Von 2 ½ zu ½ Arbeitsstellen

Am Samstag war mein letzter Arbeitstag in der Pizza Bar. Wie bei Jeres Abschied von der Fischfabrik wird man wohl immer etwas sentimental am Ende und so werde ich den Job sicher eine Weile vermissen. Verabschiedet wurde ich mit Schokopizza, kleiner Rumkugelmaus und einem Gutschein über 50 Dollar für Essen in der Pizza Bar. Also werden Jere und ich da sicher mindestens noch einmal lecker Essen gehen. Kellnern hier in Neuseeland hat mir viel Spass gemacht. Die Kiwis ab dem Alter von 30 sind sehr nett und immer für interessante Gespräche zu begeistern. Schnell merkt man, wenn sich ein Amerikaner hierher verirrt hat, denn dann bleibt das Trinkgeld auf dem Tisch liegen (und es gibt wenigstens mal Trinkgeld), es wird relativ wenig bestellt und es kommen Fragen wie: „Sind die Getränke refill?“. Backpacker erkennt man oft daran, dass sie nach der Rechnung fragen, anstatt vor zur Kasse zu kommen. Franzosen bestellen auch mal einfach nur einen Salat und Kiwi-Jugendliche bestellen oft zwei Gerichte pro Person, also eine Pasta und eine Pizza.

Interessant waren auch die Arbeiten neben dem Bestellung aufnehmen, Essen und Getränke bringen und Abkassieren: So haben wie das Tiramisu mit Sahne und Schokosoße verziert, Eiscreme dekoriert und hunderte kleiner Arbeiten wie Petersilie häckseln, Dosentomaten durch eine dünne Offnung in ein Glas füllen (schöööne Schweinerei), Spinat ausdrücken (wieso werden meine Finger rot?) und Meeresfrüchte auftauen erledigt. Natürlich bin ich jetzt auch Top-Tellerabwäscher und Gläserpolierer.

Der Job war sehr viel interessanter als Fabrikarbeit, jedoch nicht so lukrativ. Viele Leser unseres Blogs interessieren ja auch die harten Fakten, also ob es sich vom Geldaspekt her lohnt. Wenn ihr den Blog verfolgt habt, dann wisst ihr, dass ich nebenbei noch geputzt habe, also keine Unterkunft zahlen musste und 5 Wochen zusätzlich noch durch Management im Hostel Geld verdienen konnte. Die Pizzabar hatte 3 Wochen geschlossen, in denen ich also nichts verdient habe. Es ist also etwas schwer, Vergleichswerte zu ziehen: Insgesamt ist nicht viel übrig geblieben. Das heißt, wenn ich nur im Restaurant gearbeitet hätte (23-29 Stunden/Woche) und keine Zwischenpause gewesen wäre, dann wäre ich gerade so über die Runden gekommen. Keine Ahnung, wo das ganze Geld hin gegangen ist. Also um wirklich etwas zum Weiterreisen anzusparen, bräuchte man wohl einen weiteren Job oder man ernährt sich, wie das viele Backpacker tun, von Nudeln mit Ketchup und geht nicht ins Kino oder verursacht andere Extraausgaben. Jere und ich haben zwar sparsam gelebt, aber trotzdem sehr abwechslungsreich gegessen, am Wochenende auch mal Dinge unternommen und sind ab und zu essen gegangen, weil wir auch die drei Arbeitsmonate hier in Neuseeland genießen wollten.

Nun haben wir noch etwas mehr als zwei Wochen, bevor es am 6. Oktober in der Nähe von Christchurch mit dem Wwoofen auf einem Pferdegestüt weiter geht. Die Stelle haben wir wieder über das Wwoofingbuch gefunden und werden wohl 1-2 Wochen dort verbringen. Da passte es wie die Faust aufs Auge, dass wir letzte Woche im Bug einen Brief von Cynthia bekamen. Cynthia ist ca. 70 Jahre, hatte selbst einmal ein Hostel hier in Nelson und leitet zur Zeit das Shortbread Cottage, in dem wir die eine Woche übernachtet haben, als im Bug die Sportklasse untergebracht war. Jimmy, der eigentliche Besitzer des Shortbread Cottage ist auf Weltreise und hat Cynthia eingestellt, um das Hostel am Laufen zu halten. Nun muss Cynthia abends aber arbeiten und machte uns das Angebot, dass wir für die zwei Wochen, bevor wir los müssen, kostenlos im Shortbread Cottage in Jimmy’s Flat wohnen können, wenn wir von 17.00 bis 9:30 Uhr die Rezeption übernehmen. Das passt auch für sie perfekt, weil Jimmy auch um den 3. Oktober wiederkommt. Am Samstag meines letzten Arbeitstages hieß es also auch: Abschied vom Bug Backpackers und Umzug in unseren eigenen Flat mit eigenem Bad und Küche! Das passte auch von einem anderen Aspekt her sehr gut, denn im Bug-Hostel hat Anthony wieder mit einem neuen Projekt angefangen: Das eine Bad gegenüber von unserem Zimmer wird völlig umgebaut, in zwei Bäder unterteilt. Das bedeutete die letzten Tage dort: Viel Staub, viel Lärm, viele Handwerker.

Nun pflegen wir also unseren Blog, genießen den Frühlingsanfang, wollen ein paar Ausflüge in die Umgebung machen, das Auto auf Vordermann bringen und freuen uns auf das Weiterreisen.

Außerdem haben wir unseren ersten „Gast“ aus Deutschland hier: Unser lieber Flo, der seit Bali nur noch Bob heißt (Bob Marley), der im StudioM unserer Hochschule während unseres letzten Semestersy Praktikum gemacht hat und der ein Semester auf Bali studierte und nun seine Weltreise fortsetzt, schläft für ein paar Tage in seinem Van vor dem Shortbread Cottage und macht zwischendurch den Abel Tasman. Unten bei den Bildern könnt ihr sehen, wie wir Flo kannten und wie er jetzt aussieht! Jere ist dagegen doch noch harmlos. Er wird hier auf dem Blog auch einen kleinen Gastbeitrag mit seinen Erlebnissen veröffentlichen.

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