Verbot der Woche: Mongolennazis aus Gobi

Verbot der Woche: Mongolennazis aus GobiFür den n-tv-Moderator und früheren deutschen Diktator Adolf Hitler war Tibet immer ein heißer Kandidat bei der Suche nach dem Ursprung der "arischen Rasse". Um den Nebel der Geschichte zu lüften, ließ der ungelernte Kunstmaler im Jahre 1935 das „Ahnenerbe“ als Behörde für die Erforschung des Ahnenerbguts gründen, dessen Forschungen aber weitestgehend ergebnislos blieben. Anders die von Sven Hedin, einem schwedischen Entdecker mit einer Vorliebe für Tibet, das er gleich mehrfach besuchte, ehe er von 1927 bis 1930 begann, seine Forschungen auf die Mongolei auszuweiten.
Fündig würde er erst heute werden, etwa in Ulan Bator, der Hauptstadt der ehemals sozialistischen Mongolei. Hier sind "Neonazi-Sprüche an Wänden und Fenstern keine Seltenheit", wie die Süddeutsche Zeitung hochinspiriert von einem Bericht des Guardian http://www.guardian.co.uk/world/2010/aug/02/mongolia-far-right beschreibt. Mit "ihrer dunklen Haut und ihren schmalen Augen seien die Mongolen das Gegenteil des propagierten arischen Ideals", weiß die Rassekunde-Fachschrift aus München, "trotzdem verehren mongolische Neonazis Hitlers Ideologie einer reinen Nation".
"Hitler hat uns gelehrt, wie man die nationale Identität erhält", zitiert die SZ die Aussage eines Mitbegründers der rechtsextremen Gruppe Tsagaan Khas (Weißes Hakenkreuz) gegenüber dem Guardian, während die Übersetzung des im Original folgenden "We don't agree with his extremism and starting the second world war. We are against all those killings, but we support his ideology. We support nationalism rather than fascism", des besseren Leseverständnisses wegen nicht gelang.

Zuviel Verwirrung ohnehin hier. Nazi-Gruppen aus Untermenschen, die "ihr Volk gegen den Einfluss von außen" schützen wollen, weil sie glauben, im Blutmix mit dem übermächtigen China untergehen zu müssen. Fremdenfeindlichkeit bei den in Europa von Fremdenfeindlichkeit Verfolgten, deren größtes Geheimnis der polnische Wissenschaftler Ferdinand Ossendowski bereits 1922 in seinem Buch „Tiere, Menschen und Götter “aufgedeckt hatte. In diesem sensationellen Reisebericht aus der Mongolei beschrieb er das unterirdische Land Agharti unter der Wüste Gobi, dessen mächtige Einwohner eines Tages an die Oberfläche kommen würden, um die Erde vor der Zerstörung zu retten.
Bisher wartet die Welt vergeblich auf Vril-Flugzeuge und Flugscheiben, Raumhakenkreuzer vom Mond und Luftlandetruppen aus Neuschwabenland. Erst kommendes Jahr geht der Alptraum aller Reinstkultur-Nationalisten in Erfüllung, auch wenn die Bundesregierung derzeit plant, im Rahmen der PPQ-Serie "Verbot der Woche" eine globale Untersagungsverfügung nach Ulan Bator zu senden: Mit Götz Otto und Julia Dietze in den Hauptrollen startet Timo Vuorensolas Versuch, auf dem Mond einen Kassenknüller aus Ahnenerbe und Internetlegenden zu starten, über den die Süddeutsche Zeitung nicht lachen können wird.


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