Vitamin D – die Sonne im Hundenapf

Terrier mit sonneEs gibt ja so einiges, worüber die Experten rund um die Hundeernährung diskutieren, u. a. auch darüber, ob Hunde Vitamin D aus Sonnenlicht synthetisieren können.

Was ist Vitamin D?

Vitamine sind Substanzen, die der Körper nicht selber herstellen kann, jedoch zum Leben benötigt.  Vitamin D, auch Cholecalciferol, Colecalciferol, kurz Calciol oder Vitamin D3 genannt, spielt auch beim Hund eine zentrale Rolle.

  • Sehr wichtig ist Vitamin D für die Calcium- und Phosphorabsorption im Darm. So wirkt Vitamin D auch dem Knochenabbau entgegen, indem es die Calciumaufnahme begünstigt. Im Umkehrschluss lässt sich sagen, dass, je ausgewogener das Calcium-Phosphor Verhältnis im Hundekörper ist, desto weniger Vitamin D benötigt er.
  • Vitamin D spielt eine wichtige Rolle in der Regulation des Hirnbotenstoffes Serotonin. Ein Mangel an Vitamin-D führt zu strukturellen Veränderungen im Gehirn und beeinflusst die Verwertung von Dopamin und die Synthese von Noradrenalin. Alle Botenstoffe haben einen Einfluss auf Stimmung und psychische Verfassung.
  • Untersuchungen am National Cancer Institute zufolge kann Vitamin-D-Mangel Krebserkrankungen begünstigen, bzw. im Umkehrschluss eine adäquate Versorgung mit Vitamin D soll diverse Krebserkrankungen verhindern helfen. Aktuell laufen weitere Studien dazu, deren Ergebnisse dieses und nächstes Jahr ausstehen. Dabei geht es u. a. auch darum, in welchen Mengen Vitamin D die Gesundheit tatsächlich unterstützen kann.

Ein Mangel an Vitamin D kann sich z. B. durch Osteomalazie, eine schmerzhafte Erweichung der Knochen, bei Welpen und Junghunden durch Rachitis äußeren. Eine Überversorgung allerdings kann sich ungünstig auf den Calcium- Phosphor- Haushalt auswirken und zu Verkalkungen führen.

Und die Sonne?

Menschen decken einen Großteil ihres Vitamin-D-Bedarfs über das Sonnenlicht. Über die Haut wird  mithilfe der UVB-Strahlung aus dem Stoff 7-Dehydrocholesterol das sog. Provitamin D3 hergestellt, welches dann in der Leber in Vitamin D3 umgewandelt wird.

Dieser Vorgang ist jedoch nicht ganz so einfach, wie er zunächst scheint. Die Aufnahme wird natürlich durch die Kleidung erschwert, oder auch durch das Auftragen von Cremes mit Lichtschutzfaktor. Solche “Sonnenschutzmittel” verhindern quasi die Aufnahme, bzw. Bildung von Vitamin D.

Das Wetter spielt natürlich eine große Rolle, je mehr Sonnenstunden, desto mehr Vitamin D können wir bilden. Und weiter haben “Stubenhocker” es natürlich denkbar schwerer, ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken.Mensch Sonne

Im Winter spielt auch der tiefe Sonnenstand eine Rolle, da die benötigten UVB-Strahlen aufgrund des zu flachen Einfallwinkels der Sonne nicht in der passenden Menge bis auf die Erde gelangen. In den Monaten November bis Februar gelangen sie sogar überhaupt nicht auf die Erdoberfläche.

Ein Zuviel an Vitamin D wird nicht ausgeschieden, sondern vom Körper gespeichert, was im Hinblick auf die Jahreszeiten natürlich nicht dumm ist. Da im Winter zu wenig bis gar kein Vitamin-D über die Sonne aufgenommen werden kann, gilt es im Sommer einen “Vorrat” anzulegen. Das funktioniert allerdings durch die genannten Störfaktoren immer schlechter.

Eine Folge davon ist die sogenannte Winterdepression. Untersuchungen zufolge kann man mittlerweile davon ausgehen, dass ein Großteil dieser Depressionen durch einen Vitamin-D-Mangel im Winter verursacht wird.

Im Gegensatz zu vielen anderen Vitaminen ist es nur schwer möglich, den Vitamin-D-Bedarf über Nahrungsmittel zu decken. Nur wenige Nahrungsmittel enthalten ausreichende Mengen davon. Besonders viel Vitamin D findet man eigentlich nur in Leber (Lebertran!) und in Fisch. Bis in die 1960er Jahre war es z.B. noch üblich, Kinder regelmäßig mit Lebertran zu versorgen.

Und der Hund?

Wie schon zu Anfangs erwähnt, ist man sich unter den Experten uneins, ob Hunde nun Vitamin-D über die Sonne synthetisieren können, oder nicht. Hunde zählen allerdings zu den Säugetieren, wie der Mensch auch und ihre Körperfunktionen sind sich in vielfacher Hinsicht sehr gleich. Warum also sollten Hunde nicht in der Lage sein, Vitamin D aus der UVB-Strahlung zu gewinnen?

Ein Blick auf ihre Vorfahren, die Wölfe, würde diese These auch eher untermauern. Man kann sicher davon ausgehen, dass auch Wölfe Vitamin-D benötigen. Woher aber sollten sie es bekommen, wenn nicht über das Sonnenlicht? Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich nicht gegenseitig ihren “täglichen Löffel” Lebertran verabreichen.

Wolf Sonne

Und da sie auch kaum Fisch fressen (außer bestimmte Wolfsarten), bleibt eigentlich nur die Sonne als Quelle. Ein weiterer Punkt mag vielleicht ihre adäquate Versorgung mit Calcium durch Beutetiere sein, da diese ja bekanntlich den Bedarf an Vitamin-D senken kann.

Andererseits kann man die Störfaktoren bei der menschlichen Vitamin-D-Gewinnung sicher auch auf den Hund übertragen. Da ist dann z.B. das Fell (vor allem bei Hunden mit dickem Fell und Unterwolle) sicher eine große Hürde für die UVB-Strahlung. Ein weiterer Faktor ist die zeitliche Begrenzung der “Sonnenbäder”, da die meisten Hunde im Vergleich zum Wolf wohl einen denkbar kleinen Teil des Tages draußen verbringen.

Viele Hunde werden über Fertigfutter vorrangig mit synthetischen Nährstoffen versorgt. Da mag man sich dann gleich die Frage stellen, ob die natürliche Versorgung z.B. mit Calcium mit der synthetischen Versorgung gleichzusetzen ist und ob da überhaupt noch diese den Vitamin-D-Bedarf senkende Wirkung, die ich oben erwähnt hatte, stattfindet.

Ergänzung ja oder nein?

Alles in allem lässt sich sicher resultierend sagen, dass Hunde definitiv von einer Vitamin-D-Gabe abhängig sind. In der benötigten Menge mag das von Einzelfaktoren abhängig sein (Felldichte oder auch Anzahl der genossenen Sonnenstunden). Vor allem bei einer Frischfütterung (z.B. Barf oder gekochte Rationen) sollte die Gabe von Vitamin-D daher im Speiseplan einen festen Platz haben. In herkömmlichen Fertigfuttern ist dies natürlich schon bedacht. Vor allem bei Futter, das keine synthetischen Nährstoffe enthält, sollte man diese Supplementierung aber nicht vergessen.

Die einfachste Variante ist die regelmäßige Gabe von Dorschlebertran , die Dosierung sollte bei der Fütterung von selber zusammengestellten Rationen wie folgt praktiziert werden:

Körpergewicht < 25 kg 1,5 TL pro 10 kg/Woche
Körpergewicht >25 kg 1 TL pro 10 kg/Woche

Auch im Hinblick auf verhaltenstherapeutische Ansätze sollte die Versorgung mit Vitamin D immer betrachtet werden. Wie bei den Menschen die Unterversorgung zur bekannten Winterdepression führt, kann auch der Hund durch eine Unterversorgung negative Verhaltensweisen zeigen.


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