Vier Prozent

Von Christian Sickendieck
Beim neuesten Deutschlandtrend kommen die Piraten nur noch auf 4%, in der derzeitigen Verfassung ist es fraglich, ob sie im nächsten Jahr in den Bundestag einziehen. Wenn man nicht ganz schnell gegensteuert, bleibt man das One-Hit-Wonder des Sommers 2012.
Der Niedergang ist nicht nur ein Problem der Skandale und Shitstorms - auch wenn mittlerweile jeder Idiot aus Hintertupfing mit Piratenfahne auf Spiegel Online erscheint: insbesondere das Führungspersonal prägt das Bild der Piraten. Auch wenn es den Piraten nicht gefällt: Politik ist immer mit denen verbunden, die diese öffentlich vertreten.
Dabei stechen zwei Personen heraus: Johannes Ponader und Julia Schramm. Ponader mag privat ein netter Mensch sein, aber sein öffentliches Auftreten ist unterirdisch. Zudem pflegt er einen zweifelhaften Lebensstil. Direkt gesagt: Ein Klaus Ernst im Porsche, eine Sahra Wagenknecht beim Hummeressen treten glaubwürdiger für eine Reform des Sozialstaats ein, als es Ponader jemals könnte.
Ich habe die Tage auf der Arbeit ein paar Kollegen gefragt, was sie von Ponader halten. Gut, die wenigsten kannten ihn, aber die, die ihn kannten, sagten sinngemäß, dass sie den Eindruck hätten, Florida-Rolf zu sehen, der ihr Geld fordern würde um weiter Lebenskünstler sein zu können. Spiegel Online schreibt heute, Ponader sei mittlerweile im Vorstand isoliert. Ein Rücktritt wäre an dieser Stelle zu wünschen.
Die zweite Person, die den Piraten gerade in den letzten Wochen massiv geschadet hat, ist Julia Schramm. Auch Schramm mag ein netter Mensch sein, doch bekommt man bei ihr den Eindruck als hätte man es mit einer eitlen Selbstdarstellerin zu tun, die nun wirklich nichts mit den Piraten gemein hat. Schramm ist allem Anschein nach die typische Karrieristin, die auf der Bugwelle der Piraten nach oben geschwemmt wurde - und dies zu Geld gemacht hat. Das kann man ihr nicht vorwerfen, aber es war zum Schaden der Piraten. Auch hier müssen die Piraten die Frage beantworten, ob Schramm wichtig ist oder die Piraten. Schramm hat diese Frage allem Anschein für sich nach beantwortet.
Ich halte im Übrigen jetzt auch gar nichts davon, Marina Weisband zu bitten, wieder eine Führungsposition zu übernehmen. Sie mag sehr sympathisch bei den Menschen ankommen - jedoch sitzt sie in der selben Glaubwürdigkeitsfalle wie Schramm. Wer wenn nicht Weisband mit ihrer Anzahl von Followern, Lesern und Kontakten hätte die Möglichkeit gehabt, das eigene Buch über neue, moderne Vertriebswege zu verbreiten? Doch auch Weisband wählte die gleichen Weg wie Schramm. Die Glaubwürdigkeit Weisbands ist zumindest angekratzt und es wäre für die politischen Mitbewerber ein Leichtes, hier einzuhaken.
Der Hype ist vorbei. Das sehen manche Piraten nun positiv. Das wäre es, wenn es vorher eine gesunde Wählerbasis gegeben hätte. Die gab es nicht. Und man hat es versäumt, diese aufzubauen. Es ist dringend an der Zeit, die Reißleine zu ziehen.
An erster Stelle stehen dabei die Personalien Ponader und Schramm.

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