Von Entwicklungsstadien und hat eine vegane Lebensweise wirklich nur Vorteile?


Das Leben besteht im Endeffekt aus verschiedenen Erfahrungen, die ein jeder mit den Jahren in den unterschiedlichsten Bereichen seines Lebens sammelt. Insofern ist es ein stetiger Entwicklungsprozess, der uns verschiedenste Dinge lehrt. Zumindest betrachte ich das heute so.
Früher war Ernährung für mich nichts weiter als Essensaufnahme. Erst als ich mich entschied mich vegan zu ernähren, wurde es zu mehr. Zu einer Lebenseinstellung sozusagen. Denn genau das ist es im Endeffekt auch. Eine Einstellung zum Leben. Nicht nur zu seinem eigenen, sondern auch zu dem anderer. Meist dem von tierischem Leben. Dass dieses auch eine Berechtigung auf Leben hat. Eine Sichtweise, die unser sonst dualistisches Denken in diesem Punkt in Frage stellt.

So war ich ganz zu Beginn gerne mal sehr diskussionsfreudig und habe mich des Öfteren darüber aufgeregt, warum man in der Thematik manchmal gegen eine Wand redet. Irgendwann hatte ich dann eine Phase, in der ich teilweise entmutigt war und mich mitunter auch fragte warum ich über dieses Thema blogge. So stellt man sich dann mitunter die Frage ob das was man als Einzelner tut überhaupt einen Sinn hat?

Dennoch, trotz so mancher Zweifel, die mal aufkamen, liegt mir das Thema sehr am Herzen. Denn ich finde einfach, dass sich unser Bewusstsein was eigentlich hinter Tierprodukten steckt teilweise zu sehr von der Realität abstrahiert hat. Sodass man im Endeffekt teilweise schon sagen kann, dass wir uns eben von dieser Realität zu sehr entfernt haben. Und gerade hier halte ich Bewusstsein einfach für wichtig.

Gerade, wenn man sich sozusagen öffentlich für eine vegane Lebensweise einsetzt, dann möchte man ein möglichst positives Bild vermitteln. So sieht man das dann auch in zahlreichen sozialen Netzwerken. Leckeres Essen, eine breite Auswahl, ein gesunder Lebensstil. Man möchte nach außen hin zeigen, dass es leicht ist und dass ein jeder so leben kann wie man selbst. Und ich finde positives Vorleben ist etwas sehr Gutes. Denn das ist auch mein Anliegen mit diesem Blog. Zu zeigen, dass es auch anders geht. Dass man etwas für Tiere und Umwelt und seine Gesundheit tun kann, ohne dabei das Gefühl zu bekommen auf Lebensqualität verzichten zu müssen.
Dennoch wäre es gelogen, wenn ich sagen würde, die vegane Lebensweise hätte nur Vorteile. Gerade damit andere, welche sich für das Thema interessieren, ein authentisches Bild davon bekommen, so sollte man auch über die Nachteile sprechen können. Zumindest sehe ich das so.

Manchmal hat man als Veganer eine geringere Auswahl auswärts und im Urlaub

Je nachdem wo man lebt, ob in einer Großstadt oder einem Dorf, kommt es eben immer darauf an wie viel Auswahl an veganen Gerichten es gibt. Und da darf man als Veganer dann manchmal einfach nicht anspruchsvoll sein. Sei es ein Salat mit Essig-Öl als Dressing oder Pommes mit Ketch-up, manchmal ist das alles was die Speisekarte zu bieten hat. Wenn man Pech hat, dann kann es sogar so sein, dass es überhaupt nichts Veganes gibt. Sondern vielleicht höchstens etwas Vegetarisches und, wenn man dann als Veganer nicht vorgesorgt hat, durch Vorbereitung eigener Mahlzeiten zum Beispiel, kann es sein, dass man mit leerem Magen verbleiben muss.

Eine weitere Sache ist es, wenn man plant in Urlaub zu fahren. Inzwischen gibt es da, je nachdem wo man hinfährt, auch Angebote von rein veganen Hotels.
Doch möchte man anderswo hin verreisen, so muss man seine Ernährungsweise mit einplanen sozusagen. So muss man dann mitunter recherchieren wo es vegane Restaurants gibt, wie das Essensangebot vor Ort ist usw. Hilfreich ist da selbstverständlich u.a. die Internetseite Happycow, die einem direkt zeigt wo es vegane und vegetarische Restaurants gibt. Doch sollte es eben kein solches Angebot geben, muss man gegebenenfalls auch selbst für seine Verpflegung sorgen, während andere es da leichter haben und sich darüber keine Gedanken machen müssen.
Das kann für manch einen dann schon zu einer Art Belastung werden. Vor allem, da man dann manchmal auch nicht besonders anspruchsvoll sein darf. So kann die vegane Ernährungsweise auswärts, aufgrund des geringeren Angebotes, für diesen Zeitraum schon einmal einseitig werden.

Von Entwicklungsstadien und hat eine vegane Lebensweise wirklich nur Vorteile?
Der soziale Aspekt

Wenn man hinter die Kulissen der Herstellung von Tierprodukten blickt, so ändert sich damit auch die Sichtweise was man mit Produkten wie Milch, Eiern, Fleisch und Fisch verbindet. Man sieht das Tier sowie das damit verbundene Leid dahinter. Und, wenn man dann so manche Diskussion zum Thema führt, insbesondere, wenn man etwas in Sachen Tierschutz bewegen möchte, dann fragt man sich mitunter warum manche Menschen so „egoistisch“ sind? Warum sie nicht auch dasselbe sehen wie man selbst? Warum sehen sie nicht, dass Käse nicht einfach nur ein Produkt ist?
Genau diese Denkweise kann einen mitunter seelisch belasten. Dazu etwaige Negativität von außen.

Essen ist nun einmal eine soziale Sache. Und, je nachdem auf welche Menschen man trifft, haben diese mal mehr und mal weniger Verständnis für die vegane Lebensweise.
Für manche erscheint es mitunter auch kompliziert für einen als Veganer zu kochen. Weil so manche damit vielleicht bislang keine Berührung hatten und somit entsprechende Erfahrungswerte fehlen.

Zutatenlisten studieren

Etwas, das mir ein paar Mal passiert ist, ist dass ich die Zutatenliste nicht ausführlich genug studiert hatte und dann Produkte erwischt hatte, die doch einen tierischen Zusatzstoff enthielten. Jedes Mal dann einfach ärgerlich. Vor allem, wenn man doch dachte aufmerksam genug nachgesehen zu haben.

Was soll man in einem solchen Fall machen?
Das Produkt weiter geben? Und wenn sich diese Möglichkeit nicht bietet, es doch selbst essen, wohl wissend, dass sich darin nun ein Tierprodukt befindet? Aber Veganer essen ja keine Tierprodukte. Aber andererseits wäre es Lebensmittelverschwendung das Produkt nicht zu konsumieren. Es war ja ein Versehen und keine Absicht usw.
Das sind dann mitunter solche Gedanken, die einem dann durch den Kopf gehen und dann mitunter dafür sorgen können, dass man sich über sich selbst ärgert.

Wenn es wie Verzicht erscheint…

Etwas, das ich oft höre ist, dass andere einem Respekt für die eigene Selbstbeherrschung entgegen bringen keine Tierprodukte zu essen und das alles so konsequent durchzuziehen.
Da jeder Mensch verschieden ist, ist auch die Wahrnehmung ob man etwas als Verzicht empfindet oder nicht verschieden. Ich habe es nie als Verzicht empfunden keine Tierprodukte zu essen. Das war irgendwie immer etwas, das mir leicht fiel. Doch anderen, die sich vegan ernähren, ging es in diesem Punkt anders. So stehen viele hinter dem Gedanken durch den Verzicht auf Tierprodukte keinem Tier mehr zu schaden und die Industrie dahinter nicht mehr zu unterstützen, vermissen jedoch so manches Gericht aus der Kindheit. Oder vielleicht den Geschmack so manchen Milchproduktes, weil die vegane Alternative eben nicht dem Original entspricht. So setzen sich dann manche unter Druck, wanken zwischen ihrer ethischen Überzeugung und der Erinnerung aus der Vergangenheit und der damit verbundenen Sehnsucht.

Und eines muss ich hier einfach inzwischen sagen, veganer Käse entspricht nun einmal nicht dem Original. Die Konsistenz ist eine vollkommen andere, genauso wie geschmacklich. Egal ob Schmelzkäse, selbstgemachte Käsesoße oder vegane Käsescheiben, es ist einfach von grundauf anders als das tierische Produkt.
Es gibt ein paar vegane Produkte, die ganz gut sind, doch es ist einfach nicht ein und dasselbe. Da ist der Fortschritt in Sachen Fleischersatz weit mehr fortgeschritten als in Sachen Käsealternativen. Gerade da kann ich inzwischen jeden verstehen, der sagt, dass gerade Käse es ihm schwer macht sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden oder dauerhaft vegan zu bleiben.

Von Entwicklungsstadien und hat eine vegane Lebensweise wirklich nur Vorteile?
Alles hat Vor- und Nachteile

Alles hat Vor- und Nachteile, dessen muss man sich einfach bewusst sein. Das bedeutet nicht, dass eine Sache schlecht ist. Oder dass man sie im Ganzen als solches bewerten sollte. Für manch einen stellen so manche hier genannten Faktoren auch überhaupt keinen Nachteil dar. Hierbei kommt es dann auch wieder auf die eigene Betrachtungsweise an. Wie man etwas für sich persönlich empfindet. Und hierbei fühlt jeder auch wieder anders.
So kenne ich heute Zutaten, die mir früher gar nichts sagten. Habe viele tolle Leute kennen gelernt, die meine Sichtweise auf die Dinge teilen. Habe mit Käsealternativen herum experimentiert. Und habe gelernt, das was andere als selbstverständlich ansehen, mehr wertzuschätzen :).

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