren Content liefern kann. Solchen, der auch nach Jahren noch nützlich ist. Denn diese sind von Google sehr gerne gesehen und werden höher gerankt, sodass mehr Internetuser den Blog in den Suchergebnissen finden.

Von Slow Blogging. Oder: Warum ich langsam blogge

Ich blogge heute lieber langsam, denn ich möchte nicht einfach irgendwelche hingeklatschten Artikel abliefern. Oder mich selbst unter Druck setzen möglichst dauerpräsent zu sein. Die Themen, über die ich schreibe, sind in dem Sinne solche, die mir selbst am Herzen liegen. Erfahrungen, von denen ich denke, dass sie anderen hilfreich sein könnten. Und das benötigt eben auch Zeit.

Dennoch, auch wenn man slow bloggt, sollte man nicht ins Stocken geraten. Daher kann es sinnvoll sein:

  • Sich einen Puffer aus Artikeln zu schaffen, um „Durststrecken“ zu überbrücken. Insofern kann es sinnvoll sein, sich einen Plan zu erstellen wann welcher Artikel online gehen soll. Ein Redaktionsplan kann hierbei sehr hilfreich sein.
  • Rechtzeitig Ideen sammeln. Um nicht Gefahr zu laufen jetzt schnell für den nächsten Tag einen Artikel schreiben zu müssen.
  • Sich ausreichend Zeit zur Themenfindung zu nehmen, kann sehr erleichternd sein. Sei es das gute alte Brainstorming oder die aktive Zeit für neue Gedankengänge.
    Eine Liste mit diversen Artikelideen ist hierbei sehr hilfreich.

Alles in allem denke ich, wer sich für den Content eines Blogs interessiert, wird mit einem etwas langsameren Tempo umgehen können und sich dann auch über neue Beiträge freuen. Denn Bloggen sollte Spaß machen. Schließlich kann es manchmal auch anstrengend sein.

Wie ist das eigentlich bei euch?
Was haltet ihr von Slow Blogging?

Fotos: Pexels.com


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