Übernatürliche Popularitätssteigerung

Völlig grundlos geht es heute mal wieder ans College. Collegekomödien sind ja generell ne schlechte Sache, deshalb kann man damit hier nix falsch machen. Oder eigentlich alles. Naja, egal. Tief einatmen denn: Smells Like …

TEEN SPIRIT – USA – 2011 – 82 Min.

Wie es bei diesen völlig überflüssigen College-Komödien üblich ist, steht der Abschlussball bevor. Für die Oberbitchesvereinigung steht die Königin natürlich schon fest, denn es besteht kein Zweifel, dass Obertussi Amber sich die Krone abholen wird. Dass sie eine abgefuckte Schlampe ist, die einfach jedem auf die Nüsse geht, spielt da erst mal keine Rolle.

Lisa hingegen interessiert der Abschlussball überhaupt nicht, da sie lieber Knetgummischweine in die Luft jagt, um ein völlig beknacktes Filmprojekt mit den anderen unpopulären Schülern zu verwirklichen.

Damit haben wir also schon mal die völlig uninspirierten Klischeeseiten abgehandelt. Amber = Bitch. Lisa = Nerd. Fertich.

Es folgt der Plot, der so aussieht: Amber wird Königin, aber ein Kabel, das von der Decke hängt, setzt die Krone unter Strom und elektrisiert Amber, die daraufhin als Geist durch die Gegend latscht und Lisa helfen muss, die neue Königin zu werden, da sie sonst nicht in den Himmel kommt. Yeah. Spannung.

Als Geist erfährt Amber, dass alle sie scheiße fanden und jetzt Mist über sie labern. Nur Lisa kann sie natürlich sehen und macht die Brenne, weil tote Menschen zu sehen nur okay ist, wenn Bruce Willis in der Nähe ist. Lisa lässt sich dann aber doch kurz erklären, was Sache ist, ist aber weniger begeistert, denn sie will nicht populär und schon gar nicht Ballkönigin sein. Und da Amber eine Bitch ist, kann sie ruhig zur Hölle fahren.

Lisa ist übrigens selbstverständlich auch verknallt in Footballfritze Nick. Amber nutzt ihre geistigen Kräfte, damit die beiden zusammenstoßen und Lisa stellt sich natürlich extrem dämlich an. Also lässt sie sich doch von Amber helfen. Wem es noch nicht aufgefallen ist: Innovation sucht man hier absolut vergeblich.

Erster Punkt auf dem Popularitätsplan: Shopping. Ich hasse Shopping. Noch mehr, wenn es im Film vorkommt und rein gar nix voran bringt, außer die Laufzeit des Streifens, der einem gerade den Tag versaut.

Lisa kriegt dann aber doch Zweifel, ob sie wirklich in ihrem neuen Style in die Schule gehen soll. Amber nimmt ihr die Entscheidung ab, indem sie in ihren Körper springt und für sie das Reden übernimmt.

Eine von Ambers Ex-Bitches namens Carlita ist mit Nick zusammen und … es ist mir einfach scheißegal. Wir wissen doch eh, wie das ausgeht. Jedenfalls plant Carlita ne Party, aber Amber und Lisa senden eine Mail mit dem falschen Datum raus und alle sind einen Tag zu früh in der Carlita-Residenz, was den Eltern gar nicht gefällt. Kurzerhand übernimmt Lisa die Partyveranstaltung, natürlich geleitet von Amber in ihrem Körper. Naja, bla bla, Lisa wird immer populärer und Nick zeigt auch Interesse. Wir kennen das.

Kein Geisterfilm ohne Hobby-Geisterbeschwörerin. Hier in Gestalt von Selena (weil Hexen immer so heißen), die mit einer Kneifzange die Krone auseinandernimmt, um damit den Geist von Amber beschwören zu können, oder sowas. Einfach die ganze Krone mitzunehmen wäre nebenbei wohl zu einfach gewesen.

Carlita hat nun keine Freunde mehr und Lisa führt die Bitchvereinigung an. Allerdings verliert sie langsam ihre echten Freunde. Man, ist das alles aus dem “Teenie-Film for Dummies”-Buch abgeschrieben?

Selena quatscht mit Amber und will, dass sie Lisa wieder normal macht und bla.

Lisa will aber nicht, denn sie mag es plötzlich doch, ihre neu gewonnene Popularität auszuleben. Also wird sie von Amber in die Wüste verfrachtet, wie Jonathan Taylor Thomas. Am Münztelefon stellt Lisa fest, dass ihre neuen “Freunde” alle keinen Bock haben, sie abzuholen. Also ruft sie Selena und ihre alten Freunde an, die als einzige bereit sind, zum Arsch der Welt zu brettern, um sie aus der Scheiße zu holen.

Amber sitzt derweil im Bus zur Hölle. Ja, es ist ein Bus. Nicht ein lodernder Teufelswagen, oder eine Kutsche mit Skelettpferden, nein, ein Bus wird uns alle zur Hölle fahren. Beruhigend. Dürfte relativ bequem sein.

Carlita ist die Königin, weil Lisa nicht da war. Die kommt aber dann auf die Bühne gestürmt und gesteht alles und hält eine Ansprache an die Nation über den Schwachsinn der Gegensätze und ruft zur allgemeinen Party auf. Das nenne ich mal geglückte Politik.

Durch diese Ansprache darf Amber in den Himmel. Fragt nicht, ich weiß auch nicht warum. Jedenfalls sind alle glücklich und zufrieden. Es ist widerlich. Aber immerhin haben wir gelernt, dass der Weg zur Hölle gar nicht so beschissen ist, wie man immer vermutet hat.



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