Von besseren Fans und Zynismus, wenn ein Prominenter verstirbt

Wie jetzt bestimmt alle mitbekommen haben, ist Leonard Nimoy verstorben. Leider tritt bei dem Tod eines Prominenten immer wieder das Gleiche auf: Es gibt die Fans, die trauern, und es gibt Menschen, die diese Trauer aus irgendwelchen Gründen schlecht reden müssen.

Er war nur ein Schauspieler!

Ja, Leonard Nimoy war nur ein Schauspieler. Er hat weder den Antisemitismus besiegt, noch eine Heilung für AIDS gefunden. Aber ich habe Neuigkeiten für euch: Das muss er auch gar nicht. Durch seinen Beruf als Schauspieler, insbesondere durch seine Rolle als Mr. Spock, hat er viele Menschen unterhalten. Ich würde sogar soweit gehen, dass er viele Menschen dadurch auch einfach glücklich gemacht hatte.

Und das ist auch eine Leistung, die man anerkennen muss.

Überall nichtssagende Zitate von Spock, lest mal lieber (Philosophen einfügen)!

Ja, es werden jetzt viele Zitate aus Star Trek und auch Zitate von Nimoy als Privatperson gepostet.

Ja, diese Zitate sind nicht das intellektuellste, was die Menschheit jemals von sich gegeben hat. Das hat auch nie jemand behauptet – nichtmal Nimoy selbst.

Nichtsdestotrotz bedeuten diese Sätze den Menschen etwas. Manche wurden von ihnen inspieriert sich besser zu verhalten, andere finden sie einfach schön. Das ist auch ok so. Ich frage mich ernsthaft: Warum regt ihr euch über diese Sätze gerade auf?

Vor “The Big Bang Theory” habt ihr euch alle nicht für Star Trek interessiert!

(lautes, genervtes Seufzen)

Das ist ja von allen immer noch mein liebster Einwand. Ich sage einfach mal, wie es ist: Es ist egal!

Es ist egal, ob jemand alle Folgen und Filme von Star Trek gesehen hat.

Es ist egal, ob eine Person durch TBBT auf Star Trek gekommen ist.

Es ist egal, ob eine Person überhaupt jemals Star Trek gesehen hat. Selbst wenn diese Person Nimoy nur durch TBBT kennt, macht das ihre Trauer nicht weniger echt.

Es ist egal, wie von Leonard Nimoy erfahren hat.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr 1966 die Pilotfolge bei ihrer Erstausstrahlung gesehen habt, ist nahezu 0. Also: Führt euch nicht so auf. Ihr seid nichts besseres.

Alle drei Beispiele zeigen einen ganz furchtbaren Elitarismus auf – seies nun die Relevanz seiner Tätigkeit runter zu machen oder Fans runter zu machen, die “noch nicht so lange dabei sind”/”gar keine richtigen Fans sind”.

Er war für viele Menschen ein relevanter Teil ihres Lebens. Ob sie nun jeden Tag Star Trek gucken oder ob sie ihn aus The Big Bang Theory kennen. Viele Menschen wurden vom Charakter Mr. Spock inspieriert. Viele Menschen wurden von Mr. Nimoy selbst inspiriert. Viele Menschen wurden wurden von ihm auch einfach unterhalten.

Und jetzt sind viele Menschen traurig, weil er gestorben ist. Lasst diese Menschen trauern.

Warum sie um ihn trauern ist egal. Es geht euch nichts an.

Für diejenigen, die diesen ganzen Posts über ihnen nicht mehr sehen wollen, hier mal zwei Ideen:

1) In vielen Social Media Plattformen, kann man Tags und Begriffe muten. Versucht es einfach mal.

2) Wenn euch das nicht reicht: geht offline. Lest das Buch des Philosophen, der ja so viel inspirierender als Mr. Spock ist. Geht Spazieren. Macht ein wenig Sport. Betätigt euch ehrenamtlich.

Aber lasst die Menschen  um eine Personin Ruhe trauern, die ihr Leben auf die eine oder andere Art bereichert hat.

Die oben angeführten Argumente kommen immer wieder. Letztes Jahr bei Robin Williams war es genau das Selbe. Gut möglich, dass sie immer wieder kommen werden. Ich will euch nicht abspechen, genervt von Posts zu sein oder die verstorbene Person einfach nicht zu mögen. Wenn ihr sie scheiße findet, findet sie weiterhin scheiße. Aber lasst Menschen in Ruhe, die gerade traurig sind und ihrer Trauer ausdruck verleihen. Ganz einfach.



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