gerade jetzt, an solch kalten Tagen wie im Moment, habe ich sehr oft den Wunsch das innere Licht zu spüren. Mein inneres Strahlen intensiver werden zu lassen. Aufzuräumen in meiner Herzenskammer. Platz zu schaffen damit ich weiter werde, tiefer und erholsamer atmen kann.
Das tut so gut.
Meistens entsteht in mir dieser Wunsch gegen Abend, wenn der Tag schon dem Ende zugeht, wenn die Sonne versinkt und das Abendrot zu leuchten beginnt.
Wenn alles hinter mir liegt, was ich am Tag zu erledigen hatte. Wenn ich Zeit habe, mir Zeit nehme. Für mich.
Dann ziehe ich mich zurück an mein Lieblingsplätzchen am Fenster, zünde mir eine Kerze an und werde innerlich ganz still.
Ich lasse den Tag an mir vorüberziehen, lasse meine Gedanken wandern und beginne meinen Körper zu entspannen. Ihn bewusst zu spüren. Dabei lösen sich alle Spannungen, die sich im Laufe des Tages aufgebaut haben.
Bei jedem ist das so, jeder baut sie auf und sollte sie noch im wachen Zustand abbauen. Das gehört zum ‘zur Ruhe‘ kommen. Es geht gut über das langsame atmen. Dann kann man nachts auch ruhiger schlafen.
Einatmen tief in den Bauch, kurz die Luft anhalten und wieder ausatmen. Mit jedem Atemzug leere ich meinen Körper, meinen Geist vom Ballast des Tages. Geb’ meinen Gedanken den Befehl, sich zu verabschieden. Und sie sind brav, sie gehen wirklich. Irgendwann ist der Kopf frei, der Körper so entspannt, dass das weiche weite Gefühl im Innen sich ausbreiten kann.
Dann spüre ich mich… wie ich mich ausdehne, immer leichter werde, körperlos bin. Mein Kopf fühlt sich sehr ruhig an. Immer wohler fühle ich mich. Ich spüre, wie meine Mundwinkel nach oben wandern, ich lächle. Einfach so, ohne Grund. Und dann ist es da, das innere Leuchten. Ich fühle es, spüre die Wärme die von innen nach aussen geht.
Spüre, wie ich umgeben bin von Licht, wie in einer geborgenen Hülle. Es ist so wunderbar. Es ist, als könnte ich meine Arme ausbreiten und mich dem nächsten Atemzug in die Lüfte erheben.
Ich fühle mich so leicht, so licht, so frei, so grenzenlos…
in mir ist die unendliche Tiefe der Gelassenheit, so, wie ich es mir gewünscht habe.
Langsam atme ich mich wieder zurück. Gebe meinem Körper, meinem Geist, meiner Seele die richtige Schwere wieder in mir zu landen.
Im Hier, im Jetzt, an meinem Lieblingsplatz am Fenster. Auf dem Tischchen neben mir die Kerze, die ruhig brennt… die Nacht beginnt.
Übe ein wenig mit diesem Text und auch du wirst dann deinen Tag auf diese Weise beenden können.
Mit entspanntem Körper, mit leichtem Kopf und mit dem Leuchten deiner Seele – wie der weite Abendhimmel…
Fotos: © Dagmar Hiller
